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3. April 2022
Effizienzsteigerung durch Outsourcing

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Effizienzsteigerung durch Outsourcing

Sinkende Margen zwingen Maklerfirmen zu Umsatzsteigerungen. Die gelingen nur, wenn der Rücken frei für Marketing, Akquisition und Beratung ist. Da könnte sich das Outsourcing aller anderen Tätigkeiten lohnen.

Ein Artikel von Jörg Röckinghausen, Vorstand der DEFINET AG

Wie viel Zeit verbringen Mitarbeitende einer Maklerfirma im täglichen Geschäft mit administrativen oder organisatorischen Tätigkeiten? Ein paar Stunden zwischendurch? Oder übermüdet am Abend? Oder gar am Wochenende? Stunden, die definitiv keine Einnahmen erzeugen. Vor allem dann nicht, wenn sie nicht die eigene Kernkompetenz berühren, das direkte Beratungsgeschäft. Lästig sind alle Belange um IT-Fragen, Fortbildung, regulatorische Anforderungen oder Vertragsverwaltung. Um nur einige zu nennen. Bilanzielle Rechnungsstellen, die hauptsächlich Kosten erzeugen.

Eine Möglichkeit, diese Kosten zu reduzieren, ist die Ausgliederung. Zum Beispiel von Teilen der digitalen Infrastruktur, der vielleicht wichtigsten Geschäftsgrundlage für alle Finanzberatungsunternehmen. Eine vollständige digitale Infrastruktur ist bidirektional. Sie umfasst nicht nur den Weg zum Kunden, sondern auch den zum Produktpartner und auch wieder zurück, sprich den gesamten Beratungs-, Dokumentations- und Betreuungsprozess. Wer da nicht mitzieht, bleibt auf der Strecke. Erste Versicherer zahlen bereits geringere Courtagen, wenn eine Maklerfirma das Geschäft nicht durchgängig online abwickeln kann.

In einem Markt mit sinkenden Margen und steigender Regulierung ist es elementar, die optimalen digitalen Rahmenbedingungen zu schaffen, um effizient agieren zu können. Neben dem automatisierten Datentransfer zum und vom Produktpartner bzw. Kunden zählt für Makler­firmen auch, schnell und ohne großen Aufwand alle Kundendaten im Zugriff zu haben. Hierfür ist wiederum ein leistungsfähiges, auf die Bedürfnisse von Finanzberatern zugeschnittenes Maklerverwaltungsprogramm (MVP) erforderlich.

Gerade kleinere und mittelständische Finanzberatungsunternehmen können die erhöhten Digitalisierungsaufwendungen oft nicht alleine stemmen. Sie werden zumindest einen Teil ihrer Verwaltungstätigkeiten an spezialisierte Servicedienstleister auslagern müssen. Die Auslagerung kann so weit gehen, dass sämtliche Backoffice-Tätigkeiten virtuell erledigt werden: von der automatischen Erfassung von Daten und Dokumenten über die Finanzanalyse und die Produktprüfung bis hin zur E-Signatur und Vertragsverwaltung – alles vollautomatisiert und digitalisiert über verschiedene MVP-Schnittstellen mit dem eigenen System und BiPRO-Schnittstellen mit den Produktanbietern – und das auch noch alles DSGVO-konform.

Ist das Ganze mehr wert als die Summe seiner Einzelteile?

Natürlich sind für derlei Dienstleistungen Kosten in Form von Gebühren aufzuwenden. Outsourcing rechnet sich nur dann, wenn in der gewonnenen Zeit mehr Erlöse und anderweitig Kosteneinsparungen erzielt werden können, als die externe Dienstleistung kostet. Für einen Einzelmakler rechnen sich vielleicht nur wenige einzelne Module. Aber Maklerfirmen ab einer Größe von 3 Mio. Euro Jahresumsatz oder 15 Finanzberatern sollten sich schon überlegen, ob sie ein funktionierendes Gesamtpaket nutzen oder nur gezielt einzelne Geschäftsbereiche abdecken wollen. Oder einfacher ausgedrückt: Ist das Ganze mehr wert als die Summe seiner Einzelteile?

So entfaltet das eine Verwaltungsmodul seine ganze Wirkung oft erst im Zusammenspiel mit anderen Modulen. Beispiel: Mittels einer Contract-Management-Plattform kann die Maklerfirma notwendige Daten aus Dokumenten oder Verträgen bei Kunden abholen und automatisiert in das MVP einspeisen. Damit ist schon viel Zeit gewonnen. Wenn nun aber eine zweite mit dem Programm verknüpfte Software solche Dokumente wie Personalausweis oder Beitragsrechnungen als Scan automatisch ausliest und digitalisiert, kann keine Information verloren gehen. Wieder ist Zeit gewonnen, weil die manuelle Erfassung entfällt und keine Fehlerkontrolle oder Nachrecherche mehr nötig sind.

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Ein Artikel von
Jörg Röckinghausen