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18. Juli 2023
Fokusgruppe private Altersvorsorge: Das sagt die Branche

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Fokusgruppe private Altersvorsorge: Das sagt die Branche

Die Fokusgruppe Altersvorsorge hat ihren Abschlussbericht vorgelegt. Demnach soll die private Altersvorsorge künftig einfach, flexibel, transparent und dennoch renditestark ausgestaltet werden. Wie positionieren sich die Branchenverbände dazu?

Nach rund einem halben Jahr intensiver Beratungen hat die vom Bundesfinanzministerium geleitete Fokusgruppe Altersvorsorge ihren Abschlussbericht am 18.07.2023 vorgelegt. Wenn es nach dem Papier, das als Entscheidungsgrundlage für die Bundesregierung für eine Reform der privaten Altersvorsorge dient, geht, dann sollte die Altersvorsorge im privaten Bereich und insbesondere ihre konkreten Vorsorgelösungen in Zukunft einfacher, flexibler, transparenter und dennoch renditestark aufgestellt sein. Doch was sagen die Branchenverbände dazu? AssCompact hat ein paar Stimmen gesammelt.

BVK sieht Licht und Schatten

Beim Bundesverband Deutscher Versicherungskaufleute e. V. (BVK) ist das Ergebnis der Beratungen auf ein geteiltes Echo gestoßen. „Die Vorschläge sind für die Versicherungswirtschaft eher enttäuschend. Die Besetzung der Fokusgruppe ohne die Expertise der Vermittlerverbände hat die Zielsetzung von Anfang an bestimmt“, moniert BVK-Präsident Michael H. Heinz. Dennoch sei die Beibehaltung des 3-Schichten-Modells und der Bestandsschutz für laufende Riester-Verträge sowie eine stärkere Flexibilisierung in der Auszahlungsphase laut BVK begrüßenswert. Skeptisch beäuge man dagegen die Pläne, die Altersvorsorge über sogenannte Altersvorsorgedepots den volatilen Kapitalmärkten zu überlassen.

AfW: Reform mit zukunftsfähigen Neuerungen

Dagegen klingt die Bewertung über den Bericht aufseiten des Bundesverbands Finanzdienstleistung AfW e. V. (AfW) fast schon euphorisch: „Was hier vorliegt, ist mehr, als zu erwarten war“, kommentiert Norman Wirth, geschäftsführender Vorstand beim AfW. „Riester soll endlich reformiert werden und man verabschiedet sich von der problematischen Idee eines Staatsfonds“, so Wirth weiter. Außerdem begrüßt der Verband den Schritt in Richtung chancenreicherer Anlagen mit höheren Renditen in der privaten Altersvorsorge. Im Gegensatz zum BVK hingegen findet man beim AfW Gefallen an der Idee sogenannter Altersvorsorgedepots. Denn aus Sicht des AfW wäre dieser Vorschlag, in dessen Rahmen auch in geeignete realwertorientierte Anlageklassen investiert werden könnte, eine zukunftsfähige Neuerung.

VOTUM spricht von erstem Meilenstein

Beim Verband Unabhängiger Finanzdienstleistungsunternehmen in Europa e. V. (VOTUM) lenkt man bei der Bewertung den Blick auf den Findungsprozess dieses Ergebnisses. Daher kommt man dort zu dem Schluss, dass der finale Bericht nun ein erster Meilenstein auf dem Weg zur notwendigen Reform der Förderung der privaten Altersvorsorge sei. „Diese Hoffnung beruht maßgeblich darauf, dass sich für die zentralen Empfehlungen klare Mehrheiten gefunden haben. Dies berechtigt zu der Annahme, dass man im sich anschließenden Gesetzgebungsverfahren zu Ergebnissen kommt und der seit Jahren andauernde Stillstand aufgelöst wird“, meint Martin Klein, geschäftsführender Vorstand bei VOTUM. Außerdem lobt VOTUM die Berücksichtigung der Altersvorsorge-Absicherung von Selbstständigen.

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