Die Versicherer haben im vergangenen Jahr in der Manager-Haftpflicht deutlich mehr Schadenzahlungen geleistet als im Vorjahr, wie der GDV mitteilt. So sind die Beiträge im Jahr 2020 im Vergleich zu 2019 um 9% auf 335 Mio. Euro gestiegen. Die Leistungen, die Versicherer in der D&O-Sparte zu erbringen hatten, wuchsen dagegen um 14%.
„Unter dem Strich stehen erhebliche Verluste, die sich aus den immer größeren Haftungsrisiken für Manager und Managerinnen ergeben“, erklärt GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen. Die Schadenquote nach Abwicklung betrug nach GDV-Statistik 110%. Somit lagen die Bruttoaufwendungen für Versicherungsfälle nach Abwicklung deutlich über den verdienten Bruttobeiträgen. Im Jahr 2019 lag die Schadenquote noch bei 85,3%.
Immer mehr Pflichten für Manager
Teilweise kann die Entwicklung auf die vielen Sonderregelungen während der Corona-Pandemie zurückgeführt werden, so etwa bei der Aussetzung der zeitweisen Insolvenzantragspflicht.
„Nach einer Insolvenz sind Geschäftsführerinnen und Geschäftsführer sowie Vorstände nicht selten mit Forderungen in Millionenhöhe konfrontiert“, sagt Asmussen und verweist darauf, dass in den vergangenen Jahren die Pflichten für Manager auch finanziell gesunder Unternehmen immer weiter gewachsen sind: „Auch beim Thema Compliance wächst das Pflichtenheft für Managerinnen und Manager weiter: Die nächsten Kapitel sind das Lieferkettengesetz sowie die Verpflichtung aller Unternehmen ab 50 Beschäftigten ein Hinweisgebersystem einzurichten.“ (bh)
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