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14. September 2023
Ferienhäuser: mehr Komfort, Absicherung ausbaufähig
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Ferienhäuser: mehr Komfort, Absicherung ausbaufähig

Ferienimmobilien bleiben gefragt – bevorzugt im eigenen Land und lieber ein Haus als eine Wohnung. Zugleich investieren Eigentümer zunehmend in die Ausstattung ihrer Urlaubsdomizile, wie eine Umfrage von Hiscox zeigt. Lücken bestehen jedoch beim Versicherungsschutz für die Objekte.

Im Juli 2023 wurden im Auftrag des Spezialversicherers Hiscox Eigentümer von Ferienimmobilien aus Deutschland und Österreich unter anderem zum Standort, der Ausstattung, der Risikowahrnehmung und der Absicherung ihrer Ferienimmobilien befragt. Sei es als Nachwirkung der Pandemie oder wegen der kürzeren Reisestrecke: Beim Kauf von Ferienimmobilien setzen 39,5% der Befragten auf Deutschland. Auf Platz 2 rangiert Österreich mit 10,8% und auf Platz 3 Spanien mit 10,5%. Die Türkei kommt lediglich auf 6%, Italien auf 5,5% im Standortvergleich.

Lieber Haus als Wohnung

Auch was Größe und Ausstattung angeht, ergab die Umfrage klare Vorlieben im Kaufverhalten: Bei über der Hälfte (55,5%) der Domizile handelt es sich um Einfamilienhäuser, nur ein Viertel (26,8%) sind Ferienwohnungen. Der größere Anteil der Ferienhäuser macht sich auch bei der Größe der Objekte bemerkbar: Rund 30% sind mindestens 80 m2 und rund 37% verfügen über eine Wohnfläche von mehr als 120 m2.

Pool, Sauna & Co.: Trend zu gehobenerer Ausstattung

Wie die Befragung außerdem zeigt, investieren Eigentümer zunehmend in die Ausstattung ihrer Feriendomizile: Zwar sind knapp die Hälfte (44,3%) nur mit einfachem Mobiliar ausgestattet, etwa ein Viertel der Objekte verfügen über hochwertige Möbel oder Kunst als Teil der Inneneinrichtung (27,8% bzw. 22,8%). Über ein Drittel (35%) der Objekte wartet mit einem Pool oder einer Sauna auf. Auch auf die technische Ausstattung legen Eigentümer laut Hiscox-Umfrage zunehmend Wert: Jede fünfte Ferienimmobilie verfügt bereits über Smart-Home-Infrastruktur wie vernetzte Jalousien und Alarmanlagen, jede zehnte über einen Carport mit E-Ladestation.

75% vermieten – meist über Online-Portale

Rund 75% und damit der Großteil aller Ferienimmobilien werden zumindest teilweise auch vermietet, 42,8% davon mehr als die Hälfte des Jahres. Hiscox zufolge biete nicht zuletzt das unkomplizierte Handling durch Onlineplattformen im Ferienvermietungsbereich eine konstant nachgefragte Gelegenheit zur Refinanzierung der eigenen Investition. 

Demnach machen diese Portale inzwischen den Löwenanteil des touristischen Vermittlungsvolumens aus, wie die Befragung zeigt. Knapp die Hälfte der Umfrageteilnehmer (46,9%) vermietet ihr Urlaubsdomizil über AirBnB, gefolgt von den eigenen Social-Media-Kanälen (40,6%) sowie Reiseportalen (35,7%) wie holidaycheck und booking.com.

Risiken wie Einbruch, Vandalismus oder Sturm

Was die Absicherung angeht, gibt es bei Ferienimmobilien einige Besonderheiten: Sie sind nicht dauerhaft bewohnt und werden oft an wechselnde Dritte vermietet. Diesen speziellen Risiken sind sich auch viele der befragten Eigentümer bewusst: Knapp die Hälfte fürchten Einbrüche und Diebstahl, und über ein Drittel sorgt sich wegen Sturm und Unwetter bzw. Vandalismus.

Schäden vor allem durch Unwetter

Über ein Viertel der Befragten (26,3%) hatte bereits einen Schaden an der eigenen Immobilie. 38,1% der Schäden traten infolge von einem Unwetter auf, etwa 31% wurden durch Mieter verursacht und fast 23% durch Einbrüche. Aufgrund der langen Leerstände werden diese Schäden oft erst sehr spät bemerkt und die Behebung kann aufgrund der Entfernung zum Erstwohnsitz mit deutlichem Aufwand verbunden sein, so Hiscox. Befindet sich das Objekt nicht in Deutschland, macht dies die Schadenbeseitigung wegen fremder Rechte und Pflichten meist noch komplizierter.

Luft nach oben beim Versicherungsschutz

Vergleicht man die Schadenhistorie mit der tatsächlichen Absicherung der Befragten, zeigt sich eine deutliche Lücke: 54,5% haben eine Versicherung gegen diese Risiken, 15,8% aber gar keine Police oder sind sich nicht sicher. Wenn die Objekte der Befragten abgesichert sind, dann oft nur punktuell: Laut Umfrage hat nicht einmal die Hälfte (42,8%) eine Gebäudeversicherung abgeschlossen und nur knapp 40% eine Hausratversicherung. Über eine Haus- und Grundbesitzerhaftpflicht verfügen lediglich 28,5%. Und schließlich geben etwa 70% der Befragten an, keine Spezialversicherung für Ferienimmobilien zu haben oder sich nicht sicher zu sein.

Allgefahrenschutz über Spezialtarife

„Damit auch das Urlaubsdomizil ein Ort der Entspannung bleibt, ist es wichtig, sich um die passende Absicherung zu kümmern. Trotz Fremdnutzung und weiteren individuellen Risiken belegen unsere aktuellen Zahlen massives Potenzial, sowohl bei der Verbreitung als auch der Qualität der Absicherung von Ferienimmobilien“, erklärt Alina Sucker-Kastl, Underwriting Manager Art & Private Clients bei Hiscox.

Das Sparen an der falschen Stelle mache sich der Expertin zufolge vor allem bei Vermögensgegenständen wie Immobilien, noch dazu im Ausland, selten bezahlt. „Auch aus diesem Grund stellen Spezialtarife für solche Objekte ein attraktives Angebot für Eigentümerinnen und Eigentümer dar. Solche Policen gehen auf individuelle Risiken und Bedürfnisse ein, sorgen mit einem Allgefahrenschutz für entspannte Ferien und eine unkomplizierte Vermietung. Zudem unterstützen sie Versicherte im Schadenfall mit deutschsprachigen Kontakten“; so Sucker-Kastl weiter. (tk)

Bild: © Elena – stock.adobe.com