In ihren Arbeitsprozessen haben Makler tagtäglich zahlreiche Schnittstellen mit Versicherern. Erwartbar sollte daher für sie sein, dass diese Prozesse im Vertrieb einwandfrei laufen und dass es Unterstützung gibt, um stets die bestmögliche Lösung zu finden. Das gilt besonders auch für den digitalen Bereich.
Welche Unterstützung ist Maklern in der Zusammenarbeit mit Versicherern besonders wichtig?
Die Studie „AssCompact TRENDS III/2025“ hat ganz aktuell in einem Sonderthema die „digitale Vertriebsunterstützung“ in den Mittelpunkt gestellt und Makler und Mehrfachagenten gefragt, welche Vertriebsunterstützung sie sich gerade von Versicherungsunternehmen denn wünschen.
Untersucht wurden verschiedene Bereiche, z. B. „Tarifierung, Angebot und Antrag“ und „Vertriebsunterstützung: digitale Infrastruktur“. Welche Aspekte sind den Befragten in diesen Bereichen in der Zusammenarbeit mit Versicherungsunternehmen also besonders wichtig?
Das Wichtigste im Bereich „Tarifierung, Angebot und Antrag“
Eine Mehrheit von 76,2% – also mehr als drei Viertel der Befragten – legt bei „Tarifierung, Angebot und Antrag“ großen Wert auf eine automatisierte Angebots- und Vergleichserstellung. 67,2% der Befragten nennen hier zudem responsive Tarifrechner. Gemeint ist damit, dass sich die Darstellung bzw. Oberfläche optimal an das Endgerät anpasst.
Weitere 63,1% finden die Risikoprüfung am Point of Sale besonders wichtig, gefolgt von intelligenten Produktempfehlungssystemen (52%). Da Tarifierung, Angebot und Antrag zum Kerngeschäft des Maklers gehören, findet sich bei den vorangegangenen Antworten durchgehend eine Mehrheit, die alle vier genannten Elemente als sehr wichtig einstufen.
Einzelne Befragte machen zudem Angaben wie „Automatisierung und Vorsorgewünsche der Kunden müssen besser angepasst werden“. Ein weiterer betont, dass sie im Rahmen der Nutzung eines externen Beratungs- und Verwaltungstools großen Wert darauf legen würden, dass Versicherungsunternehmen schnell und zuverlässig reagieren. „Darüber hinaus müssen alle relevanten Daten und Dokumente in der erforderlichen digitalen Form bereitgestellt werden“, meint der Befragte. Auch eine Anbindung an die Webservices der BU-Versicherer fand ein Befragter wichtig, damit er dem Interessenten die Prämien für seinen Versicherungswunsch darüber berechnen und in seinen Vergleich einbinden könne. Weitere Wünsche sind laut der Befragung schnelle Angebote, vereinfachtes Handling ohne komplizierte Unterschriftenprogramme sowie eine bessere persönliche telefonische Erreichbarkeit.
Sebastian Sommerer, Research Consultant im Bereich Studien bei der bbg Betriebsberatungs GmbH, schlussfolgert aus den Antworten: „Die Ergebnisse zeigen deutlich: Makler erwarten im Kernprozess von Tarifierung, Angebot und Antrag vor allem Schnelligkeit, Automatisierung und Verlässlichkeit. Je einfacher und nahtloser diese Schritte digital ablaufen, desto mehr Freiraum bleibt ihnen für die eigentliche Beratung.“
Das Wichtigste im Bereich „Vertriebsunterstützung: digitale Infrastruktur“
Was den Bereich „Vertriebsunterstützung: digitale Infrastruktur“ angeht, wünschen sich 85,8% einfach bedienbare Angebotsrechner. 74,2% sehen das Extranet der Versicherer als sehr wichtig an. Für 68,7% sollten auch digitale Tools zur Beratungsdokumentation im Mittelpunkt stehen, dicht gefolgt von der digitalen, rechtssicheren Unterschrift des Kunden für den Abschluss (67,1%). Digitale Tools zur Bedarfsanalyse finden 64,5% der Befragten sehr wichtig.
Auf den Punkt „Bestandsanalyse: Empfehlungen des Versicherers für ein Tarif-Update / Up-Selling beim Kunden“ legen 61,6% besonders großen Wert. Und Kundenportale mit Self-Service-Angebot z. B. Änderungsmitteilungen wünschen sich weitere 56,4%. Der Aspekt der Einbindung von Tarifrechnern auf der Vermittlerwebseite für unkomplizierte und rasche Abschlüsse findet bei 51,3% Anklang. Nur Robo-Advisoring in der Anlageberatung liegt mit großem Abstand weit hinten (25,1%).
Weitere Wünsche aus den Einzelantworten sind in diesem Bereich u. a. eine „KI-gestützte Wissensdatenbank, die 24/7 abrufbereit steht“, sowie persönliche Kontakte – wobei der Befragte hier den Gegensatz zur digitalen Infrastruktur aufmacht.
„Wer hier nicht liefert, riskiert den Zugang zum Maklermarkt“
„Digitale Infrastruktur darf kein Hindernis sein, sondern muss den Vermittleralltag spürbar erleichtern. Intuitive Rechner, verlässliche Extranets und rechtssichere digitale Prozesse sind heute Standarderwartungen. Wer hier nicht liefert, riskiert den Zugang zum Maklermarkt“, so Sommerer.
Über die Studie
Die Online-Befragung zur Studie „AssCompact TRENDS III/2025“ wurde vom 09.07.2025 bis 20.07.2025 durchgeführt. Nach einer Qualitätsprüfung flossen die Stimmen von 303 Vermittlerinnen und Vermittlern aus der Finanz- und Versicherungsbranche in die Stichprobe ein, die ein sehr gutes Abbild der Assekuranz- und Finanzvermittlerinnen und -vermittler hinsichtlich der Alters- und Geschlechtsstruktur darstellt. Die Studie kann hier kostenpflichtig erworben werden.
Informationen zu allen weiteren AssCompact Studien sind unter asscompact-studien.de zu finden.
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