Die politischen Entwicklungen in den USA und die damit einhergehenden Kursverluste sind nach wie vor der „talk of the town“ in der Investmentwelt. So findet ein Experte auch, dass US-Aktien ihre besten Zeiten hinter sich haben dürften. Laut Christopher Wood, Global Head of Equity Strategy bei der US-Investmentbank Jefferies, habe der Marktwert von US-Aktien als Prozentsatz des MSCI All Country World Index seinen historischen Höchststand erreicht, berichtet Bloomberg.
„Die USA haben ein Allzeithoch erreicht“, sagt Wood und zieht Vergleiche der Situation mit dem japanischen Markt 1989: „Der Dollar hat einen langfristigen Abwärtstrend begonnen, und das wird die US-Aktienmarktkapitalisierung als Prozentsatz der Welt verringern.“
Blick auf andere Märkte richten
Wood betrachtet für Anleger daher eher chinesische, indische und europäische Vermögenswerte als attraktiv, die sich allesamt im bisherigen Lauf des Jahres besser entwickelten als der S&P 500 und der MSCI ACWI.
Bloomberg merkt an, dass die pessimistische Einschätzung Woods zu den US-Märkten auch die weltweit verbreitete pessimistische Stimmung widerspiegle, dass die Ära der amerikanischen Ausnahmestellung mit der chaotischen Einführung der Zölle durch US-Präsident Donald Trump schwinde. Auch wenn US-Aktien zwar rund 60 bis 70% der weltweiten Marktkapitalisierung ausmachen, trage die US-Wirtschaft laut Wood nicht so viel zum globalen Vermögen bei: „Im Vergleich zu anderen Märkten ist die Bewertung extrem. Japans Bewertung war Ende 1989 extrem.“
Derzeit seien US-Aktien weit von ihren Rekorden zu Beginn des Jahres entfernt. Der S&P 500 konnte sich von seinem Tiefstand in diesem Monat zwar erholen, muss aber immer noch einen Rückgang von 8,6% seit Jahresbeginn hinnehmen – und liegt damit hinter den europäischen und chinesischen Benchmarks zurück. Wood: „Es geht nicht nur darum, dass die USA fallen. Es geht darum, dass Europa, China und Indien steigen.“
Indien ist für Wood ganz stark im Kommen, worin die meisten globalen Investoren jedoch nicht engagiert seien: „Ich sage, sie sollten es sein. Alle globalen Schwellenmarkt-Investoren tendieren dazu, in Indien investiert zu sein. Ich sage, globale Fonds sollten auch in Indien investiert sein“, zitiert ihn Bloomberg. (mki)
- Anmelden, um Kommentare verfassen zu können