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20. Januar 2024
Digital Insurance Podcast: Digitale Services 2024

Digital Insurance Podcast: Digitale Services 2024

In diesem Gastbeitrag, der auf der gleichnamigen Episode des Digital Insurance Podcasts basiert, spricht Digital-Experte Alexander Tackenberg darüber, worauf sich Versicherer im Jahr 2024 einstellen müssen: Welche digitalen Services werden erwartet? Und welche Rolle spielt KI?

Auf den Konferenzen, die ich Ende letzten Jahres besucht habe, habe ich viele Zukunftsvisionen zu sehen bekommen. Beispielsweise einen Avatar, mit dem sich Video Calls durchführen und Daten aus Bestandsführungssystemen laden ließen. Themen wie Live-3D-Rendering, Spracherkennung und Interaktionen mit anderen Systemen werden auch im Jahr 2024 weiter an Relevanz gewinnen. Allerdings: Viele IT-Abteilungen sind darauf gar nicht vorbereitet. Die Integration dieser Systeme funktioniert nicht, ohne die entsprechenden Kompetenzen In-House (oder nah dran) zu haben. Außerdem gilt es, diese Technologien kontinuierlich weiterzuentwickeln. Andernfalls hinkt man schnell den Kundenerwartungen und Markttrends hinterher.

Wenn ich meine Technik, eben diese digitalen Services, nicht weiter entwickle, dann wird mich dieser Markt in Kürze überholen.

Chatbots vs. Standardformular

Viele Betriebe unterschätzen die Altlasten in ihrem Keller. Ich werde nicht müde zu betonen, wie wichtig es ist, hier für Ordnung zu sorgen. Hier kommen wir schnell zu Themen wie Chatbots und Generative AI, die uns weiter beschäftigen werden. Von Chatbots war ich noch nie ein großer Freund. Zum einen muss jeder Nutzer wissen, ob er sich gerade mit einem Computer unterhält oder nicht. Andernfalls schadet das dem Vertrauen in diese Systeme – und nicht wenige haben bereits negative Erfahrungen mit Chatbots gemacht. Des Weiteren bin ich nicht davon überzeugt, dass ein Chatbot eine bessere Benutzeroberfläche bieten kann als ein standardmäßiges Eingabeformular. Bei Letzterem kann ich kinderleicht von einer Zeile in die nächste springen. Außerdem lassen sich beim Chatbot getätigte Eingaben nur schwer bis gar nicht korrigieren. Ob sich angesichts dieser Probleme der höhere Rechenaufwand lohnt, der für Generative AI vonnöten ist, ist fraglich.

KI als Datenbank: nicht unfehlbar

Spannender ist es da schon, Generative AI mit einer Knowledge-Datenbank zu verknüpfen. Auf diese Weise lässt sich das Wissen einer Organisation aus Bestandssystemen, Dokumenten, Verträgen usw. schnell herauslesen. Hier ist es wichtig zu verstehen, dass auch künstliche Intelligenz nicht unfehlbar ist. Vor allem, da sie zumeist unter der Prämisse von Korrelationen und Wahrscheinlichkeiten operiert und keine definitiven Wahrheiten ausspuckt. Wenn ich eine Auskunft zu Vertragsinhalten benötige, sollte ich sicherstellen, dass ich mich darauf verlassen kann.

Nicht zuletzt arbeitet die KI mit Wahrscheinlichkeiten statt mit Wahrheiten.

Die richtigen Tools zur Datenauswertung

Ein weiterer Aspekt für 2024: Auswertung und Nutzung von Daten für eine bessere Entscheidungsfindung. Ein langwieriges und doch wichtiges Thema. Unlängst erzählte mir ein CIO, dass er seinen Teams die nötigen Tools und Systeme zur Auswertung von Daten zur Verfügung gestellt hat. Sein größtes Problem war anschließend nicht etwa die Datenqualität, sondern die Tatsache, dass die Tools von niemandem genutzt wurden. Es gilt auch in diesem Jahr daran zu arbeiten, dass Daten und darauf fußende Erkenntnisse strukturiert in den Alltag der Organisation eingebaut werden können. Ich muss wissen, inwiefern ich den Daten vertrauen kann und wie sie sich korrekt interpretieren lassen.

Jeder muss jederzeit Zugriff auf diese Daten haben, Zugriff auf die Auswertung dieser Daten haben, und muss wissen, wie er damit umgeht.

Digitale Services In-House entwickeln

Noch ein paar Worte zu digitalen Services. Diese stehen für mich auch im Jahr 2024 ganz weit oben in der Liste. Ich habe ein Whitepaper erstellt, in dem ich euch 22 Erkenntnisse aus Projekten der letzten paar Jahre zusammengestellt habe. Der Link dazu befindet sich in den Show Notes. Moderne Web- und Mobile-Anwendungen für interne Nutzer und externe Kunden bleiben auch in diesem Jahr relevant. Auch hier wiederhole ich mich, wenn ich sage: Diese Kompetenzen sollten unbedingt In-House vorhanden sein. Geht es nicht anders, sollten sie zumindest klug eingekauft werden – nicht als einmaliges Projekt, sondern auf wiederkehrender Basis. Digitale Services verändern sich ständig und müssen angepasst werden. Den entsprechenden Podcast zum Thema Anwendungsentwicklung findet ihr ebenfalls in den Show Notes verlinkt. An dieser Stelle ließe sich noch mehr zu diesem Thema oder zu Cloud verlieren, doch dafür bedürfe es wiederum einer ganz eigenen Podcast-Episode.

Hier geht es zur aktuellen Podcast-Episode.

Über den Podcast

Jonas Piela berät die Versicherungswirtschaft hinsichtlich der digitalen Transformation in seiner Rolle als Managing Director bei Jonas Piela Digital Consultants. Außerdem betreibt er den Digital Insurance Podcast, für den er mit Managern aus der Branche über die Herausforderungen der Digitalisierung spricht. Zu finden ist der Podcast unter anderem bei Google, Apple und Spotify sowie unter pielaco.com/podcast und dkm365.de.