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12. Mai 2020
Erfolgreiche Jungmakler – Was wurde aus Nicolas Vogt?

Erfolgreiche Jungmakler – Was wurde aus Nicolas Vogt?

2020 wird der Jungmakler Award zehn Jahre alt. AssCompact wirft anlässlich des Jubiläums einen Blick auf die bisherigen Gewinner. 2013 war Nicolas Vogt einer der Sieger. Im Interview erklärt der Geschäftsführer und Podcaster, warum er laufend an sich arbeitet, sein Handeln hinterfragt und nicht an Abkürzungen glaubt.

Herr Vogt, Sie haben den Jungmakler Award 2013 in der Kategorie „Betriebsübernahme“ errungen. Sie haben aber nicht irgendeinen Betrieb übernommen, sondern sind mittlerweile Geschäftsführer einer Gesellschaft, die Ihr Vater 1972 gegründet hat. Wie schwer lastete die Verantwortung bei der Übernahme auf Ihren Schultern und wie sieht es im Vergleich dazu heute aus?

Da ich bereits seit 2003 als freier Handelsvertreter für unsere Firma tätig war, kannte ich das Unternehmen und wusste worauf ich mich einlasse. Ich wusste was ich konnte und was ich am Betrieb optimieren wollte. Daher war es keine Belastung, sondern eine Freude als es losging. Heute ist die Firma ein moderner, voll digitalisierter Betrieb. Wir haben jeden Stein umgedreht und jeden Prozess hinterfragt und sind weiterhin ständig an der Optimierung unserer Prozesse – es hört nie auf und das macht es spannend.

Was war seitdem die größte private und berufliche Veränderung in Ihrem Leben?

Veränderungen gab es sehr viele seit 2013. Privat bin ich inzwischen verheiratet, habe zwei Kinder und ein Eigenheim. Beruflich bin ich seit 2019 Co-Moderator des Makler- und Vermittlerpodcasts (vertriebsansatz.de), was sich auch immer mehr auf unseren betrieblichen Alltag auswirkt, da das persönliche Netzwerk dadurch schnell wächst und wir vom Know-How der Kollegen stark profitieren dürfen.

Nun leiten Sie mittlerweile ein Traditionsunternehmen. Was sind die Schwerpunkte Ihres Unternehmens und was können Sie besser leisten als Ihre Mitbewerber?

Ich spreche lieber von Kollegen als von Mitbewerbern. Mein Fokus ist nicht, besser als die Kollegen zu sein, sondern für unsere Kundenzielgruppe ideale Lösungen zu bieten. Hier arbeiten wir alle täglich daran immer besser zu werden. Dabei ist unser Schwerpunkt die Beratung von akademischen Privathaushalten bei Personenrisiken und Vorsorge. Wir beraten in der Produktauswahl auf Basis der Versicherungsbedingungen und nicht auf Basis von Vergleichsrechnern und bieten unseren Kunden komplette Konzepte bei denen die verschiedenen Produkte sinnvoll ineinandergreifen um eine wasserdichte Versorgung bzw. eine individuell-optimale Vorsorge darstellen.

Welche Fragen stellen Sie einem Kunden, der zu Ihnen kommt und zum Thema Geldanlage beraten werden möchte?

Meine ersten Fragen bei der reinen Geldanlage lauten: Handelt es sich um einen Einmalbetrag oder eine Sparrate? Wie hoch ist der Anlagebetrag? Was ist Ihr Ziel mit dieser Geldanlage? Wann und wofür benötigen Sie das Geld wieder zurück? Danach erfolgt die Ermittlung der persönlichen Risikotragfähigkeit und entsprechend die Auswahl der geeigneten Produkte. Aber reine Geldanlagen beraten wir eher selten.

Wie darf man sich eine Beratung in Ihrem Unternehmen dann konkret vorstellen?

Der Ablauf der für uns eher typischen ganzheitlichen Beratung läuft über ein Vorgespräch und drei Termine:

Im telefonischen Vorgespräch wird der Ablauf der Beratung erklärt und im Nachgang erhält der Kunde per Mail die Erstinformationen und die Datenschutzerklärung zur digitalen Unterschrift. Außerdem zur Terminvorbereitung eine Checkliste über die notwendigen Unterlagen für die Beratung inklusive bestehender Verträge, Gesundheitsdaten, Einkommen und Ausgaben etc. Der Kunde bucht sich dann über unsere Online-Terminbuchung seine Wunschtermine.

Im ersten Termin geht es um Kennenlernen und Verstehen, Bedarf aufzeigen, Auftrag klären und am Ende zusammen mit dem Kunden die To-dos für die folgenden Termine festhalten.

Im zweiten Termin werden die Lösungsvorschläge anhand eines schriftlichen Gutachtens besprochen und erläutert.

Im dritten Termin erfolgt die Umsetzung der gewünschten Schritte = Antragsaufnahme.

Alle Termine können entweder in unserem Beratungszentrum in Zell unter Aichelberg oder online stattfinden – so können wir unsere Kunden weltweit beraten.

Sie führen Ihren Betrieb gleichberechtigt und gemeinsam mit Ihrem Bruder. Was haben Sie in Ihrer Rolle als Führungskraft gelernt und was müssen Sie vielleicht noch lernen?

Ich habe gelernt: ein guter Berater und Vermittler ist noch lange kein guter Unternehmer und ein guter Unternehmer noch lange keine gute Führungskraft. Ich musste in diese Funktionen erst hineinwachsen. Aber es ist alles lernbar, wenn man laufend aktiv an der persönlichen Entwicklung arbeitet und sein Handeln hinterfragt. Das ist anstrengend und es braucht Zeit, aber es der einzige Weg – es gibt meines Erachtens keine Abkürzung.

Gibt es jemanden, den Sie bewundern oder sogar als Vorbild betrachten? Wenn ja, um wen handelt es sich und warum?

Es gibt viele Kollegen die ich in Einzelbereichen als Vorbild betrachte und für das, was sie leisten bewundere. Das ist für mich auch ein Gradmesser für die eigene Entwicklung und den eigenen Anspruch. Eine einzelne Person kann ich allerdings nicht nennen.

Haben Sie ein Motto, nach dem Sie leben und/oder arbeiten?

Da gibt es viele – da ich gerne Biographien und Sachbücher lese. Aber ein Satz der mir oft schon geholfen hat ist: „Wer wagt, kann verlieren, wer nicht wagt hat schon verloren.“ Und ebenso: „Was würde ich tun, wenn ich keine Angst hätte?“

Wie strukturieren Sie sich? Haben Sie Tipps, wie man als junger Makler den Büroalltag leichter bewältigen kann?

Am wichtigsten ist Fokus auf das aktuell wichtigste Thema. Nicht ablenken lassen und dann die Disziplin haben, dran zu bleiben, auch wenn der Erfolg sich nicht sofort einstellt. Es hilft dabei Routinen zu entwickeln und von Anfang an in der Beratung und im Betrieb Standards und Prozesse zu definieren. Diese Prozesse sollte man erst einmal grob einrichten und abschießend laufend in der Praxis optimieren und möglichst digitalisieren sowie automatisieren. Wenn man von Beginn an den perfekten Prozess installieren will, erscheint einem die Aufgabe irgendwann zu groß und man bewegt sich gar nicht mehr. Regelmäßige Klausuren helfen zusätzlich dabei das eigene Handeln zu reflektieren und Ziele neu zu justieren.

Was hat Ihnen die Teilnahme am Jungmakler Award 2013 gebracht?

Die Teilnahme war damals für mich der Auslöser in meiner Entwicklung vom Vermittler zum Unternehmer. Die Selbstreflexion war sehr gut und wichtig und hat ein paar Steine ins Rollen gebracht die sich bis heute in Bewegung befinden.

Auf Ihrer Website geben Sie auch Buchempfehlungen. Welches Buch können Sie unseren Lesern im Hinblick auf ihre persönliche Entwicklung ans Herz legen?

Die auf der Website empfohlenen Bücher sind die Bücher meines Vaters bzw. ein Kommentar zum SAG. Da ich aber selbst gerne und viel lese, kann ich gerne ein paar Klassiker empfehlen, die bei der persönlichen Entwicklung unterstützen können.

  • „Das Cafe am Rande der Welt“ und „ The big five for live“ von John Strelecky
  • „Who moved my cheese“ von Dr. Spencer Johnson
  • „Wie man Freunde gewinnt“ und „Sorge Dich nicht – Lebe“ von Dale Carnegie
  • „Kopf schlägt Kapital“ von Günter Faltin
  • „Die 4-Stunden-Woche“ von Tim Ferris

Bild: © Nicolas Vogt

Weitere Informationen:

Junge Makler können mit einer Anmeldung bis zum 30.06.2020 unter jungmakler.de noch beim diesjährigen Jungmakler Award dabei sein und unter anderem von einem individuellen Coaching von Steffen Ritter profitieren.