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1. Oktober 2025
Deutsche skeptisch gegenüber Bauturbo der Regierung
Deutsche skeptisch gegenüber Bauturbo der Regierung

Deutsche skeptisch gegenüber Bauturbo der Regierung

Einer aktuellen Umfrage zufolge zweifeln viele Menschen hierzulande daran, dass die Bundesregierung den Wohnungsmangel in den kommenden fünf Jahren in den Griff bekommen wird. 76% sind der Meinung, dass die Politik die Ziele beim Neubau verfehlen wird.

Mit dem sogenannten „Bauturbo“ will die Bundesregierung mehr bezahlbaren Wohnraum schaffen. Doch sechs von zehn Deutschen sind der Ansicht, dass die Regierung den Wohnungsmangel in den kommenden fünf Jahren nicht entschärfen wird. 76% der Befragten haben erhebliche Zweifel daran, dass die Politik ihre selbst gesteckten Ziele beim Neubau von Wohnungen erreichen wird. Nur rund ein Viertel der Menschen hierzulande zeigen sich hier zuversichtlich. Zu diesen Ergebnissen kommt die Umfrage immowelt Wohnraummangel-Barometer 2025.

Düstere Erwartungen

Auch die künftige Entwicklung des Wohnungsmarkts sehen die Deutschen eher kritisch: 42% der Befragten sorgen sich, dass sich die allgemeine Wohnsituation in den nächsten zwölf Monaten schlechter wird. 46% gehen davon aus, dass sich die Lage nicht ändern wird. Am ehesten trauen die Bürger der Regierungskoalition noch zu, Bau-, Planungs- und Umweltvorschriften zu vereinfachen (29%), gefolgt von der Regulierung von Mietpreissteigerungen in Ballungsgebieten, der Verhinderung von Leerstand auf dem Land und der Steigerung der Wohneigentumsquote (jeweils 27%).

„Die Umfrage zeigt deutlich: Viele Bürger sind derzeit skeptisch, ob die Politik den Wohnraummangel schnell beheben kann“, erklärt Dr. Robert Wagner, Geschäftsführer von immowelt. „Gleichzeitig sehen wir aber, dass jüngere Menschen und Familien mit Kindern deutlich mehr Vertrauen in die Maßnahmen der Bundesregierung haben. Mit den richtigen Weichenstellungen kann es der Politik gelingen, langfristige positive Entwicklungen anzustoßen.“

Sanierungen lassen Mietpreise steigen

Ein Faktor der der Probleme auf dem Immobilienmarkt sind laut immowelt die hohen Mieten und Preise. 80% der Befragten stimmt der Einschätzung zu, dass Wohneigentum für die Mehrheit der Bevölkerung unerschwinglich bleiben wird. 79% meinen, dass die Mietpreise in ihrer Region weiter zulegen werden – und zwar unabhängig davon, welche Maßnahmen die Politik ergreift. Einen wesentlichen Treiber für steigende Mieten sehen mehr als 8 von 10 Befragten in den Kosten für energetische Sanierungen. (tik)

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Leserkommentare

Comments

Gespeichert von Bernd Michalsk… am 02. Oktober 2025 - 19:02

Man kann den Neubau von Mehrgeschoss-Wohnhäusern drehen und wenden, wie man will. Aber…..

 

 

 

Das Gebot der Zeit im Wohnungsbau ist die Korrelation von Klimaneutralität, Nachhaltigkeit, Ressourcen-Produktivität und Wirtschaftlichkeit.

 

Eine alternative Lösung ist ein Lean-Construction-Paket aus Konstruktion als das Was, Technologie als das Wie und Logistik als das Womit.

 

Weniger Material, weniger Prozesse, weniger Bauzeit, weniger Kosten.

 

Dabei geht es nicht darum, alles Alte über Bord zu werfen. Aber wer das Bewährte mit dem Vorausschauenden verbindet, muss nicht immer nur reagieren. Der kann den Wandel auch selbst mit gestalten.

 

Der Journalist und Gesellschaftskommentator Malcom Gladwell schrieb einmal über Steve Jobs, er sei ein „Tweaker“, ein „Optimierer“. 

Er erklärte: „Der Visionär beginnt mit einem Blatt leerem Papier und stellt sich die Welt ganz neu vor. Der Optimierer findet die Dinge vor, wie sie sind, und dann muss er so lange zerren und ziehen, bis er sie zur Perfektion geführt hat. Das ist keine geringe Aufgabe.“

 

Die provokante Frage von Buckminster Fuller: „Wie viel wiegt Ihr Gebäude, Mr. Foster?“ ist nach wie vor hoch aktuell. Insbesondere zu Zeiten, wo die Ressourcen-Produktivität im Bauwesen eine zunehmende Rolle spielt.

 

Aber was bedeutet Leichtbau oder Lean-Construction als schlanke Konstruktion?

Beispielhaft hier der Vergleich des Eigengewichts von Geschossdecken mit gleichen technischen Eigenschaften:

Eine traditionelle 16 cm- Stahlbeton-Geschossdecke und Nutzschicht wiegt ca.5,40 kN/m².

Eine modifizierte AE Aestuver Stahltrapezblechdecke von James Hardie – Fermacell mit ca.30 cm Bauhöhe wiegt ca.0,85 kN/m². 

Das bedeutet: Bei einer Geschossfläche des Wohnblocks von bspw. 3.000 m², ist das eine Materialreduktion von ca. 13.650 kg. 

Dazu die Reduzierung der damit verbundenen technisch-konstruktiven Folgen.

 

Das bedeutet: 13.650 kg Material muss nicht gefördert, transportiert, verarbeitet und eingebaut werden.

Für mich als Baukonstrukteur und Baudesigner hat Einsparung generell einen höheren Stellenwert als Recycling. Oder, wie es Mies van der Rohe formulierte: „Weniger ist Mehr“. 

 

Inhaltlich mag die häufige pauschale Aussage erst einmal verständlich sein, dass eine industrielle Produktion wegen der typischen und mit den Bedingungen anderer Branchen nicht vergleichbaren Situation in der Bauwirtschaft nicht möglich sei.  Aber bei einfach strukturierten Prozessen, wie das Bauen von typisierten Geschoss-Wohnhäusern, ist es durchaus machbar..                                 

Voraussetzung ist allerdings eine hoch entwickelte Produkt-, sowie Produktionsplanung und –steuerung, die es erlaubt, das gesamte Spektrum der Entstehungsprozesse zu planen und zu steuern.

Das ist wesentlich mehr als Digitalisierung, Vorfertigung der Bauteile oder serielles und modulares Bauen.

 

Die Konsultanten von McKinsey hatten das in einer Studie so beschrieben

„Infrastruktur & Wohnen - Deutsche Ausbauziele in Gefahr“ (2/2018):

 „Zunächst kann die private Bauwirtschaft unmittelbar signifikante Produktivitätssteigerungen durch breitere Anwendung von seriellem Bauen und Lean Construction erreichen.“
„Einige bewährte Maßnahmen zur Produktivitätssteigerung durch Lean Construction umfassen die optimale Verteilung von Ressourcen und Equipment (Critical-Chain-Projektplanung), sowie die Minimierung der benötigten Materialien für einzelne Aufgaben.
Bei der Critical-Chain-Projektplanung geht es um die optimale Planung aller voneinander abhängigen Schritte, die für die Projektfertigstellung abgeschlossen werden müssen. Bei der optimalen Verteilung von Ressourcen und Equipment wird der Ablauf von Aktivitäten so geplant, dass Verbrauch und Aktivitätsdauer minimiert werden. Zudem werden die
benötigten Ressourcen für Prozessschritte und Aufgaben auf dem kritischen Pfad zur Projektfertigstellung auf ein Minimum reduziert.“

https://www.mckinsey.de/news/presse/infrastruktur-und-wohnen-deutsche-a…

 

 

Subventionen aus Steuergeldern

 

Subventionen sind die Belohnung für das Versagen

(Dr. Markus Krall)

 

Es kann keine zukunftsfähige Lösung sein, wenn beim Wohnungsneubau mit Subventionen, auch geförderter Wohnungsbau genannt, die sogenannte Sozialbindung nach 15 Jahren wegfällt und diese Wohnungen dann zu „Marktmieten“ angeboten werden können.

Vermutlich müssen dann sehr viele Mieter aus finanziellen Gründen ihre Wohnung, sowie ihre damit verbundenen und seit langem bestehenden sozialen Beziehungen, aufgeben.