Das Heidelberger Versicherungs-Start-up Getsafe hat das Deutschland-Portfolio des französischen InsurTechs Luko Insurance gekauft. Es handelt sich um 50.000 Verträge, darunter Haftpflicht-, Tierkranken- und Hausratversicherungen. Damit baut Getsafe seine Reichweite in Deutschland weiter aus und zählt eigenen Angaben zufolge nun über 550.000 Kunden in Deutschland, Großbritannien, Frankreich und Österreich. Die Transaktion hat Ende September 2023 die Genehmigung der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) erhalten. Wie die Unternehmen mitteilen, wollen sie sich zu den Konditionen der Übernahme nicht äußern.
Die Übernahme des deutschen Portfolios von Luko bezeichnet Getsafe als wichtigen Meilenstein in der Unternehmensgeschichte. „Wir freuen uns, die deutschen Luko-Kundinnen und -Kunden bei Getsafe willkommen zu heißen. Unsere Technologieplattform ist von Tag eins an auf Skalierbarkeit ausgelegt und damit auch prädestiniert für die Konsolidierung von Versicherungsbeständen. Die Post-Merger-Integration hat nur wenige Wochen gedauert. Aus technischer Sicht war die Integration für uns so simpel wie die Einführung neuer Produkte auf unser eigenes Buch“, erklärt Christian Wiens, CEO und Gründer von Getsafe.
Junge Kunden bei Getsafe im Fokus
Der Neoversicherer Getsafe legt den Fokus auf ein rein digitales Angebot für Kunden zwischen 20 und 40 Jahren. „Traditionelle Versicherungen sind für Digital Natives nicht attraktiv. Unsere Kundinnen und Kunden würden niemals das Büro eines Maklers betreten. Wir wollen die Anlaufstelle für die knapp 100 Millionen jungen Menschen in Europa werden, die in den nächsten zehn Jahren 300 Mrd. Euro für Versicherungen ausgeben werden“, sagt Wiens.
Fusion von Luko und Coya im Jahr 2022
Das 2018 gegründete französische InsurTech Luko hatte Anfang 2022 den Berliner Digitalversicherer Coya übernommen (AssCompact berichtete). Im Sommer 2022 hatte Luko dann selbst einen Käufer gesucht und wurde von dem internationalen Finanzdienstleistungsunternehmen Admiral Group übernommen. Diese Transaktion umfasste aber nicht das deutsche und spanische Geschäft von Luko. (tk)
Bild: © Inna – stock.adobe.com
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