Interview mit Freya Früh, Geschäftsführerin von Frau Finanzen und Drittplatzierte beim Jungmakler Award 2025
Hi, Freya, wie kam es denn dazu, dass du Maklerin geworden bist?
Hauptberuflich war ich bis zuletzt Senior Social-Media-Managerin bei der HDI Versicherung. Im Rahmen einer Kampagne zur Altersvorsorge wurde mir klar, dass Frauen in der Ansprache häufig übersehen werden. Ich wollte das ändern und bin auf die Straße gegangen, habe mit dieser Zielgruppe gesprochen und festgestellt: Wir reden zu wenig über Geld. Aus diesem Impuls heraus entstand „Frau Finanzen“.
Als die Kampagne beendet wurde, hatte ich mit Frau Finanzen bereits Reichweite, Preise gewonnen und viele Anfragen von Frauen, die sich beraten lassen wollten. Also habe ich mich informiert, was ich eigentlich brauche, um Versicherungsmaklerin und Anlageberaterin zu werden, und den Schritt in die Selbstständigkeit gewagt. Seit Oktober bin ich nun zu 100% Maklerin – und zu 100% Frau Finanzen.
Du warst also Social-Media-Managerin und bist nun Versicherungsmaklerin und zugleich Influencerin. Was verbindet diese beiden Welten?
Menschen folgen Menschen, keinen Marken. Ein Versicherer hat es schwer, Vertrauen aufzubauen – eine Person dagegen kann authentisch auftreten und ihre Geschichte erzählen. Ich nutze Social Media, um genau das zu tun: Wissen zu vermitteln, Hemmschwellen abzubauen und den Dialog über Geld zu fördern. Heute folgen mir über 100.000 Frauen, und meine Inhalte erreichen monatlich rund zwei Millionen Menschen. Diese Reichweite nutze ich, um finanzielle Bildung kostenfrei zugänglich zu machen – und bei Bedarf natürlich auch Beratung anzubieten.
Warum konzentrierst du dich so stark auf Frauen als Zielgruppe?
Weil 69% der Frauen laut Studien lieber von einer Frau beraten werden – aber der Markt bietet das kaum. Ich selbst arbeite komplett digital, ohne Büro, orts- und zeitunabhängig. Das ist für viele Mütter und auch für Selbstständige ein Modell, mit dem sich Beruf und Familie gut vereinen lassen. Mein Alleinstellungsmerkmal dabei ist die Community. Frauen tauschen sich darin untereinander aus, lernen voneinander, überwinden die Angst, Fehler zu machen. Diese Energie erinnert mich, salopp gesagt, an eine „Tupperparty“ – nur eben für Finanzen.
Seite 1 Finfluencerin auf Platz 3: Mit vier Fs in die Zukunft
Seite 2 Du bist also Finfluencerin – aber eben mit dem entsprechenden Hintergrund. Wie siehst du die Diskussion um Regulierung und Coaching-Angebote im Netz?
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