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4. Mai 2021
Digitalisierung von Provisionsabrechnung und Maklerinkasso

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Digitalisierung von Provisionsabrechnung und Maklerinkasso

Eine Besonderheit ist, dass Sie ein gemeinschaftliches Projekt von GDV und BiPRO steuern.
Wie kommt es zu dieser Zusammenarbeit?

Herchenbach: Ich bin ausgesprochen froh darüber, dass es nach einer Reihe von vorausgegangenen Gesprächen am Ende auf eine bis heute beeindruckende Art und Weise gelungen ist, eine gemeinsame Initiative zu starten. Dies kann nur gelingen, wenn sich alle betroffenen Parteien als Beteiligte einbringen und sich zu Beginn ein Personenkreis – wir sagen „First Mover“ dazu – einem gemeinsamen Ziel verschreibt.

Denn Standardisierung und Digitalisierung im Abrechnungsverkehr können am Ende nur erfolgreich sein, wenn sich Versicherungsunternehmen, Makler und Hersteller von Maklerverwaltungsprogrammen zusammentun und gemeinsam agieren. Den stabilen Rahmen dafür bilden GDV und BiPRO, um die Einhaltung des Standards abzusichern, eine Akzeptanz der BiPRO-Norm 430.7 sicherzustellen und den Einsatz in der Branche nachhaltig zu fördern und zu unterstützen. Alle Parteien und beteiligten Unternehmen sind gleichberechtigte Mitglieder im Steuerungskreis der DIOPLUS.

Was die bisherigen Teilnehmer angeht, so sind auf Maklerseite Aon, Martens & Prahl und Ecclesia beteiligt, als MVP-Hersteller beteiligen sich Assfinet und Smart InsurTech. Vonseiten der Versicherer sind derzeit Allianz, AXA, Barmenia, Generali, Gothaer, HDI, R+V, Sparkassen Versicherung und Versicherungskammer Bayern mit dabei. Zudem sind weitere Dienstleister in der Abrechnungskette auf Maklerseite mit eingebunden und wir alle sind zuversichtlich, dass im Verlauf dieses Jahres weitere Unternehmen hinzukommen werden. Wie sagen wir immer: „Viele Partner, aber eine Sprache“ – und dies steht im O wahrsten Sinne der Worte auch für die Zusammenarbeit in der DIOPLUS.

 

Digitalisierung von Provisionsabrechnung und Maklerinkasso

 

Wie ist die Zeitplanung in der DIOPLUS? Wann ist mit den ersten Umsetzungen zu rechnen?

Rindermann: In der DIOPLUS haben wir verschiedene Teilprojekte. Im Vermittlerinkasso haben wir bereits 2020 mit der Umsetzung begonnen und die ersten Versicherungsunternehmen sind mit den ersten Maklern bereits in der produktiven Abrechnung. Das Ganze ist im Moment noch im Parallel­betrieb, um sicherzustellen, dass bei der Abrechnung auch keine Fehler passieren. Nachgelagerte Prozesse wie die Offene-Posten-Liste und Klärungsanfragen werden aktuell noch umgesetzt. Hier erwarten wir die ersten Produktivsetzungen bis Mitte 2021.

Mit den Teilprojekten Versichererinkasso – dem Vermittler als Provisionsabrechnung geläufig – sowie Führung und Beteiligung starten wir in der zweiten Jahreshälfte 2021. An diesen Teilprojekten können sich auch noch weitere Unternehmen gerne beteiligen. Nähere Informationen findet man hierzu auf der BiPRO-Website.

Was sind die Voraussetzungen, um bei den Teil- und Folgeprojekten mit dabei zu sein?

Herchenbach: Die DIOPLUS steht allen Mitgliedern der BiPRO und/oder des GDV offen. Das Einzige, was es neben der Bereitschaft, sich aktiv einzubringen und zu beteiligen, noch braucht, ist Verbindlichkeit in den Aussagen und im Miteinander. Innerhalb der DIOPLUS gibt es eine Reihe von Implementierungsteams und auch Patenschaften für Neueinsteiger, sodass sich die jeweils beteiligten Unternehmen auf die Teammitglieder verlassen können müssen. Die Kosten für eine Beteiligung sind übrigens sehr überschaubar, der Mehrwert durch eine Umsetzung im Team in Verbindung mit einem fachlichen Austausch dagegen extrem wertvoll.

Die Digitalisierung hat während der Corona-Pandemie einen Schritt nach vorn gemacht. Welchen Beitrag zur Digitalisierungsstrategie Ihres Unternehmens oder der Versicherer allgemein leistet die BiPRO-Norm 430.7, Herr Herchenbach?

Herchenbach: Unser Haus gehört mit zu den Entwicklern der BiPRO-Norm 430.7 und den Initiatoren der DIOPLUS. Für uns ist die Umsetzung dieser Norm ein wesentlicher Bestandteil unserer Strategie zum nachhaltigen Ausbau einer digitalen Kommunikation mit unseren Kunden, Geschäfts- und Vertriebspartnern. Diese Schnittstelle ist uns sehr wichtig, nicht nur unter Effizienz- und Effektivitätsgesichtspunkten, sondern auch in Bezug auf die Erwartungshaltung unserer Kunden und Partner. Wir verstehen den Abrechnungsverkehr mit Maklern und anderen Versicherungsunternehmen als einen gegenseitigen Service, den es gemeinsam weiter zu optimieren gilt.

Diesen Artikel lesen Sie auch in AssCompact 04/2021, Seite 76 ff., und in unserem ePaper.

Bild: © NicoElNino – stock.adobe.com

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Ein Interview mit
Ralph Herchenbach
Holger Mardfeldt
Marc Rindermann