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1. April 2022
Hausbesitzer-Votum befürwortet Pflicht bei Elementarschutz
3d Illustation - Schild - Unwetter - Hochwasser - Überschwemmung - Haus

Hausbesitzer-Votum befürwortet Pflicht bei Elementarschutz

Die Flutkatastrophe in Westdeutschland hat bei Immobilieneigentümern einen Perspektivwechsel eingeläutet. Wie eine Verivox-Studie nun offengelegt hat, befürwortet eine übergroße Mehrheit der Hausbesitzer eine Versicherungspflicht beim Elementarschutz.

Die Starkregen- und Flutkatastrophe in Westdeutschland im Sommer 2021 hat eine lebhafte Debatte über die Einführung einer Versicherungspflicht gegen Elementarrisiken entfacht. Anlass dazu ist die nach Angaben des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) e.V. recht geringe Versicherungsquote von aktuell etwa 50% der Immobilien in Deutschland. Der Sachverständigenrat für Verbraucherfragen (SVRV) befürwortet auf Basis eines verfassungsrechtlichen Gutachtens die Einführung einer Versicherungspflicht (AssCompact berichtete). Der GDV hingegen spricht sich gegen die Einführung einer Pflicht und stattdessen für ein Gesamtkonzept aus, das nicht nur die Erhöhung der Versicherungsquote, sondern auch Schritte zur Klimafolgenanpassung zum Ziel hat (AssCompact berichtete).

Hausbesitzer befürworten Versicherungspflicht

Doch wie denken eigentlich die Hausbesitzer in Deutschland über eine Versicherungspflicht? Dieser wichtigen Frage hat sich eine aktuelle Studie im Auftrag des Vergleichsportals Verivox gewidmet. Und siehe da: Eine übergroße Mehrheit der Immobilieneigentümer spricht sich für eine Versicherungspflicht gegen Elementargefahren aus. 79% der Befragten fänden eine Versicherungspflicht gegen Elementarrisiken wie Starkregen, Hochwasser und andere Naturgefahren richtig. Nur 16% sind gegen eine gesetzliche Pflichtversicherung.

Unwetterbedingte Schäden keine Seltenheit

Dabei sind unwetterbedingte Schäden an Immobilien keine Seltenheit mehr. Wie die Verivox-Umfrage nämlich auch zeigt, hatten viele Hausbesitzer in jüngster Zeit selbst mit Unwetterschäden zu kämpfen. Bei mehr als jedem Achten (13%) ist das eigene Haus in den letzten zwölf Monaten durch Naturgewalten wie Starkregen, Hochwasser oder Sturm beschädigt worden. Insgesamt hatten 39% der Befragten schon einmal einen wetterbedingten Schaden am Haus. Bei rund vier von zehn Geschädigten wurde das Haus nach eigener Einschätzung mittelschwer (36%) bis stark (3%) in Mitleidenschaft gezogen. Außerdem befürchten fast sieben von zehn Befragten (69%), dass wetterbedingte Großschadenereignisse ähnlichen Ausmaßes auch an ihrem eigenen Wohnort künftig häufiger vorkommen könnten. Ein Fünftel (20%) der Hausbesitzer macht sich deswegen sogar große Sorgen.

Methodik der Studie

Im Auftrag von Verivox hat das Marktforschungsinstitut Innofact Ende Februar 2022 insgesamt 1.024 Hauseigentümer befragt. Die Ergebnisse sind repräsentativ für private Hausbesitzer im Alter von 18 bis 75 Jahren, die selbst in ihrer Immobilie wohnen und in ihrem Haushalt für Entscheidungen rund um den Abschluss von Versicherungen zumindest mitverantwortlich sind. (as)

Bild: © marog-pixcells – stock.adobe.com