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2. September 2025
GDV: Neue Regionalklassen für 99 Zulassungsbezirke
GDV: Neue Regionalklassen für 99 Zulassungsbezirke

GDV: Neue Regionalklassen für 99 Zulassungsbezirke

Der GDV hat die jährliche Auswertung der Regionalklassen für die Kfz-Versicherung bekannt gegeben. Die Regionalklassen werden aufgrund der Schadenbilanzen in den jeweiligen Zulassungsbezirken errechnet. In der Kfz-Haftpflicht sind mehr als 10 Millionen Autofahrer von einer Änderung betroffen.

Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e. V. (GDV) hat die Neuberechnung der Regionalklassen in den 413 deutschen Zulassungsbezirken für die Kfz-Haftpflichtversicherung sowie Voll- und Teilkaskoversicherung bekannt gegeben. Die Regionalklassen spiegeln die Schadenbilanzen der einzelnen Bezirke wider – ist die Schadenbilanz niedrig, ist die Regionalklasse ebenfalls niedriger. Bezirke mit höheren Schadenbilanzen werden höher eingestuft. Wo ein Schaden entstanden ist, ist dabei nicht von Bedeutung – entscheidend ist, in welchen Bezirk ein Fahrzeug zugelassen ist.

In der Kfz-Haftpflichtversicherung ändern sich die Regionalklassen für insgesamt 99 Bezirke. Dabei hat die aktuelle Auswertung zur Folge, dass für 48 Bezirke – oder rund 5 Millionen Autofahrer – höhere Regionalklassen gelten, 51 Bezirke, oder rund 5,3 Millionen Kfz-Haftpflichtversicherte, werden für das nächste Jahr in einer niedrigeren Regionalklasse eingestuft. Für die weiteren 314 Bezirke, oder rund 32,1 Millionen Autofahrer, ergibt sich keine Änderung. In der Haftpflicht gibt es insgesamt 12 Regionalklassen.

Großstädte oft mit hohen Regionalklassen

Wo haben sich Veränderungen ergeben? „Höhere Klassen haben sich vor allem in Hessen und Nordrhein-Westfalen ergeben. Hier wird fast jeder vierte Autofahrende hochgestuft“, erklärt GDV-Hauptgeschäftsführer, Jörg Asmussen.

Auf der anderen Seite sind die Schadenbilanzen in Brandenburg, Schleswig-Holstein, Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern vergleichsweise niedrig. Das „Schlusslicht“ der Schadenbilanzen in der Haftpflichtversicherung bildet der Bezirk Elbe-Elster in Brandenburg – hier sind die Schäden rund 30% niedriger als im bundesweiten Durchschnitt.

In Großstädten sind die Regionalklassen oft hoch. Die schlechteste Schadenbilanzen weist dabei Offenbach, dicht gefolgt von Berlin, auf. Beide liegen fast 40% über dem bundesweiten Schnitt. Auch Essen, Wuppertal, Frankfurt am Main und Nürnberg haben hohe Einstufungen. Die niedrigste Einstufung unter den Großstädten mit über 300.000 Einwohnern erhält Münster/Westfalen.

Nur wenig Bewegung in der Kaskoversicherung

In der Kaskoversicherung ändert sich nur wenig, so der GDV. Für große Mehrheit der Voll- und Teilkaskoversicherten – rund 33,4 Millionen Autofahrer – bleibt die Regionalklasse unverändert. Für 2,1 Millionen gelten höhere Einstufungen, 2,6 Millionen Kaskoversicherte erhalten eine niedrigere Einstufung. In der Vollkasko gibt es insgesamt neun Klassen, in der Teilkasko 16.

Für die Einstufung wird die Schadenbilanz des jeweiligen Zulassungsbezirkes versicherungsmathematisch in einen Indexwert umgerechnet, der die Regionalklasse bestimmt. Die Regionalklassen können Auswirkungen auf den Versicherungsbeitrag haben. Er ist jedoch nur einer von vielen weiteren Faktoren, die in der Berechnung eine Rolle spielen, betont der GDV. Die Regionalstatistik wird einmal im Jahr vom GDV errechnet. Sie ist für Versicherer unverbindlich und kann ab sofort für Neuverträge und für bestehende Verträge ab dem nächsten Versicherungsjahr angewendet werden.

Die Regionalklassen können auf der Verbraucher-Website des GDV „Die Versicherer“ ermittelt werden. (js)