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9. Dezember 2022
Jeder Dritte im Alter unzureichend abgesichert

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Jeder Dritte im Alter unzureichend abgesichert

Politik sollte die Menschen nicht bevormunden

Doch die Ergebnisse sollten, wie es vom DIVA heißt, der deutschen Politik „zu denken geben“. Oliver Mathais, Geschäftsführer des Bundesverbands der Assekuranzführungskräfte VGA, eines der Trägerverbände des DIVA, appelliert an die Politik: „Die Umfrageergebnisse des DIVA zeigen deutlich, dass die Menschen, auch wenn es um ihre Altersvorsorge geht, sehr unterschiedlich ticken. Manche bevorzugen Immobilien, andere Rentenversicherungen und wieder andere Aktienfonds. Der Staat sollte die Menschen nicht neben der gesetzlichen Rente mit einem zweiten Obligatorium bevormunden.“

Von der Bundesregierung wird derzeit eine Fokusgruppe private Altersvorsorge eingesetzt, die einen Prüfauftrag des Koalitionsvertrags mit Lösungsansätzen hinterlegen solle. Doch Mathais zufolge solle die private Altersvorsorge Sache der Bürger und der privaten Finanzwirtschaft bleiben und die Politik sich auf die Reform der gesetzlichen Rente konzentrieren. Der DIVA-Umfrage zufolge herrscht diese Meinung auch bei den Bürgern vor: Knapp zwei Drittel lehnen staatliche Vorgaben für die private Altersvorsorge ab oder würden diese nur akzeptieren, wenn es im Gegenzug staatliche Förderungen gibt.

Welche Förderungen wären bevorzugt?

Das DIVA fragte in seiner Umfrage auch, welche Art der Förderungen denn bevorzugt wären. Mit 49% liegt hier die regelmäßige feste jährliche Zulage vom Staat an der Spitze. 18% würden eine steuerliche Begünstigung in der Rentenphase begrüßen, in der Ansparphase lediglich 8%. Für Mathais zeigt sich hier: „Die Ergebnisse sind ein Nachweis dafür, dass das Riester-Sparen besser als sein Ruf ist. Die Bürger finden die Idee der Zulage, die es in dieser Form nur beim Riester-Sparen gibt, mit Abstand am besten.“

DIVA-Direktor Heuser sieht bei Zulagen insbesondere auch Geringverdiener profitieren, die die größten Probleme in der Altersvorsorge hätten: „Steuerliche Förderung dagegen hat bei dieser Bevölkerungsgruppe wenig bis keine Anreizwirkung, da sie oft keine oder nur niedrige Steuern zahlen.“ Mathais zufolge solle die deutsche Politik das Riester-Sparen wieder attraktiv machen, etwa durch Absenkung der Bruttobeitragsgarantie und durch Vereinfachungen, anstatt mit einem Staatsfonds in der dritten Säule das Altersvorsorge-System noch komplizierter zu machen.

Die Umfrage ist Teil der aktuellen Herbst-Ausgabe des Deutschen Altersvorsorge-Index (DIVAX-AV) und wurde im Auftrag des DIVA von INSA-CONSULERE durchgeführt. Befragt wurden ca. 2.000 Personen in Deutschland. Alle Ergebnisse sind auf der Website des DIVA zu finden. (mki)

Bild: © magele-picture – stock.adobe.com

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