Vermittler stehen heute vor großen Herausforderungen: Die Fülle an Aufgaben steigt, operativer Wahnsinn scheint Programm zu sein. Eine systematische Professionalisierung der eigenen Arbeitsweise ist unerlässlich.
Standardisierte Prozesse sind dabei kein starrer Selbstzweck, sondern Schlüssel zu mehr Effizienz, besserer Teamleistung und langfristigem Unternehmenserfolg. Aber wie genau sollten Vermittler vorgehen?
Schritt 1: Identifikation der Aufgaben
Der erste Schritt auf dem Weg zu mehr Standards beginnt mit einer umfassenden Analyse der Aufgaben. Listen Sie sämtliche wiederkehrenden Tätigkeiten auf, die mehr als 15 Minuten pro Woche beanspruchen. Genau hier steckt oft verborgenes Potenzial: Was regelmäßig Zeit kostet, bietet die größte Chance, durch Standards effizienter gestaltet zu werden. Ob Angebotsprozesse, Kommunikation oder Verwaltung – identifizieren Sie, welche Routinen sich wiederholen. Ziel ist, ein realistisches Bild Ihres betrieblichen Alltags zu gewinnen.
Schritt 2: Priorisierung der Aufgaben
Nicht jede Aufgabe ist gleich wichtig. Um zielgerichtet zu starten, bewerten Sie Ihre identifizierten Tätigkeiten anhand zweier zentraler Kriterien: strategische Bedeutung und persönliches Verbesserungspotenzial. Diese beiden Dimensionen liefern den optimalen Startpunkt, helfen Ihnen also zu priorisieren. So investieren Sie Ihre Energie dort, wo der Hebel am größten ist.
Schritt 3: Standards entwickeln und einführen
Nun geht es ans Eingemachte: Entwickeln Sie für die erste priorisierte Aufgabe Ihren praxistauglichen Standard. Dieser sollte klar, nachvollziehbar und umsetzbar sein. Eine kurze Videoanleitung, zum Beispiel per Loom AI, oder eine klare Textbeschreibung macht den Standard für Ihr Team zugänglich und dauerhaft verfügbar. Ziel ist, einen nachvollziehbaren und einheitlichen Ablauf zu schaffen, der Zeit spart, Fehler reduziert und die Qualität Ihrer Arbeit sichert.
Schritt 4: Kontinuierliche Überprüfung und Etablierung
Nun sind – gerade anfangs – konsequente Überprüfung und Dranbleiben entscheidend. Planen Sie mindestens acht Wochen ein, in denen dieser eine neue Standard aktiv beobachtet, reflektiert und weiterentwickelt wird. Nehmen Sie ihn in Ihre Wochenmeetings auf, sichern Sie die Umsetzung, optimieren Sie bei Bedarf.
Erst wenn der neue Standard fester Bestandteil Ihrer alltäglichen Gewohnheiten ist, widmen Sie sich der nächsten Aufgabe Ihrer Priorisierungsliste. Auch wenn Sie gern sofort viel mehr Standards einführen würden, zügeln Sie Ihre Ungeduld. Fokus schafft Erfolg!
Standards: Keine Einschränkung, sondern Befreiung
Standardisierung bedeutet nicht Einschränkung, sondern Befreiung – von ineffizienten Routinen, unnötigen Fehlerquellen und zeitraubender Doppelarbeit. Wer als Vermittler unternehmerisch denkt, erkennt in Standards die Chance, zukunftssicher wachsen zu können.
Machen Sie den ersten Schritt – Ihr Team, Ihre Kunden und nicht zuletzt Sie selbst werden davon profitieren. Für Fragen oder Begleitung sind wir gern für Sie da. P
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