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11. Oktober 2019
Deutsche Sparer verbrennen 34 Mrd. Euro in zwölf Monaten

Deutsche Sparer verbrennen 34 Mrd. Euro in zwölf Monaten

Die Deutschen setzen trotz Null- und Niedrigzinsen weiter stark auf Girokonten und Sparbücher. Das kommt ihnen teuer zu stehen, wie der aktuelle comdirect Realzins-Radar zeigt. Allein in den letzten zwölf Monaten erlitten sie einen Wertverlust von 34 Mrd. Euro. Pro Kopf sind das 94 Euro.

34 Mrd. Euro – so viel haben deutsche Sparer in den vergangenen zwölf Monaten an Wert auf ihre Ersparnisse verloren, weil die Zinsen deutlich unter der Inflationsrate liegen. Allein im dritten Quartal dieses Jahres lag der Wertverlust bei 7,8 Mrd. Euro. Das entspricht 94 Euro pro Bundesbürger. Zu diesen Ergebnissen kommt der aktuelle comdirect Realzins-Radar, der quartalsweise ermittelt wird.

Realzins von -1,32%

Die Zinsen auf Tagesgeld, Festgeld und Spareinlagen lagen laut comdirect im dritten Quartal 2019 im Durchschnitt bei 0,15%. Zugleich lag die durchschnittliche Inflationsrate zwischen Juli und September bei 1,47%. Somit ergibt sich ein Realzins von -1,32%. „Die deutschen Sparer sollten diese Zahlen aufrütteln“, kommentiert Arno Walter, Vorstandsvorsitzender von comdirect. Der Wertverlust für deutsche Sparer in den vergangenen zwölf Monaten sei höher als die jährliche Wirtschaftsleistung von Lettland.

1.559 Euro Wertverlust pro Kopf seit 2010

Besonders deutlich werden die Folgen des negativen Realzinses in der langfristigen Betrachtung: Seit dem vierten Quartal 2010 liegt der Wertverlust pro Kopf bei 1.559 Euro. „Es ist dringend an der Zeit, dass eigene Sparverhalten zu überdenken – zumal die jüngsten Zins-Entscheidungen der Europäischen Zentralbank und auch die Äußerungen der künftigen EZB-Chefin Christine Lagarde ein Ende der Nullzinsphase aktuell nicht erkennen lassen“, meint Walter.

Bankkonten beliebt wie nie

Doch statt ihr Verhalten zu ändern, halten die deutschen Sparer an niedrig verzinsten Sparprodukten fest. In den vergangenen zwölf Monaten flossen 124 Mrd. Euro auf Tagesgeld-, Festgeld und Girokonten sowie Spareinlagen. Das bedeutet sogar ein Plus von 5,5% im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. (mh)

Bild: © photoschmidt – stock.adobe.com

 

Leserkommentare

Comments

Gespeichert von Wilfried Strassnig am 14. Oktober 2019 - 11:19

Solche Berechnungen sind nur für die Tonne. Wegen € 94,00 im Jahr, zuckt der deutsche Bürger nicht einmal mit der Wimper. Wenn man jetzt mal alle Altersgruppen differenziert betrachten würde, zum Beispiel die 30-40- jährigen und 40-50 -jährigen kann man vernünftige Werte erzielen, die auch sinnvoll sind. Wenn man dann noch die unteren 50% ohne Chance auf Zusatzversorgung wegen Mindestlohn und zu hohen Mieten abzieht, kommt man auf Werte die für alle von Bedeutung sind, So ist natürlich das Geld, zumindest in sogenannten sicheren Bereichen wie Sparbüchern, Girokonten etc., wurde ja auch Jahrelang von Finanztest, dem Bund der Versicherten, forciert,. sicher verbrannt. Allerdings ähnlich auch bei allen Versicherungen mit Garantien, auch in BAVs und Versorgungswerken, bzw. berufsständischen Versicherungen wo alle darauf vertrauen eine gute Anlage zu haben, in Wahrheit aber vor Inflation nur 2%-3% erzielen. Nach Inflation gegen null!!! Meine Kunden erreichen mit meiner Geschäftsidee, bisher ganz locker von einigen Vorständen negiert, aber sehr wahrscheinlich um 9%. Die Versicherungen oder der Vertrieb mit Außendienst werden alle anderen ganz sicheren Feuer unter dem Hintern machen. Letzthin geht es darum dem Deutschen Bürger ein Produkt zu verkaufen, dass ernsthaft zur Altersversorgung taugt. Mit meiner Idee sind das sicher bis 60% der Bürger, mit den aktuellen Angeboten vielleicht 20%.
Der Staat bei den Beamten mit 1,7 Billionen Euro im Defizit ist mit Sicherheit nicht der beste Partner für den Bürger!