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3. September 2020
Die Kfz-Versicherung der Zukunft – eine Annäherung

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Die Kfz-Versicherung der Zukunft – eine Annäherung

Digitalisierung als Schlüssel zu Neugeschäft

Um maßgeschneiderte Produkte anzubieten, müssen sich Versicherer unbedingt digital aufstellen. Dabei meint digital nicht nur eine Kunden-App oder ein umfangreiches Informationsangebot im Netz. Vielmehr müssen Versicherer mit Blick auf die Zukunft eine Infrastruktur schaffen, die große Datenmengen effizient verarbeiten kann. Versicherer, die sich selbst vor ausgewiesenen Technologieunternehmen nicht verstecken müssen, werden automatisch zu Ansprechpartnern, wenn es um die Kfz-Versicherung der Zukunft geht. Damit einher geht die Chance, langfristige Kooperationen aufzubauen.

Digital bestens aufgestellte Assekuranzen haben auch Vorteile, wenn es um die Schadenregulierung geht. Dass dieser Prozess in Zukunft weiter vereinfacht wird, liegt auf der Hand. Autos, die nach einem Unfall Rettungskräfte alarmieren, gibt es schon heute. Auch die Regulierung des Schadens könnte in Zukunft noch deutlich einfacher ablaufen. Beispielsweise, indem der Kunde Fotos des Schadens macht und diese direkt mit den zuständigen Sachbearbeitern der Versicherung teilt. Falls die automobile Zukunft von Mobility-Unternehmen bestimmt wird, sollten die Experten der Versicherung direkt in die Prozesse des Anbieters eingebunden sein. Der Kunde kommuniziert dann ausschließlich über die App seines Anbieters und bekommt dort alle notwendige Unterstützung. Auch für Versicherer ist dieser Prozess von Vorteil, da alle relevanten Daten direkt und unverfälscht zur Verfügung stehen. Gemeinsam mit Kunden und Mobility-Anbietern können Versicherer dann geeignete Lösungen finden.

Versicherer: Schon heute das Daten-Netz der Zukunft spinnen

Um auch in zehn oder zwanzig Jahren konkurrenzfähig zu sein, müssen sich Versicherer schon heute an künftigen Mobilitätskonzepten ausrichten. Welche Rolle autonom fahrende Autos oder Mobilitätsanbieter konkret spielen, ist zwar noch nicht exakt absehbar, doch sind bestimmte Details schon heute klar. Versicherer werden künftig vermehrt Tarife für Fahrzeugflotten anbieten und weniger B2C-Geschäft tätigen. Damit geht einher, dass Anbieter von Kfz-Versicherungen stärker in die Prozesse von Mobilitätsanbietern eingebunden werden und auch Zugriff auf Daten von Autoherstellern erhalten. Um dies umzusetzen, ist eine zeitgemäße IT-Infrastruktur nötig, die es erlaubt, Schnittstellen zu verschiedenen Partnern einzurichten und zu nutzen. Die Kfz-Versicherung der Zukunft ist digital und nutzt Daten, um Tarife und Service im Sinne von allen Beteiligten zu optimieren. Unternehmen, die schon heute erste Schritte in diese Richtung unternehmen, können für die Zukunft wichtige Erfahrungen sammeln und Geschäftsbeziehungen zu den Partnern von morgen knüpfen.

Über den Autor

Jonas Piela berät die Versicherungswirtschaft hinsichtlich der digitalen Transformation in seiner Rolle als Managing Director bei Jonas Piela Digital Consultants. Gleichermaßen betreibt er den Digital Insurance Podcast, für den er mit Managern aus der Branche über die Herausforderungen der Digitalisierung spricht.

Weitere Informationen

In AssCompact 09/2020, die in dieser Woche erscheint, gibt es ein Sonderthema zur Kfz-Versicherung. Sie finden es auch in unserem ePaper.

Bild: © winyu – stock.adobe.com

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