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1. März 2023
Die KfW-Neubauförderung im Interhyp-Check

Die KfW-Neubauförderung im Interhyp-Check

Der Startschuss für das KfW-Programm für klimafreundlichen Neubau ist gefallen. Der Vermittler für private Baufinanzierungen Interhyp beurteilt das Programm „ambivalent“: Weniger Bürokratie, längere Laufzeiten, ein attraktiver Zinsvorteil, aber keine Tilgungszuschüsse mehr.

Am 01.03.2023 ist wie angekündigt die neue Förderung für klimafreundlichen Neubau der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) gestartet (AssCompact berichtete). Mit dem neuen Programm werden klimafreundliche Neubauten mit dem Effizienzhaus-40-Standard mit maximal 150.000 Euro Darlehenssumme gefördert. Der Vermittler für private Baufinanzierungen Interhyp sieht viel Licht, aber auch Schatten, was das neue Programm angeht.

„Für Menschen, die den Bau eines Effizienzhauses 40 mit Nachhaltigkeitsklasse anstreben, verbessert die neue KfW-Förderung die Machbarkeit des Projekts spürbar“, erklärt Jörg Utecht, Vorstandsvorsitzender der Interhyp Gruppe. „Für Bauleute mit einem knappen Budget, die sich in der aktuellen Situation nur gerade so den Bau leisten können, dürfte ein gefördertes Darlehen von maximal 150.000 Euro dennoch nicht ausreichen,“ so Utecht weiter.

Förderung verbessert Machbarkeit des Bauprojekts

Der durchschnittliche Preis für eine neu gebaute Immobilie ohne Grundstück bewegt sich bei Interhyp-Kunden im Bereich von 475.000 Euro. Wie Interhyp weiter mitteilt, fallen für einen klimafreundlichen Neubau je nach Ausstattung rund 50.000 Euro mehr an Kosten an. Bei einer Beispiel-Immobilie mit zehnjähriger Zinsbindung (35 Jahre Laufzeit, erstes Jahr ohne Tilgung) können Kunden mit dem neuen KfW-Förderprogramm gegenüber dem aktuellen Bestzins von rund 3,6% bei zehnjähriger Zinsbindung monatlich knapp 300 Euro sparen. Insgesamt wären es bis zu 40.000 Euro.

Keine Tilgungszuschüsse mehr

Interhyp gibt jedoch zu bedenken, dass auch für die Baubegleitung und Zertifizierung eines klimafreundlichen Neubaus Kosten anfallen, die schnell in den niedrigen fünfstelligen Bereich gehen könnten. Im alten KfW-Programm gab es die Möglichkeit, hierfür noch zusätzliche Förderungen zu beantragen. Somit war laut Interhyp für ein Einfamilienhaus insgesamt eine maximale Kreditsumme von 140.000 Euro mit einem Tilgungszuschuss von 16.000 Euro möglich. Im neuen Förderprogramm beträgt die maximale Kreditsumme 150.000 Euro. Hierüber würden die erhöhten Baukosten Berücksichtigung finden, aber Kunden würden keinen Tilgungszuschuss mehr erhalten.

Längere Gesamtlaufzeit der Darlehen

Punkten kann das Programm aus Sicht von Interhyp wiederum mit Erleichterungen für Bauwillige wie längere Laufzeiten und weniger Bürokratie. So beträgt die Gesamtlaufzeit der Darlehen nun maximal 35 Jahre und nicht mehr 30 Jahre. Dies ermöglicht es, die Finanzierung zu strecken und die monatlichen Raten geringer zu halten. „Vor allem in Zeiten hoher Inflation, hoher Baukosten und gestiegener Kapitalmarktzinsen ist dies eine spürbare Erleichterung für die Kundinnen und Kunden“, betont Utecht.

Auch die zwei Förderstufen des Programms, bei der Bauleute für die geringere Darlehenshöhe von 100.000 Euro ihr Objekt nicht mehr zertifizieren lassen müssen, würden die Hürden für viele Antragsteller senken, so der Vorstandsvorsitzender von Interhyp. (tk)

Die „Richtlinie für Bundesförderung für effiziente Gebäude – Klimafreundlicher Neubau (KFN)“ hat das Bundesministerin für Wohnen, Bauen und Stadtentwicklung hier zum Download bereitgestellt.

Bild: © CURIOS – stock.adobe.com