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30. März 2021
Immobilienspezialfonds wachsen überproportional stark

Immobilienspezialfonds wachsen überproportional stark

Der Markt der Immobilienspezialfonds ist in den vergangenen zehn Jahren überproportional gewachsen. Das geht aus einer Analyse von Kommalpha hervor. Das Neugeschäft mit Altersvorsorgeeinrichtungen ist zuletzt allerdings überraschend eingebrochen.

Die Kommalpha AG hat eine umfassende Analyse über Bestands- und Transaktionsdaten von Immobilienspezialfonds der letzten zehn Jahre vorgenommen. Dabei wurden insbesondere die Cashflows der wesentlichen Investorengruppen sowie die Entwicklung der Zusammensetzung von Immobilienspezialfonds betrachtet. Der Markt ist demnach geprägt von überproportionalem Wachstum im Vergleich zum gesamten Spezialfondsmarkt und einem insgesamt positiven Trend. Allerdings sei bei den Cashflows ein Einbruch des Nettomittelaufkommens von Immobilienspezialfonds bei Altersvorsorgeeinrichtungen im Jahr 2020 festzustellen gewesen.

In zehn Jahren mehr als vervierfacht

Immobilienspezialfonds sind deutlich überproportional gegenüber dem Markt gewachsen. Das Fondsvermögen von Immobilienspezialfonds lag Ende 2010 bei 30 Mrd. Euro und stieg in den vergangenen zehn Jahren um 104 auf 134 Mrd. Euro an. Das bedeutet, dass sich das Immobilienspezialfondsvermögen in der letzten Dekade mehr als vervierfacht hat. Der Anteil am gesamten Spezialfondsvolumen ist dadurch von 4 auf 7% gestiegen.

So teilt sich der Markt auf

Im Markt von Immobilienspezialfonds sind Altersvorsorgeeinrichtungen mit 39 Mrd. Euro Spezialfondsvermögen die größte Anteilsinhabergruppe. Knapp dahinter rangieren Versicherungen, die es auf 38 Mrd. Euro bringen. Für Kreditinstitute administrierte Immobilienspezialfonds vereinten per Ende 2020 ein Fondsvermögen von 22 Mrd. Euro auf sich, was Rang drei im Ranking bedeutet.

Hohe Cashflows und kein Corona-Effekt

Bei Immobilienspezialfonds weisen sowohl Nettomittelaufkommen als auch Mittelzuflüsse in den letzten zehn Jahren einen positiven Trend auf, mit Ausnahme des Jahres 2018. Hinsichtlich des Nettomittelaufkommens waren 2017 und 2019 mit einem fast identischen Betrag von 12,5 Mrd. Euro die Rekordjahre für Immobilienspezialfonds, gefolgt von 2018 und 2020, die mit 10,5 Mrd. Euro ebenfalls fast identische Nettomittelaufkommen in Immobilienspezialfonds aufweisen. Kommalpha zufolge lässt sich somit kein negativer Corona-Effekt im Jahr 2020 feststellen. Der Anteil des Nettomittelaufkommens von Immobilienspezialfonds am gesamten Spezialfondsaufkommen liegt seit drei Jahren klar über 10%.

Einbruch bei Altersvorsorgeeinrichtungen 2020

Das Neugeschäft von Altersvorsorgeeinrichtungen im Sinne des Nettomittelaufkommens von Immobilienspezialfonds ist 2020 stark eingebrochen: Es wurden netto nur 856 Mio. Euro eingesammelt, was nach den Vorjahren und insbesondere dem Rekordjahr 2017 mit 3,9 Mrd. Euro Nettomittelaufkommen überraschend gewesen sei. „Es werden zunehmend mehr Immobilienspezialfonds gedreht und steigende Beträge an Liquidität entzogen, was aber unseres Erachtens nicht im Zusammenhang mit Corona steht, sondern in hoher Liquiditätsbedürfnis von Pensionsinvestoren im Rahmen von Reallokationen und bilanziellen Erfordernissen begründet ist“ lautet die Einschätzung von Clemens Schuerhoff, Vorstand der Kommalpha AG. (mh)

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