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2. Mai 2022
Die Aktienrente – Verpufft das Zukunftsmodell?

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Die Aktienrente – Verpufft das Zukunftsmodell?

Reform kommt zu spät

Für Seuffert kommt der Schritt zu einer kapitalgedeckten Altersvorsorge mindestens 20 Jahre zu spät. Der unmittelbar bevorstehende Renteneintritt der bevölkerungsstarken Jahrgänge (Babyboomer) stelle die Rentenkassen vor große Herausforderungen. Diesen Herausforderungen könne mit der Aktienrente nichts Nennenswertes entgegengesetzt werden.

Außerdem ist aktuell noch nicht geklärt, wie dieser Kapitalstock aufgebaut werden soll. Die Idee der Liberalen, nach schwedischem Modell ein paar Prozentpunkte des Rentenbeitrags abzuzwacken, scheint vom Tisch zu sein. Ein Umstand, über den sich Rentenexperte Bert Rürup erfreut zeigt. Der Ökonom schrieb in diesem Zusammenhang von einer „kruden Idee“. Immerhin würden genau diese paar Prozentpunkte dann noch zusätzlich bei der ohnehin herausfordernden Finanzierung der gesetzlichen Rente der Babyboomer fehlen.

Altersvorsorge aufPEPPen?

Mit PEPP wurde zuletzt meist das Pandemic Emergency Purchase Programme abgekürzt. PEPP steht jedoch auch im Sinne des Pan European Pension Product für die sogenannte Europarente. Am 22.03.2022 war offiziell Vertriebsstart für das EU-weite Altersvorsorgeprojekt. Aktuell gibt es aber noch nichts zu vertreiben. Denn europaweit existiert noch kein einziges Produkt gemäß PEPP. Das Projekt ist aktuell noch nicht steuerlich gefördert wie beispielsweise die Riester-Rente. Eine Förderung sei nur möglich, wenn die Europarente denselben Vorgaben genüge wie die bestehenden geförderten Vorsorgeprodukte. Die weisen jedoch allesamt Garantien auf. Die fehlen bei PEPP. Außerdem gilt auch der rigide Kostendeckel von maximal 1% p. a. als Hemmschuh für das Projekt.

Diesen Artikel lesen Sie auch in AssCompact 04/2022, S. 34, und in unserem ePaper.

Bild: © olly – stock.adobe.com