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1. März 2021
Impact Investing ermöglicht Rendite und nachhaltige Wirkung

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Impact Investing ermöglicht Rendite und nachhaltige Wirkung

Verschiedene Zugangswege

Traditionell wählen Impact-­Anleger den Weg über Fremdkapitalfinanzierungen oder über Equity-Engagements an den Privatmärkten. So erfreuen sich im Segment der alternativen Anlagen an Privatmärkten unter anderem Infrastruktur­investments in erneuerbare Energien steigender Nachfrage. Es gibt jedoch auch schon seit Längerem Entwicklungen im Anleihesegment, wo das Interesse an Green Bonds stark wächst. Staaten und Unternehmen begeben diese grünen Anleihen, um gesellschaftliche Ziele im Hinblick auf Klimawandel und Umweltschutz zu finanzieren.

Daneben wächst das Interesse an Strategien über Aktien öffentlich gelisteter Unternehmen. Aus Investorensicht ist dabei interessant, dass Analysten gelistete Impact-orientierte Unternehmen in der Regel nicht so stark auf dem Radar haben wie traditionelle börsennotierte Firmen. Hinzu kommt: Impact-Firmen verfügen in der Regel stärker über intellektuelles Kapital als andere, was der Markt nicht unbedingt angemessen einpreist. Daraus ergeben sich Ineffizienzen mit entsprechendem Renditepotenzial.

Impact-Aktienstrategien sind im Kommen

Um ein konkretes Beispiel zu nennen: Der Staat Indonesien in Südostasien ist ein wahres Inselparadies mit mehr als 6.000 größeren und kleineren Eilanden. Das klingt traumhaft, doch es gibt eine Kehrseite dieser geografischen Gliederung. Die Bewohner der entlegenen Inseln leben häufig ohne die meisten Vorzüge einer öffentlichen Infrastruktur. Dies gilt auch für Finanzdienstleistungen, zu denen viele Indonesier nur begrenzt Zugang haben. Dabei kann finanzielle Inklusion gerade für die Unterprivilegierten im Lande entscheidend sein, um sich selbst eine wirtschaftliche Existenz aufzubauen und damit den eigenen Lebens­standard zu verbessern.

Hier setzt die Bank Rakyat an. Sie konzentriert sich auf Finanzdienstleistungen für diejenigen in Indonesien und Südostasien, die damit traditionell nicht ausreichend versorgt sind – etwa in Form von Mikrokrediten, um ein kleines Lebensmittelgeschäft, einen Händlerstand oder eine Landwirtschaft aufzubauen. Dies zahlt unmittelbar auf zwei Ziele für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen ein: angemessene Arbeitsbedingungen und Wirtschaftswachstum (Ziel 8) sowie verminderte Ungleichheit (Ziel 10). Um dies zu ermöglichen, ist die Bank Rakyat selbst auf Zugang zu Refinanzierungsmöglichkeiten angewiesen. Als börsennotiertes Unternehmen nutzt sie den Kapitalmarkt, um ihr anhaltendes Wachstum zu finanzieren.

Um solche Chancen für Rendite und Impact in der Breite und möglichst umfassend zu nutzen, bietet sich eine globale Impact-Aktienstrategie an. Eine solche kann zum Beispiel die CO2-Intensität der Portfoliounternehmen um bis zu 70% gegenüber dem breiten Markt reduzieren. Gleichzeitig ist eine Wertentwicklung von 400 Basispunkten über dem globalen Aktien­markt möglich. Das zeigt, wie Impact Investing in der Praxis eine konkret messbare positive Wirkung auf Umwelt und Gesellschaft und gleichzeitig auch eine finanzielle Rendite ermöglicht.

Diesen Artikel lesen Sie auch in AssCompact 02/2021, Seite 56 f. und in unserem ePaper.

Bild: © gustavofrazao – stock.adobe.com

 
Ein Artikel von
Eric Rice