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30. November 2022
Höhere Tierarztkosten: Was heißt das für Tierkrankenversicherungen?

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Höhere Tierarztkosten: Was heißt das für Tierkrankenversicherungen?

Seit Kurzem ist die neue Gebührenordnung für Tierärzte (GOT) in Kraft. Damit steigen die Kosten für die tierärztlichen Leistungen im Schnitt um 20%, teilweise sogar deutlich mehr. Was ist Tierbesitzern nun zu raten und was bedeutet dies für die Nachfrage und die Beiträge in der Tierkrankenversicherung?

Wer künftig mit seinem Vierbeiner zum Tierarzt muss, wird für den Besuch tiefer in die Tasche greifen müssen als bislang. Seit dem 22.11.2022 gilt eine neue Gebührenordnung für Tierärzte (GOT). Die GOT regelt verpflichtend die Gebühren für jede einzelne Leistung eines Tierarztes, der nach den in der GOT genannten Sätzen abrechnen muss.

Die alte Fassung der GOT hatte schon länger nicht mehr den Anforderungen der tierärztlichen Praxis entsprochen. „Dass die Neuordnung der GOT nun ausgerechnet in die Zeiten hoher Inflation und steigender Energiekosten fällt, ist für Tierbesitzer natürlich ärgerlich. Aber die Kosten der Tierärzte sind in den vergangenen Jahren ebenfalls deutlich gestiegen – und dies wurde in der alten GOT nur unzureichend berücksichtigt“, heißt es dazu von Dr. Christian Prachar, Produktmanager der Gothaer Tierkrankenversicherung. Um weiterhin flächendeckend eine angemessene tierärztliche Versorgung zu gewährleisten, war die Neuordnung der GOT unumgänglich, so Prachar weiter.

Das unterstreicht auch der auf Tierversicherung spezialisierte Makler Martin Markowsky, Geschäftsführer der DOGVERS GmbH, auf Nachfrage von AssCompact. „Sonst gibt es bald niemanden mehr, der den Job als Tierarzt machen will“, betont Markowsky. In einem Blogbeitrag zum Thema betont der Makler die Bedeutung für die tierärztliche Versorgung hierzulande. „Nur wenn es gelingt, tiermedizinisches Personal einzustellen und angemessene Einnahmen zu generieren, von denen Tierärzte und ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter leben können, werden unsere Tiere auch in Zukunft eine vernünftige medizinische Versorgung erhalten.“

Tierärztliche Leistungen in Großbritannien und Schweden deutlich teurer

Zugleich weist der Geschäftsführer von DOGVERS aber auch darauf hin, dass die tiermedizinische Versorgung in Deutschland aktuell noch deutlich günstiger sei als in anderen europäischen Ländern wie etwa in Großbritannien oder Schweden. Wegen der sehr hohen Kosten für die tiermedizinische Behandlung seien in Schweden über 80% und in Großbritannien über 50% aller Hunde kranken- oder OP-versichert.

Was Tierbesitzern zu raten ist

Die Kostensteigerung für tierärztliche Behandlungen lenkt den Blick auf das Thema Tierkrankenversicherung. Laut Dr. Prachar von der Gothaer sind die Erhöhungen ein Grund mehr, sich intensiver mit den Vorteilen einer Tierkrankenversicherung zu beschäftigen. Auch Tierärzte würden eine Absicherung zur Finanzierung der Gesundheit der Haustiere empfehlen und das Thema bei Tierbesitzern teilweise sogar aktiv ansprechen.

Versicherungsmakler Markowsky empfiehlt eine vollumfängliche Tierkrankenversicherung anstelle einer reinen OP-Versicherung. „Da vor allem die Kosten für ambulante Leistungen steigen, ist man mit einer Tierkrankenversicherung auf der sicheren Seite." Kunden, die bereits eine Tierkrankenversicherung abgeschlossen haben, rät der Tierversicherungsspezialist, die Vertragskonditionen durchzusehen, um drohende Deckungslücken zu vermeiden.

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