Fast ein Fünftel trägt die Kfz-Versicherung zusammen mit der Flottenversicherung nach Angaben von Maklerinnen und Maklern zu deren Vermittlungsgeschäft bei. Damit rangiert diese Sparte als Umsatzträger auf Platz 2 – nach dem privaten Schaden-/Unfallgeschäft (22%), aber noch vor dem gewerblichen Schaden-/Unfallgeschäft (16%). Das sind Ergebnisse der Studie „AssCompact AWARD – Private Kfz- & Flottenversicherung 2022“, die sich bei unabhängigen Vermittlerinnen und Vermittlern nach der Bedeutung der Sparte, den Trends und ihren Favoriten erkundigt. Der Schwerpunkt der Analyse liegt in dieser Studienausgabe auf der privaten Kfz-Versicherung.
Diese Kfz-Versicherer machen das meiste Geschäft
Wer sind nun also die Favoriten der Maklerinnen und Makler in der privaten Kfz-Versicherung? Welche Versicherer konnten in den vergangenen zwölf Monaten die höchsten Geschäftsanteile („share of wallet“) aus dem Maklermarkt auf sich vereinen?
Mit deutlichem Vorsprung eroberte die VHV Allgemeine Versicherung AG mit 15.560 Punkten die Spitzenposition. Mit 8.915 Punkten folgt die R+V Gruppe auf Rang 2. Der französische Versicherer AXA kommt mit 3.652 Punkten auf Platz.
Nur knapp dahinter folgt die Itzehoer Versicherung mit 3.451 Punkten. Mit 2.886 Punkten verteidigte die Allianz in der gegenwärtigen AssCompact-AWARD-Studie Rang 5. Einen kleinen Sprung nach vorne von 9 auf 8 machte der Maklerversicherer der Generali-Gruppe – die Dialog. Dagegen verlor die Verti Versicherung AG einen Platz und rangiert nun an neunter Stelle (siehe auch nebenstehende Grafik).
Die Einflussgrößen auf die Gesamtzufriedenheit
Ein hoher Geschäftsanteil geht nicht zwangsläufig mit einem hohen Zufriedenheitswert einher. Daher hat sich die aktuelle AssCompact-AWARD-Studie bei den unabhängigen Vermittlerinnen und Vermittlern auch mit der Frage nach der Gesamtzufriedenheit mit den Kfz-Versicherern erkundigt. Zunächst ermittelten die Studienautorinnen und -autoren dafür die zentralen Einflusskriterien auf die Gesamtzufriedenheit – und hier gab es gleich mehrere Veränderungen:
- Wie bereits in der Vorjahresstudie bleibt die Abwicklung im Neugeschäft durch den Versicherer der wichtigste Einflussfaktor bei der Bewertung der Gesamtzufriedenheit.
- Rang 2 eroberte indes das Image des Versicherers, nachdem dieses Kriterium in der Vorjahresstudie noch auf Rang 4 lag.
- Drittwichtigstes Leistungskriterium blieb die Schadenregulierung.
- Einen großen Sprung nach vorne machte das Kriterium „Bestandskundenservice“. Noch im Vorjahr lag dieses Zufriedenheitsmerkmal auf Platz 8.
- Dagegen büßte die Produktqualität als Qualitätsmerkmal mehrere Plätze ein. Im Vorjahr noch auf 2, rutschte es in der aktuellen Studie auf Platz 5.
Die Qualitätsführer in der privaten Kfz-Versicherung
Die höchste gewichtete Gesamtzufriedenheit unter den unabhängigen Vermittlerinnen und Vermittlern genießt die Itzehoer. Der Versicherer überzeugt gleich in einer Reihe von Qualitätsmerkmalen, konnte die Befragten dabei besonders mit der Abwicklung im Neugeschäft, der Schadenregulierung und der Produktqualität überzeugen.
Auf den zweiten Platz landete die VHV. Der Versicherer mit Sitz in Hannover punktete mit dem besten Digitalisierungsgrad unter allen zur Wahl gestandenen Versicherern. Weitere sehr zufriedenstellende Qualitätsmerkmale sind das VHV-Image sowie der Angebotsrechner.
Den dritten Rang belegt die R+V-Gruppe. Die befragten unabhängigen Vermittlerinnen und Vermittler goutierten besonders die Leistungsmerkmale „Abwicklung im Neugeschäft“, „Image“ und „Courtageausgestaltung“. Dagegen hapert es laut Makler-Votum mit der dezentralen Vertriebsunterstützung bei der R+V-Gruppe. Auf Rang 4 der Qualitätsführer rangieren die EUROPA Versicherungen gemeinsam mit der Nürnberger Versicherung. Während die EUROPA Versicherungen die Spitzenposition beim Preis-Leistungs-Verhältnis besitzen, überzeugt die Nürnberger die Befragten mit ihrer zentralen Vertriebsunterstützung. Dagegen macht die zentrale Vertriebsunterstützung der EUROPA die Vermittlerinnen und Vermittler recht unzufrieden. Bei der Nürnberger bemängelten die Befragten hingegen die Courtageausgestaltung.
Relevanz von Vergleichsportalen
Insgesamt gehen die Studienteilnehmerinnen und -teilnehmer bei der privaten Kfz-Versicherung in Zukunft von einer abnehmenden Relevanz für das Vermittlungsgeschäft aus. So schätzen die Sparte gegenwärtig 46%, in fünf Jahren dann nur noch 41% als „sehr groß“ bzw. „groß“ ein. Müsste man dieser schwindenden Zukunftsbedeutung einen Namen geben, würde er wohl CHECK24 lauten. Denn angesichts eines hohen Kunden- und Wechselpotenzials ist die Kfz-Versicherung als eines der wichtigsten Versicherungsprodukte im Portfolio der meisten Portale vertreten. Wenngleich auch zahlreiche andere Online-Vergleichsportale zur Verfügung stehen, streicht der Branchenprimus doch einen Großteil des Geschäfts ein. Auch die Maklerinnen und Makler bestätigen den zunehmenden Konkurrenzdruck durch die Vergleichsportale. Während vor fünf Jahren nur 13% der Befragten der Online-Konkurrenz große Bedeutung beigemessen haben, liegt der Wert heute bereits bei fast 25% – bei stark steigender Tendenz, denn in fünf Jahren klettert diese Einschätzung auf mehr als 34%. (as)
Über die Studie
Die Online-Befragung zur Studie „AssCompact AWARD – Private Kfz- und Flottenversicherung 2022“ wurde vom 15.02.2022 bis 25.02.2022 durchgeführt. Nach einer Qualitätsprüfung flossen die Stimmen von 560 Vermittlerinnen und Vermittlern aus der Finanz- und Versicherungsbranche in die Stichprobe ein, die ein sehr gutes Abbild der Assekuranz- und Finanzvermittlerinnen und -vermittler hinsichtlich der Alters- und Geschlechtsstruktur darstellt.
Sie können diese Studie hier kostenpflichtig bestellen.
Informationen zu allen weiteren AssCompact Studien sind unter asscompact.de/studien zu finden.
Bild: © AA+W – stock.adobe.com
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