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Finanzen
23. August 2020
Finanzratschläge: Eigene Eltern bleiben auch bei Erwachsenen gefragt

Finanzratschläge: Eigene Eltern bleiben auch bei Erwachsenen gefragt

Die eigenen Eltern sind bei Finanzen ein wichtiger Ratgeber. Das gilt auch dann, wenn die Kinder längst erwachsen sind. Vier von zehn Sparern in Deutschland nehmen bei Finanzfragen auch als Erwachsene noch Rat von den Eltern an. Das zeigt eine aktuelle repräsentative Umfrage der Deka.

Bei den wichtigen Fragen des Lebens holen auch noch erwachsene Kinder den Rat ihrer Eltern ein. Ganz oben auf der Liste steht das Thema Finanzen. So haben 41% der Sparer in Deutschland schon einmal hierzu Tipps von ihren Eltern angenommen. Ähnlich wichtig sind Kindern Ratschläge zur Berufswahl (35%). In Sachen Liebe hören dagegen nur 10% auf die Eltern. Zu diesem Ergebnis kommt eine repräsentative Umfrage der Deka, dem Wertpapierhaus der Sparkassen.

Sicherheit zuerst

Bei ihren Spar-Ratschlägen geben Eltern ein recht einseitiges Bild weiter: Sicherheit steht klar im Fokus. So sagen 68% der befragten Sparer, dass ihre Eltern ihnen beigebracht haben, bei der Geldanlage keine Risiken einzugehen. Holger Bahr, Leiter Volkswirtschaft bei der Deka, sieht darin ein Problem. Die Elterngeneration sei schließlich noch mit Zinsen und dem klassischen Sparbuch aufgewachsen. „Die Zinsen sind aber seit annähernd zehn Jahren faktisch abgeschafft und Corona wird die Niedrigzinsphase wohl bis Ende des Jahrzehnts verlängern“, so Bahr. Daher müsse heute anders gespart werden als früher.

Rendite im Hintergrund

Den Blick auf die Rendite einer Geldanlage richten aber nur 34% aller Eltern. „Um seine Ersparnisse zu vermehren, sollte stärker als bisher auf den Ertrag geachtet werden,“ erklärt Bahr. Das tatsächliche Sparverhalten der Eltern hat dabei Einfluss auf die. Wenn Eltern Wertpapiere besitzen, tun es ihre Kinder meist auch. Der Anteil der Kinder, die auf diese Anlageklasse setzen, ist etwa doppelt so hoch, wenn Eltern selber Wertpapiere besitzen. Bei den Befragten, deren Eltern keine Wertpapierbesitzer sind, beträgt er 33%, bei Aktieneltern 65%.

Geschlechterunterschiede

Die Studie offenbart aber auch Geschlechterunterschiede. Während ein Viertel aller Eltern mit ihren Söhnen über Sparformen wie dem Sparbuch spricht, tut dies nur ein Fünftel mit den Töchtern. Zudem erhalten Töchter noch seltener den Rat, in renditestarken Geldanlagen anzulegen (31 zu 37%). (mh)

Bild: © frittipix – stock.adobe.com