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6. Januar 2016
Gothaer Neuausrichtung wirkt und wird vorangetrieben

Gothaer Neuausrichtung wirkt und wird vorangetrieben

Der Gothaer Konzern hat 2015 seinen Umbau weiter vorangetrieben und konnte dabei seine Kapitalsubstanz stärken. Das Firmenkundensegment wurde zudem erfolgreich forciert. Wachstum verzeichnete der Versicherer – anders als im Lebengeschäft – im Komposit- und Krankenbereich. Zudem hat der Versicherer die Schwerpunkte für das Jahr 2016 definiert.

Der Konzernjahresüberschuss der Gothaer Versicherungsgruppe stieg 2015 (nach voraussichtlichen Zahlen) um fast 20% auf 140 Mio. Euro an. Ein Teil des Überschusses fließt nach Angaben der Geschäftsführung in die Stärkung der Eigenkapitalbasis. Die gebuchten Bruttobeiträge der Gothaer blieben 2015 auf Vorjahresniveau. Dabei konnten das Schaden-/Unfall- und das Krankengeschäft den Rückgang im Bereich Leben kompensieren.

Komposit: 2016 kommt Cyber-Police

2015 hatte der Konzern seinen Fokus erfolgreich auf das Gewerbegeschäft gelegt und seine Zielgruppenausrichtung mit entsprechenden Lösungen ausgebaut. 2016 soll nun die Effizienz in dem Bereich verbessert werden. So wird aktuell mit dem Programm „GoSMART“ ein neues Verarbeitungs-, Bestandsführungs- und Angebotssystems eingeführt. Ebenfalls auf der Agenda stehen eine Reihe von Produktneuheiten und -erweiterungen. Darunter die Einführung neuer Schutzbriefe für Privatkunden sowie einer Allrisk-Police im Bereich Hausrat sowie der Launch einer Cyber-Risk Police für Unternehmerkunden. Weiter soll auch der Bereich Erneuerbare Energien wachsen, wo die Gothaer Allgemeine bereits seit einigen Jahren Marktführer als Versicherer von Windkraftanlagen ist. Weltweit hat die Gothaer über 15.000 Windenergieanlagen versichert. Davon mit 14.000 Anlagen den Großteil in Europa.

Leben: Fokussierung auf Biometrie, Kollektivgeschäft im Kommen

Die gebuchten Bruttobeiträge im Bereich Leben sind 2015 um 7,3% gesunken. Auch wenn sich das Unternehmen bereits neu ausgerichtet und auf die betriebliche Altersversorgung, fondsgebundene Rentenversicherungen und biometrische Lösungen fokussiert hatte. 2016 wird die Neuausrichtung nun weitergeführt. So sollen „multikanalfähige“ Produktkonzepte mit hohem Digitalisierungsgrad eingeführt werden. Erstes Beispiel dafür ist die neue Gothaer Risikolebensversicherung, die sowohl online als auch über Berater vertrieben wird – und das zum gleichen Preis. Eine deutlich kleinere Rolle wird künftig die klassische Lebensversicherung spielen, so wurde die Überschussbeteiligung für das 2016 mit 0,6% deutlich gesenkt. Mitte Juli sollen dagegen neue Altersvorsorgeprodukte mit veränderten Garantien eingeführt werden.

Des Weiteren soll das Biometrie-Geschäft, das 2015 deutliche Zuwächse verzeichnete und durch den Maklervertrieb angekurbelt wurde,, auch im neuen Jahr einen vertrieblichen Schwerpunkt darstellen – sowohl im Einzel- als auch im Belegschaftsgeschäft. Gerade dort konnten 2015 einige große Neukunden gewonnen werden, unter anderem die Metro Group.

Kranken: bKV als Erfolgsträger

Die gebuchten Bruttobeiträge der Gothaer Krankenversicherung lagen 2015 um 4,0% über dem Niveau von 2014. Während die Zahl der PKV-Vollversicherten zurückging, stieg die der zusatzversicherten Personen weiter an. Für 2016 sollen die Zusatzversicherungen weiter ausgebaut werden sowie die Positionierung als Anbieter im Bereich der betrieblichen Krankenversicherung gestärkt werden. Hier ist die Erweiterung der Tarifpalette geplant. Zum Jahresanfang 2016 startete zudem eine neue GKV-Kooperation mit der Knappschaft. Weiterhin liegt der Fokus im Bereich Kranken auf der Verbesserung der Services und der Prozesse. Als gegenwärtiges Beispiel führt die Gothaer hier eine neue Smartphone App an, mit der Kunden ihre Belege papierlos zur Abrechnung einreichen können. Die Übermittlung erfolgt entweder durch Scannen des auf der Rechnung abgedruckten QR-Codes oder per Foto-Funktion. (bh)

 

Foto: Gothaer Pressekonferenz zum Jahresabschluss 2015