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12. September 2019
EZB verschärft Strafzinsen im Euroraum

EZB verschärft Strafzinsen im Euroraum

Die Europäische Zentralbank (EZB) hat auf ihrer jüngsten Ratssitzung die Geldschleusen noch weiter geöffnet. Nicht nur, dass der Strafzins auf Bankeinlagen von 0,4 auf 0,5% steigt. Auch das milliardenschwere Anleihekaufprogramm haben die Notenbanker reaktiviert.

Die EZB hat neues Öl ins Feuer der Diskussion um Strafzinsen für Kleinsparer gegossen. Die EZB-Rat hat auf seiner Sitzung am Dienstag beschlossen, dass der Strafzins auf Bankeinlagen wird. Erstmals seit dreieinhalb Jahren dreht die EZB an dieser wichtigen Schraube der Geldpolitik. Statt 0,4% müssen Bank künftig 0,5% Strafzinsen zahlen, wenn sie überschüssiges Geld bei der Zentralbank parken wollen.

Neue Anleihekäufe ab November

Darüber hinaus hat die EZB beschlossen, die zuletzt eingestellten Anleihekäufe wieder aufzunehmen. Ab November wollen die Notenbanker pro Monat Anleihen im Volumen von 20 Mrd. Euro aufkaufen. Eine zeitliche Befristung nannten die Währungshüter nicht. Mit ihren Maßnahmen will die EZB die Konjunktur im Euroraum stärken.

Aktien profitieren, Banken protestieren

Hintergrund der EZB-Maßnahmen ist zudem, dass die Inflation im Euroraum weiter deutlich unterhalb der Zielmarke von 2% liegt. Zuletzt betrug die Teuerung nur rund 1%. Damit zeigt der Trend sogar nach unten, denn es war der tiefste Stand seit über zweieinhalb Jahren. Während die Aktienmärkte positiv auf die neue Geldflut reagierten, herrscht bei den Banken Kopfschütteln. „Die EZB erinnert an einen Autofahrer, der in einer Sackgasse die Geschwindigkeit weiter erhöht“, kommentierte etwa Bankenpräsident Hans-Walter Peters die Entscheidungen der EZB. (mh)

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