Die EZB hat den Leitzins auf dem Rekordtief von 0,05% belassen. Dies war von Finanzexperten im Vorfeld weitestgehend erwartet worden. Zudem hat die EZB den Strafzins für Banken von –0,2 auf minus –0,3% geändert, um die Kreditvergabe anzuschieben. Auch das kam nicht unerwartet. Super-Mario hat zudem bekanntgegeben, dass in Zukunft auch Titel von regionalen und kommunalen Gebietskörperschaften angekauft werden sollen.
Auch regionale Titel möglich
Darüber hinaus will die EZB Erträge aus fällig werdenden Wertpapieren reinvestieren. Bis Ende 2017 soll den Banken darüber hinaus weiterhin Liquidität nach Wunsch und zum Festzins zugeteilt werden. Weiter Maßnahme seien zudem nicht ausgeschlossen, wenn externe Entwicklungen die bisherigen Erfolge gefährden sollten.
Anleihenkaufprogramm bis März 2017 verlängert
Das Anleihenkaufprogramm verlängert die EZB um sechs Monate bis März 2017. Falls nötig, wird man eine weitere Verlängerung in Erwägung ziehen. Die Asset-Käufe werden solange fortgesetzt, bis es einen nachhaltigen Anstieg der Inflationserwartungen geben wird. Bisher war als Endzeitpunkt September 2016 geplant. All das war weitestgehend erwartet worden und wird von Marktteilnehmern normalerweise positiv aufgenommen.
Aufstockung des Volumens bleibt aus
Dass Leitindizes wie der Dax daraufhin in die Knie gingen und der Euro von 1,05 auf 1,08 US-Dollar aufwertete, hatte einen anderen Grund haben: das Volumen der Anleihenkäufe bleibt unverändert bei 60 Mrd. Euro. Hier hatten sich viele Marktteilnehmer aufgrund vorheriger Aussagen der EZB eine Aufstockung um mindestens zehn Mrd. Euro erhofft. „Draghi hat zu viel versprochen und weniger geliefert “, bringt Patrick O’Donnell, Investmentmanager bei Aberdeen Asset Management, die Enttäuschung der Investoren auf den Punkt. Die enttäuschte Hoffnung schickte die Aktienmärkte auf Talfahrt und verhalf dem schwächelnden Euro zu einem Höhenflug. (mh)
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