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28. Juli 2023
Geringes Finanzwissen kostet Deutschland Geld

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Geringes Finanzwissen kostet Deutschland Geld

Geringes Finanzwissen kostet Deutschland Geld

Eine neue Studie der Allianz stellt in konkreten Zahlen dar, wie viel Geld Wissenslücken zum Thema Finanzen kosten können. Allerdings zeigt die Studie auch: Nicht nur die Finanzkompetenz, sondern auch das Vertrauen in die eigenen Kenntnisse haben Auswirkungen.

Eine aktuelle Studie der Allianz zeigt auf, wie viel Geld aufgrund von geringer Finanzkompetenz in Deutschland „verloren“ gehen könnte. Der Studie zufolge könnte dieses geringe Wissen über Finanzen einen durchschnittlichen Haushalt in Deutschland pro Jahr rund 2.300 Euro kosten. Auf zehn Jahre läge der Betrag dann schon bei bis zu 36.663 Euro im Vergleich zu durchschnittlicher Finanzkompetenz. Für die Studie wurden über 1.000 Personen in Deutschland und in sechs weiteren Ländern befragt, um ihr Wissen über finanzielle Grundlagen wie Zinssätze, Inflation sowie Anlagerisiken und -erträge zu testen.

28% der Deutschen haben nur „geringe Finanzkompetenz“

Ergebnis für Deutschland: 28% kann nur eine „geringe Finanzkompetenz“ bescheinigt werden. Heißt: Ihr Wissen und ihre Fähigkeiten reichen nicht, um solide finanzielle Entscheidungen zu treffen. 56% verfügen der Allianz-Studie gemäß über durchschnittliches Finanzwissen. Ein hohes Finanzwissen zeigten 16% der Befragten. Dies entspricht auch ungefähr den Ergebnissen in den anderen untersuchten Ländern. Übrigens: 66% der global Befragten schätzen ihr Wissen über Finanzmärkte und Investieren geringer ein als das des Durchschnitts.

Die Allianz hat auch berechnet, wie sehr sich Finanzwissen lohnt: Eine Person mit hoher Finanzkompetenz etwa könne damit rechnen, 2.690 Euro jährlich zusätzlich zu verdienen. Im Laufe von 30 Jahren summiere sich das dann zu einer Summe von 196.502 Euro.

„Kluge Finanzentscheidungen zu treffen, ist keine Raketenwissenschaft“

Ludovic Subran, Chefökonom der Allianz, meint: „Geringe Finanzkompetenz tut richtig weh. Über lange Anlagezeiträume, z. B. beim Sparen für den Ruhestand, kann es Sie buchstäblich ein Vermögen kosten.“ Die gute Nachricht aber sei: „Kluge Finanzentscheidungen zu treffen, ist keine Raketenwissenschaft“, so Subran. Wenn man sich grundlegende Kenntnisse und Fähigkeiten aneigne, könne man bereits von einer geringen zu einer durchschnittlichen Finanzkompetenz gelangen und deutlich mehr Geld im Portemonnaie haben, sagt der Allianz-Chefökonom.

Zinsbasierte Geldanlagen verursachen hohen Kaufkraftverlust

Union Investment meldete zuletzt, dass die meisten Sparer in Deutschland von weiter steigenden Preisen und Zinsen ausgehen würden. Deshalb befassten sich viele nun mit der eigenen Geldanlage und zögen auch Konsequenzen. Der Anteil derjenigen, die ihre Geldanlage nun häufiger überprüfen, klettert demnach auf 26%. Eine große Mehrheit, und zwar 70%, überprüft die eigene Geldanlage allerdings trotz allem nicht öfter als bisher. 55% möchten bei ihrer Geldanlage alles so belassen, wie es ist. Und ein Viertel wird Umschichtungen vornehmen. 15% möchten sich zunächst bei ihrer Bank beraten lassen. Laut Union Investment hat sich der Anteil an zinsbasierten Geldanlageformen am Gesamtvermögen 2022 weiter erhöht. Damit verdreifache sich der Kaufkraftverlust aus Zinsprodukten durch den negativen Realzins für 2022 im Vergleich zum Vorjahr auf 324 Mrd. Euro.

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