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7. Juni 2023
Gesundheits- und Kostenschutz für Hunde und Katzen

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Golden Retriever and British Shorthair accompany their owner

Gesundheits- und Kostenschutz für Hunde und Katzen

Interview mit Dr. Gundula Gloßner, praktische Tierärztin in Krefeld

 

Gesundheits- und Kostenschutz für Hunde und Katzen

 

Frau Dr. Gloßner, sind denn durch die Einführung der neuen Gebührenordnung für Tierärzte die Kosten wirklich so stark gestiegen, wie immer berichtet wird?

Generell muss man unterscheiden. Es gibt Posten, die niedriger liegen als vorher, und andere, die teils deutlich erhöht wurden. Im Durchschnitt ergibt sich durch die neue Gebührenordnung aber durchaus eine klare Preiserhöhung von ca. 20%.

Ein Tierarztbesuch konnte ja vorher schon sehr teuer werden. Gibt es auch Fälle, in denen sich Tierhalter eine dringend notwendige OP nicht leisten können?

Ja, das gibt es leider. Tierarztrechnungen müssen immer direkt bezahlt werden und es gibt immer wieder Fälle, in denen der Besitzer nicht über das notwendige Geld verfügt. Diese Situationen sind für den Besitzer, aber auch für uns als Tierärzte tragisch. Natürlich führen wir Notfallbehandlungen durch, wenn die finanziellen Mittel nicht vorhanden sind. Dazu sind wir auch verpflichtet. Aber die reine Notfallbehandlung bringt in der Regel keine langfristige Besserung.

Halten Sie eine Tierkrankenversicherung für sinnvoll?

Auf jeden Fall. Für Tierbesitzer ist ein Tierkrankenschutz äußerst sinnvoll. Ein Unfall oder eine Krankheit des geliebten Vierbeiners ist für die Besitzer an sich schon belastend genug. Durch eine entsprechende Versicherung müssen sie sich wenigstens keine Sorgen um die Kosten machen und können sich darauf verlassen, dass das Tier medizinisch optimal versorgt wird.

Es gibt bei der Tierkrankenversicherung ja verschiedene Varianten – vom reinen OP-Schutz bis zum Rundum-Paket. Wozu raten Sie?

Das muss jeder Haustierbesitzer individuell für sich entscheiden, insbesondere mit Blick auf sein finanzielles Polster. Natürlich bietet das Rundum-Paket den breitesten Schutz – er kostet aber natürlich auch entsprechend mehr.

Auch in der Tiermedizin gewinnen alternative Heilbehandlungen und Physiotherapie immer mehr an Bedeutung. Macht das denn aus Ihrer Sicht Sinn?

Ja – und ich bin eine große Befürworterin. Ich wende bereits seit zehn Jahren auch alternative Heilmethoden bei meinen vierbeinigen Patienten an. Sie sind eine gute Ergänzung zur Schulmedizin. So können auch bei Tieren mit chronischen Schmerzen beispielsweise Osteopathie oder Akupunktur zur Linderung führen – und im Idealfall dazu, Medikamente zu reduzieren. Die Physiotherapie für Tiere ist ebenfalls absolut zu empfehlen, etwa zum Wiederaufbau der Muskulatur nach einer größeren Verletzung oder Operation.

Diesen Artikel lesen Sie auch in AssCompact 06/2023, S. 40 f., und in unserem ePaper.

Bild: © chendongshan – stock.adobe.com

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Ein Artikel von
Jennifer Mintel