Der Deutsche Immobilienfinanzierungsindex (DIFI) bildet die Einschätzungen von Experten zur Lage und den Erwartungen bezüglich der Immobilienfinanzierungsmärkte hierzu ab. Er wird quartalsweise ermittelt und berechnet sich als Mittelwert der Salden für die Immobilienmarktsegmente Büro, Einzelhandel, Logistik, Wohnen und Hotel. Bis zum vierten Quartal 2022 wurde der DIFI von JLL in Zusammenarbeit mit dem Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) erhoben. Nach einer Pause im ersten Quartal wird der Index seit dem zweiten Quartal 2023 von JLL gemeinsam mit dem HWWI Hamburgisches WeltWirtschaftsInstitut erstellt.
Aufwärtstrend hält an
Wie die aktuelle Auswertung zeigt, ist der Index im dritten Quartal 2023 etwas gestiegen und setzt somit seinen Aufwärtstrend fort. Im Vergleich zum Ende des ersten Halbjahres legte der Stimmungsindikator um 4,8 Punkte zu auf einen Gesamtstand von –33,5 Punkte. Somit bewegt sich der DIFI 36,2 Punkte über dem Tiefstand Ende 2022.
Experten erwarten verbessertes Finanzierungsumfeld
Laut JLL und HWWI rührt die Verbesserung im dritten Quartal allerdings ausschließlich daher, dass die befragten Experten weniger pessimistisch auf die kommenden sechs Monate blicken. Insbesondere die Aussicht auf ein Ende des aktuellen Zinserhöhungskurses der Europäischen Zentralbank dürfte hierfür eine wesentliche Rolle spielen. Die aktuelle Lage am Finanzierungsmarkt wird aufgrund des herausfordernden immobilienwirtschaftlichen Umfelds mit sehr schwachen Transaktionsmärkten weiterhin als schlecht beurteilt.
Büro und Wohnen mit größtem Zuwachs
Was die Erwartung an die Entwicklung in den kommenden sechs Monaten angeht, konnten alle Asset-Klassen im Vergleich zum Vorquartal zulegen. Den deutlichsten Anstieg weist die Nutzungsart Büro auf, für die es 18,2 Punkte nach oben geht. Es folgt die Asset-Klasse Wohnen, die 14,5 Punkte gut macht, vor Logistik (13,9 Punkte), Einzelhandel (2,7 Punkte) und Hotel (1,8 Punkte).
Weniger Engagement bei Finanzierung von Projektentwicklern
Im Rahmen der DIFI-Befragung wurden die Experten auch um Auskunft zu ihrem aktuellen Engagement bei der Finanzierung von Projektentwicklern gebeten. Auf die Frage, wie sich in den vergangenen 18 Monaten ihr Engagement bei der Finanzierung von Projektentwicklern verändert hat, gaben 71% der Umfrageteilnehmer an, es zurückgefahren zu haben. 32% sprachen von einer deutlichen Verringerung, 39% von einem Rückgang. Unverändert aktiv sind 19% der Befragten. Lediglich 9% antworteten, ihr Engagement auszuweiten. (tk)
Bild: © noppadon – stock.adobe.com
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