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26. März 2024
Finanzwissen von Gen Z und Deutschland im Test
Finanzwissen von Gen Z und Deutschland im Test

Finanzwissen von Gen Z und Deutschland im Test

In einer Studie haben Tomorrow und Appinio sich mit dem Wissen der Deutschen zu Finanzen befasst. Generationsübergreifend steht fest: Eine Minderheit verfügt über solides Finanzwissen. Die Gen Z schlägt die Älteren nur in einem Punkt. Finanzberater können trotzdem Hoffnung schöpfen.

Die Tomorrow GmbH, nachhaltiger Anbieter für digitales Banking, hat gemeinsam mit dem Marktforschungsunternehmen Appinio Deutschland zu seinem Finanzwissen befragt – speziell bezogen auch auf die Generation Z (Jahrgänge 1997 bis 2010). Diese jungen Leute starten ihr Berufsleben in Zeiten kritischer Finanzthemen wie Altersarmut und Inflation und bekommen ihr Finanzwissen gleichzeitig teilweise ganz nebenbei über Social Media, z. B. Finfluencer, und Finanz-Apps o. Ä.

Nur wenige mit solidem Finanzwissen

In der Studie zeigt sich: Lediglich 6% haben generationsübergreifend ein solides Finanzwissen. Das bedeutet, sie haben bei der Umfrage vier von vier Wissensfragen richtig beantwortet. 10% haben volle Kontrolle über das eigene Budget und kennen ihre Ausgaben für Fixkosten, variable Kosten und Sparen und Investieren sehr gut. Das Budget für Sparen und Investieren kennen aber z. B. auch 25% nicht oder gar nicht.

Kein Tabuthema mehr

Über alle Generationen hinweg macht sich zudem laut Studie eine Mehrheit von 67% Sorgen um die eigene finanzielle Zukunft. Nur wenige verlassen sich auf die staatliche Altersvorsorge, die beliebteste Form der privaten Altersvorsorge sind Tomorrow zufolge Klassiker wie Tagesgeld, Lebensversicherung, Bausparen, Riester und Rürup. Rund ein Drittel hat in den letzten drei Monaten allerdings nicht aktiv gespart oder investiert.

Und Geld ist Gesprächsthema bei immer mehr Menschen. 63% etwa sprechen mit Partner oder Partnerin über das eigene Einkommen, während 15% es mit niemandem thematisieren.

An wen wenden bei Finanzfragen?

Und auch bei konkretem Beratungsbedarf ist der individuelle, persönliche Austausch zu Finanzfragen über alle Generationen beliebt. Demnach geben 38% der Befragten an, sie würden sich bei Finanzfragen an Finanzberater oder die eigene Bank wenden. 29% vertrauen auf ihr bestehendes Wissen. Generische Inhalte von Finfluencern (22%) und Sachbüchern (22%) liegen hinten bei den Deutschen.

Das Finanzwissen der Gen Z im Vergleich

Und wie sieht es mit dem Finanzwissen nun im Generationenvergleich aus? Dazu heißt es zunächst: „Entgegen vieler Vorurteile ist auf den ersten Blick kein tatsächlicher Abfall des Finanzwissens zwischen den Generationen erkennbar.“ In der Gen Z und bei den ab-28-Jährigen haben ca. 6% ein solides Finanzwissen.

In einem Punkt kennt sich Gen Z besser aus

Schaut man etwas genauer hin, finden sich allerdings doch einige Unterschiede: Die junge Generation bleibt bei allen Wissensfragen hinter den ab-28-Jährigen zurück – es gibt nur eine Ausnahme: Mit 46% kennt die Gen Z den Unterschied von Aktien und ETFs besser als die Älteren (41%). In der Generation Z sieht darüber hinaus fast ein Fünftel der Befragten (19%) gleichgültig in die eigene finanzielle Zukunft – das sind deutlich mehr als bei den ab-28-Jährigen mit 9%.

Junge Leute sprechen über Geld

Auch weist Tomorrow auf eine „zunehmende Enttabuisierung von Finanzthemen im Privaten“ hin. Finanzielles wird bei den jungen Leuten häufig unter Freunden besprochen, beispielsweise das eigene Einkommen, viele würden sich auch deutlich eher als die älteren Befragten Geld von Freunden oder Familie leihen. Auf das eigene Finanzwissen setzen in der Gen Z 20%. Zum Vergleich: Bei den ab-28-Jährigen sind es 31%.

Finfluencer oder Finanzberatung für Gen Z?

Und auch in dieser Generation ersetzen Finanz-Influencer wohl nicht die Finanzberatung: 29% würden zwar bei konkreten Finanzfragen auf Finfluencer setzen, den Berater würden aber 39% um Hilfe bitten. Bei den ab-28-Jährigen sind es 20%, die sich an Finfluencer halten würden, die Berater bevorzugen 38%.

Über die Studie

Die Umfrage wurde vom 13. bis 14.02.2024 vom Marktforschungsunternehmen Appinio durchgeführt. Befragt wurden 1.000 Personen im Alter von 16 bis 65 Jahren, national repräsentativ für das Alter und Geschlecht der deutschen Bevölkerung. Die Generation Z umfasst alle Teilnehmenden, die zum Zeitpunkt der Umfrage zwischen 16 und 27 Jahren alt waren. Diese Gruppe umfasst 201 Teilnehmende, die verbleibenden 799 sind ab-28-Jährige. 

Weitere Informationen zur Studie gibt es hier. (lg)

Bild: © nazariykarkhut – stock.adobe.com