Gesonderte Betrachtung der Corona-Folgen
Auch den konkreten Auswirkungen der Corona-Krise ist F+B nachgegangen. Dafür wurde der Zeitraum von der 10. bis zur 16. Kalenderwoche gesondert beleuchtet. In den Beginn der 12. Kalenderwoche fällt mit dem 16. März das offizielle Startdatum für den Shutdown in Deutschland. Deshalb ist die 12. KW das zeitliche Scharnier für die vorher-nachher-Betrachtung. In Deutschland nahm die Anzahl der neu annoncierten Mietwohnungen laut F+B von der 10. bis zur 15. KW um 38% ab. Die Entwicklung ist in ihrem Verlauf durch deutliche Schwankungen geprägt. In der 16. KW stabilisierte sich die Anzahl wieder leicht, aber noch immer mit einem 15% negativen Delta im Vergleich zur KW 10.
Auch in den Großstädten beobachtbar
In den sieben größten deutschen Städten zeigte sich ein ähnliches Bild, auch hier war die KW 15 der Zeitraum des größten Einbruchs bei den Mietannoncen: Rund 40 Prozentpunkte betrug das Delta zum Ausgangswert in KW 10. Aber schon eine Woche später wurden 28 Prozentpunkte aufgeholt.
Geringe Schwankungen bei den Mieten
Die Entwicklung der Miethöhen pro Monat, gemessen in Euro je qm Wohnfläche, verlief dagegen deutlich gleichmäßiger und war von nur kleinen Ausschlägen geprägt. Im betrachteten Zeitraum sind Schwankungen von lediglich –0,2 und +2,2 Prozentpunkten zu erkennen. „Somit lassen sich bei der Analyse der Mietpreisentwicklung keine bzw. kaum „Corona-Effekte“ erkennen“, erklärt F+B-Geschäftsführer Dr. Bernd Leutner. Das bestätigt sich auch in der Betrachtung der Mietpreisentwicklung in den TOP 7Standorten. In der 10. KW betrug die monatliche Durchschnittsmiete 16,45 Euro pro m², in der 16. KW fiel sie mit 16,12 Euro pro m² nur knapp 3% niedriger aus.
Wirkungen auf die Märkte von Eigentumswohnungen
Im Vergleich mit der Entwicklung der durchschnittlichen Angebotsvolumina von Eigentumswohnungen in Deutschland lagen die Werte der TOP 7-Standorte zwischen der KW 10 und der KW 15 stets unter den gesamtdeutschen Werten: Im Schnitt schrumpften die Angebotsvolumina neuer Annoncen für Eigentumswohnungen in den sieben größten deutschen Städten etwas stärker als im bundesdeutschen Durchschnitt. Besonders auffällig war dieser Trend in den Kalenderwochen 13 und 14, hier wurden in den TOP 7-Standorten 4,4% bzw. 8,3% weniger Wohnungen angeboten als bundesweit. „Bei der Angebotsentwicklung von ETW im Untersuchungszeitraum zeigten sich eindeutige ‚Corona-Effekte‘“, stellt der Immobilienmarktforscher fest.
Schwankungen, aber kein Absacken
Im deutschlandweiten Durchschnitt schwankte das Preisniveau zwar, sackte aber zumindest am Ende des Messzeitraumes nicht ab – im Gegenteil. In KW 16 lag das bundesweite Preisniveau 2,6 Indexpunkte höher als am Ausgangspunkt der Messung Anfang März. In Preisen ausgedrückt bedeutete dies einen leichten Anstieg von 3.700 auf ca. 3.800 Euro pro m² im Bundesdurchschnitt. Der gemittelte Preis für eine Eigentumswohnung lag im Betrachtungszeitraum bei 3.759 Euro pro m².
Überwiegend geradlinige Entwicklung in den Metropolen
Das Preisniveau der Top 7-Standorte lag naturgemäß deutlich höher: Die Entwicklung der nominalen Durchschnittspreise für ETW verlief überwiegend gradlinig. Von der KW 10 zur KW 15 allerdings war bei den Preisen ein deutlicher Anstieg von durchschnittlich rund 6.600 auf rund 7.700 Euro pro m² in KW 15 zu beobachten. Danach verringerten sich die Preise wieder bis auf etwa 6.900 Euro pro m², allerdings bei deutlichen Unterschieden zwischen den Städten. (mh)
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