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13. August 2021
IVFP: Privatrententarife werden flexibler

IVFP: Privatrententarife werden flexibler

135 Privatrententarife von 49 Anbietern hat das IVFP jüngst in einem Rating genauer analysiert. Es gibt zahlreiche exzellente und sehr gute Bewertungen. Das Fondsangebot werde qualitativ sowohl besser als auch nachhaltiger, die Flexibilität bei Rentenbeginn nehme zu, so die Analysten.

„Die Versicherer haben flexible Lösungen gefunden, um sowohl den eigenen als auch den Interessen ihrer Kunden zu entsprechen“, sagt Prof. Michael Hauer, Geschäftsführer des Instituts für Vorsorge und Finanzplanung (IVFP) zur Veröffentlichung des IVFP-Ratings Privatrente 2021.

Bis zu 100 Kriterien unter der Lupe

In dessen Rahmen hat das IVFP nun schon zum elften Mal in Folge die Tarife der privaten Rentenversicherung unter die Lupe genommen. Diesmal ging es um insgesamt 135 Tarife von 49 Anbietern. Diese wurden auf bis zu 100 Kriterien hin untersucht. Die Analyse erfolgte in den sechs Kategorien „klassisch“, „Klassik Plus“, „Index“, „fondsgebunden“ (mit und ohne Garantien) sowie „Comfort“. Um zum Gesamtergebnis zu kommen, wurden – wie in allen IVFP-Ratings üblich – die vier Teilbereiche Unternehmensqualität (35%), Rendite (30%), Flexibilität (25%) sowie Transparenz und Service (10%) unter Berücksichtigung der entsprechenden Gewichtung zusammengerechnet. Die Ergebnisse werden schlussendlich mit den Auszeichnungen „exzellent“, „sehr gut“ und „gut“ bewertet.

Analyse in sechs verschiedenen Kategorien

Und das sind die Ergebnisse im Einzelnen: In der Kategorie „klassisch“ wird die Höchstnote „exzellent“ zwar in Teilbereichen, nicht aber als Gesamtnote vergeben. Sechs Tarife von Continentale, IDEAL, LV 1871, Nürnberger und VOLKSWOHL BUND erhalten aber ein „sehr gut“. Dahinter folgen fünf weitere Gesellschaften.

Dafür erhalten in der Kategorie „Klassik Plus“ gleich neun Tarife die Gesamtnote „exzellent“. Sie kommen aus dem Haus von Allianz, ALTE LEIPZIGER, Continentale, neue leben, TARGO und Württembergische. Fünf weitere Tarife sind „sehr gut“, dahinter folgen zwei weitere Gesellschaften.

Bei den Indexpolicen wird die höchste Gesamtnote „exzellent“ insgesamt achtmal vergeben, an Tarife von Allianz, AXA, ERGO, neue leben, Nürnberger, TARGO und Württembergische. Sieben Tarife bewertet das IVFP darüber hinaus mit der Gesamtnote „sehr gut“.

Gleich 16 fondsgebundene Privatrententarife mit Garantien heimsen im IVFP-Rating eine „exzellente“ Gesamtnote ein: Sie kommen von Allianz, ALTE LEIPZIGER, AXA, Condor, Continentale, ERGO, HDI, LV 1871, neue leben, Nürnberger, Stuttgarter, Swiss Life, Württembergische und Zurich. Eine „sehr gute“ Gesamtbewertung erhalten dahinter 14 weitere Tarife. Elf weitere Gesellschaften reihen sich hinter den „sehr guten“ Bewertungen zudem noch ein.

In der Kategorie der fondsgebundenen Tarife ohne Garantie finden die IVFP-Experten insgesamt zwölf Tarife, denen sie die Gesamtnote „exzellent“ verleihen. Die dazugehörigen Versicherer sind Allianz, ALTE LEIPZIGER, AXA, Canada Life, Condor, HDI, LV 1871, Nürnberger, Stuttgarter, Swiss Life und Württembergische. 21 Tarife erhalten zudem eine „sehr gute“ Gesamtnote, dahinter werden noch 15 weitere Gesellschaften bewertet.

Was die Privatrententarife in der Kategorie „Comfort“ angeht, so vergibt das IVFP in seinem diesjährigen Rating hier zwei „exzellente“ Gesamtbewertungen: An Tarife von Allianz und AXA. Dahinter erhalten sechs Tarife eine „sehr gute“ Gesamtnote.

Auch Direktversicherer werden geratet

In den beiden Kategorien „klassisch“ und „fondsgebunden ohne Garantien“ haben sich die Analysten des IVFP zusätzlich zu den von den Serviceversicherern angebotenen Tarifen auch die Tarife der Direktversicherer angeschaut. In beiden Kategorien erreicht die EUROPA eine „exzellente“ Gesamtbewertung, für die Hannoversche gibt es ein „sehr gut“.

Vor dem Hintergrund der Rating-Veröffentlichung geben die Analysten des IVFP bezüglich Privatrentenversicherungen zu bedenken, dass die Befürchtung, das vergangene Jahr könnte flächendeckend zu wirtschaftlichen Einbußen führen, sich laut Zahlen des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) e. V. nicht bewahrheitet habe. So habe es keine übermäßigen Stornofälle gegeben, die Einnahmen seien stabil und die Rentenversicherung habe sogar etwas zulegen können.

Dies sei sicherlich auch den Tarifen zu verdanken, die immer mehr Flexibilität aufwiesen. Vor allem bei der Gestaltung der Kapitalanlage. So werde das Fondsangebot qualitativ sowohl besser als auch nachhaltiger, die Flexibilität bei Rentenbeginn nehme zu. Dass dies der Sicherheit in der Geldanlage keinen Abbruch tue, betont IVFP-Geschäftsführer Prof. Michael Hauer: „Durch die unterschiedlichen Risikoklassen und Diversifizierungsmöglichkeiten – eine individuelle Beratung vorausgesetzt – bietet die Fondsanlage in der aktuellen Niedrigzinsphase mehr als das klassische Sicherungsvermögen.“

Mehr Informationen zum IVFP-Rating Privatrente 2021 gibt es hier. (ad)

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