Vier von fünf Deutschen sind der Ansicht, dass die staatliche Rente im Alter nicht ausreichen wird, um den Lebensstandard zu halten. 61% halten daher eine private Altersvorsorge für nötig. Ähnliche viele sind davon überzeugt, dass es aufgrund des Niedrigzinsumfelds umso wichtiger ist, privat vorzusorgen – Tendenz steigend. Das ist das Ergebnis des aktuellen Anlegerbarometers der Fondsgesellschaft Union Investment.
Aktien und Riester-Rente etablieren sich
Die Vorbehalte gegenüber Aktien und Aktienfonds nehmen hingegen allmählich ab. Im vierten Quartal 2014 lehnten noch mehr als die Hälfte der Befragten Aktien und Aktienfonds für die Altersvorsorge ab. In der aktuellen Umfrage ist es dagegen nur etwas mehr als ein Drittel. Die Riester-Rente halten zudem nur noch 29 statt 43% für weniger sicher als die gesetzliche Rente halten. 40% der Sparer sehen in der staatlich geförderten Rente sogar eine sinnvolle Ergänzung.
Lücke zwischen Bedarf und tatsächlicher Sparsumme
An der Umsetzung des Gedankenwandels hapert es allerdings noch. Neun von zehn Bundesbürgern wollen ihre Vorsorgebeträge in den nächsten sechs Monaten nicht ändern, und damit sogar etwas mehr als in der vorherigen Umfrage. Zudem klafft ein Loch zwischen eigentlich notwendiger und tatsächlicher Sparsumme. Gut die Hälfte der Befragten gehen davon aus, dass sie 200 Euro oder mehr pro Monat für ihre Rente aufwenden müssten. Tatsächlich legt aber nicht einmal ein Drittel so viel Geld zurück. Der Anteil der Deutschen, die nur 50 bis 100 Euro im Monat zurücklegen, ist hingegen um sechs Prozentpunkte auf 29% gestiegen. „Das Sparverhalten der Anleger macht deutlich, dass ihre eigenen Ansprüche und ihr Handeln immer noch auseinanderfallen“, kommentiert Wolfram Erling, Leiter Zukunftsvorsorge bei Union Investment. (mh)
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