7% Prozent der Kfz-Halter in Deutschland nutzen nach der Untersuchung des Beratungshauses hnw consulting bereits Telematik-Dienste. Für die repräsentative Studie „Telematik-Services aus der Sicht des Fahrzeughalters“ wurden 1.065 Kfz-Halter in Deutschland online befragt.
Dabei spielt die Neugier auf moderne Informationstechnik und das Interesse daran, sein eigenes Fahrverhalten zu analysieren, beim Einsatz von Telematik eine große Rolle. 55% der deutschen Pkw-Fahrer, die bereits solche Dienste nutzen, tun dies schlicht aus Interesse an der Technik und den gewonnenen Informationen, hat die Studie ergeben. 45% nennen zudem die reduzierte Versicherungsprämie als Grund. In Unternehmen spielt die Technik bislang fast keine Rolle: Nur 8% der Telematiknutzer gaben an, dass die Geräte auf Wunsch ihres Arbeitgebers im Auto installiert wurden.
Im Ausland zeigen Telematik-Services Wirkung
Wenige Versicherer in Deutschland bieten derzeit individualisierte Tarife für Autofahrer an, die auf Telematik-Services basieren. Deren Effekt: Die Höhe des Beitragssatzes ist von der Fahrweise abhängig. Wer vorschriftsmäßig und sicher fährt, zahlt weniger. Zur Nachvollziehbarkeit des Fahrverhaltens muss ein Zusatzgerät im Auto installiert werden. Anhand der gesammelten Daten vergibt der Versicherer zum Beispiel Punkte. Mithilfe des Punktesystems errechnet er anschließend die Höhe der individuellen Versicherungsprämie.
Die dafür nötige Technik ist in vielen Ländern schon weit verbreitet, etwa in den USA, Großbritannien und Irland. Die Unfallzahlen gingen nach Angaben von hnw consulting bei Telematikanwendern um bis zu 40% zurück, damit sanken auch die Kosten für die Versicherer. Das Beratungsunternehmen geht deshalb davon aus, dass die Telematik auch in Deutschland den Kinderschuhen bald entwachsen wird. Autohersteller und Versicherer würden versuchen, ihre Kunden zukünftig besser darüber aufzuklären, welche Daten wofür verwendet werden und wie sie als Fahrer von der Telematik profitieren, so die Studienherausgeber. Für die Versicherungswirtschaft hat das Unternehmen noch einen Tipp: Dass die Versicherer von den Fahrzeughaltern als am wenigsten prädestiniert für die Vereinbarung von Telematik-Services eingeschätzt werden, sollte die Branche engagiert aufnehmen.
Lesen Sie in AssCompact 02/2014 auch das Interview mit Dr. Jürgen Cramer, Vorstand der Sparkassen Direktversicherung, die seit 01.01.2014 einen Telematik-Sicherheits-Service am deutschen Markt anbietet.
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