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23. September 2022
Europa-Rente PEPP im ersten EU-Land verfügbar

Europa-Rente PEPP im ersten EU-Land verfügbar

Ab sofort können die Slowaken ihre Rente über das europaweite private Altersvorsorgeprodukt PEPP aufstocken. Der slowakische FinTech-Broker Finax hat als erstes europäisches Unternehmen eine Lizenz erhalten. Die Slowakei hatte die für die PEPP-Einführung nötigen Rechtsvorschriften Anfang 2022 verabschiedet.

Nach langer Vorlaufzeit ist das europaweite private Altersvorsorgeprodukt PEPP (Pan-European Personal Pension Product) im März dieses Jahres an den Start gegangen. Diese Europarente soll eine Ergänzung zu den bereits bestehenden staatlichen Renten bilden und allen Einwohnern der Europäischen Union offen stehen. Die Sparer können dieses freiwillige Sparmodell auf ein anderes Land übertragen, wenn sie ihren Wohnsitz wechseln. Die Gebühr ist auf 1% des angesparten Vermögens pro Jahr begrenzt.

Zu den Institutionen, die das PEPP anbieten können, zählen etwa Banken, Versicherer, Investmentgesellschaften sowie Vermögensverwalter.

Slowakisches Unternehmen Finax erster Anbieter

Mit Finax, einem slowakischen Online-Wertpapierhändler, hat nun ein erstes europäisches Unternehmen eigenen Angaben zufolge eine Lizenz für PEPP erhalten. Für eine Genehmigung müssen Anbieter laut Finax anhand komplexer Modelle das Risiko und die potenzielle Wertsteigerung der Ersparnisse des Kunden nachweisen.

Finax ist auch auf dem polnischen, kroatischen, tschechischen und ungarischen Markt tätig. 2018 hat der FinTech-Broker eine Robo-Advisory-Plattform gegründet. Derzeit verwaltet Finax ein Vermögen von 350 Mio. Euro für 40.000 Kunden. Wie das Unternehmen mitteilt, bietet es die Registrierung über eine mobile App an, die Gesichtsbiometrie nutzt.

Die Slowakei legt los

Da die Slowakei die für die Einführung des PEPP erforderlichen Rechtsvorschriften Anfang 2022 verabschiedet habe, könne Finax das Programm nun seinen Kunden vor Ort anbieten, wie es in der Pressemitteilung weiter heißt.

„Ab heute sind die Slowaken die ersten in Europa, die ihre Rentenersparnisse durch das neue europäische Rentenprodukt aufstocken können. Wir können stolz sein auf ein vielversprechendes slowakisches Unternehmen, dem es gelungen ist, das PEPP in die Praxis umzusetzen und das Geld der Bürger auf sichere Art und Weise zu schützen“, sagt Milan Krajniak, Minister für Arbeit, Soziales und Familie der Slowakischen Republik.

Die staatlichen Behörden sowie die Europäische Aufsichtsbehörde für das Versicherungswesen und die betriebliche Altersversorgung (EIOPA) werden das PEPP beaufsichtigen.

„Wir wollen das PEPP in erster Linie multinationalen Unternehmen und jungen Menschen mit beruflicher Mobilität innerhalb der EU anbieten. Dank der damit verbundenen Steuer- und Abgabenanreize wird das PEPP in mehreren Ländern zu unserem Schlüsselprodukt werden und uns auch bei der Erschließung neuer Märkte helfen“, erklärt Juraj Hrbatý, CEO von Finax. (tk)

Bild: © guy2men – stock.adobe.com