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30. März 2023
Flex Office: Interesse nimmt nach Pandemie wieder zu
Office in a loft style with large windows, gray walls and concrete columns. There are many workplaces with computers and shelves and lockers, relax zone with armchairs with round tables and lamps.

Flex Office: Interesse nimmt nach Pandemie wieder zu

Flexible Office Space mit Fokus auf Coworking, Communication und Collaboration war vor Corona einer der Trends am Büroimmobilienmarkt. Mit Ausbruch der Pandemie wurde er ausgebremst. Laut einer Studie von Cushman & Wakefield sind flexible Arbeitsplätze jetzt wieder zunehmend gefragt.

Beim Flexible Office Space handelt es sich um ein voll-ausgestattetes Büroarbeitsumfeld, das von einem Betreiber angeboten wird. Unternehmen können Arbeitsplätze zu flexiblen Konditionen mieten. In den Jahren von 2017 bis 2019 hat das Flexible-Office-Konzept mit dem Schwerpunkt auf auf Coworking, Communication und Collaboration einen Boom am deutschen Büroimmobilienmarkt erlebt. Viele Betreiber eröffneten in Großstädten neue Standorte.

Mit Beginn der Pandemie kam es zu einem abrupten Einbruch der Nachfrage. Das gilt sowohl für Flex-Arbeitsplätze als auch für den Konferenzbereich. Viele Betreiber stoppten die Entwicklung neuer Standorte, was ab 2020 zu einem deutlichen Rückgang des Flächenwachstums führte. Laut einer Untersuchung der international tätigen Immobilienberatung Cushman & Wakefield (C&W) nimmt der Bereich nun wieder an Fahrt auf.

Der Analyse zufolge beläuft sich der Flex-Office-Bestand Anfang 2023 in den deutschen Top-7-Märkten auf 1,04 Mio. m2. Laut Berechnungen von C&W läge dieser Wert ohne die Pandemie um 20 bis 25% höher.

Flex Office nach Pandemie wieder zunehmend gefragter

Seit Frühsommer 2021 nimmt das Interesse nach flexiblen Arbeitsplätzen wieder zu. Unternehmen – darunter zunehmend auch größere Corporates – orientierten sich in Richtung Flex Office infolge eines Umdenken bezüglich zukünftiger Arbeitsplatzstrukturen. Somit stieg die Auslastung der vorhandenen Flex-Office-Angebote, insbesondere in innerstädtischen Lagen.

Betreiber machten sich ab dem Frühsommer 2021 wieder auf die Suche nach geeigneten Flächen und sondieren auch heute gute Standortoptionen. „Flex Office bietet seinen Nutzern einen Gestaltungsspielraum, der gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten ein ökonomisches Gut darstellt“, erklärt Helge Zahrnt, Head of Research & Insight Germany bei Cushman & Wakefield. 

Flächenumsatz hat Corona-Tief überwunden

Einen Rekordanteil von 7,7% Flex Office am Büroflächenumsatz verzeichnete C&W im Jahr 2018. Dieser Wert markiert den bisherigen Höchstwert dar. 2022 betrug Anteil mit wieder einsetzendem Wachstum 2,7%. Die größten Anmietungsaktivitäten weist hierbei München auf.

Bei Büronutzern gefragt sind heute vor allem Hybridangebote, die Elemente von Business-Centern, also flexible Anmietung von Privatbüros unterschiedlicher Größe, mit Coworking-Elementen wie Open Space, trendiges Design, Community-Gedanke und Collaboration kombinieren.

Die Zukunft der Büroimmobilie ist hybrid

„Im Post-Corona-Umfeld mit steigendem Anteil an Homeoffice rücken vor allem auch die mittelgroßen Unternehmen und die größeren Corporates in den Fokus. Eine bedarfsorientierte Flächenanpassung ist für sie jetzt und in Zukunft essentiell und lässt die Bedeutung von Flex-Office-Standorten im eigenen Flächenportfolio spürbar steigen“, sagt Christian Lanfer, Head of Office Agency Germany, C&W, zu den Gründen. „Die Zukunft der Büroimmobilie liegt im Hybriden – einerseits moderne Büroflächen, andererseits ein Flex-Anteil, der von allen Mietern im Haus nach Bedarf genutzt werden kann.“

Berlin als Flex-Space-Hochburg

Laut Analyse von C&W verteilen sich die aktuell geöffneten Flex-Space-Flächen in den Top-7-Märkten auf 570 Standorte von 239 verschiedenen Betreibern. Das bedeutet ein Angebot von Arbeitsplätzen für rund 107.000 Personen und entspricht 1,1% des Büroflächenbestandes. Weitere 28 Eröffnungen mit 77.000 m2 Fläche seien laut C&W geplant.

Berlin erweist sich dabei als Hauptstadt für Flex Office: Hier bringen 90 Betreiber 182 Standorte an den Markt. Demgegenüber sind es in Stuttgart, München, Köln, Hamburg, Frankfurt und Düsseldorf jeweils nur 33 bis 100 Flex-Office-Standorte unterschiedlicher Betreiber. Was die Anbieter angeht, wird der Flex-Office-Markt von einigen wenigen großen Betreibern dominiert. (tk)

Bild: © Andriy Bezuglov – stock.adobe.com