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9. Mai 2025
KI bewegt die junge Maklerbranche

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KI bewegt die junge Maklerbranche

KI bewegt die junge Maklerbranche

Die Maklerbranche verändert sich. Sehr deutlich wird dies bei Zusammenkünften motivierter, junger Makler wie z. B. der Jungmakler MasterClass. Im Rampenlicht standen viele Themen – mit am stärksten der Wunsch nach optimierten Prozessen und höherer Effizienz durch künstliche Intelligenz.

KI wird nun schon seit gut zwei Jahren größer und größer diskutiert – vorrangig wohl ausgelöst durch den Ende 2022 vorgestellten Chatbot ChatGPT von OpenAI. Dass es sich bei der künstlichen Intelligenz nicht nur um ein Trendthema handelt, dürften die meisten mittlerweile verstanden haben – und so dominiert sie vor allem bei den jungen Unternehmern, die noch viele beschäftigte Jahre vor sich haben, auch die Konversation.

Deutlich wurde das auf der Jungmakler MasterClass, die am 07. und 08.05.2025 zum mittlerweile dritten Mal im Hotel FREIgeist in Göttingen stattfand. Bei der MasterClass handelt es sich um eine Netzwerkveranstaltung, zu der alle aktuellen und ehemaligen Jungmakler-Bewerber sowie die Förderer des Jungmakler Awards der bbg Betriebsberatungs GmbH eingeladen sind, um an spannenden Workshops teilzunehmen und in regen Austausch zu gehen.

KI im Fokus

Nach einer kurzen Begrüßung von bbg-Geschäftsführer Tobias Knörrer, Moritz Heilfort, Mit-Verantwortlicher des Jungmakler Awards, und dem GENfluenZer Andreas Wollermann sowie einem „Speed-Networking“, bei dem sich die rund 50 Jungmaklerinnen und Jungmakler mit den etwa 20 Förderern in fünf Runden eingangs austauschen durften, hielt Steffen Ritter, Co-Initiator und langjähriger Begleiter des Awards, einen Vortrag, der das KI-Thema gleich aufgriff – und stieß dabei auf hohes Interesse.

Hintergrund für Ritter: Im Betrieb müsse man bei zunehmendem Wachstum mehr und mehr „Verwaltungsmist“ machen. KI könne dabei helfen, den „Betrieb zu verschlanken“, um sich auf andere Dinge konzentrieren zu können. An dieser Stelle müsse man sich als Unternehmer entscheiden: Möchte man sich dem Thema widmen oder lieber analog bleiben? Wichtig sei jedoch: Erst brauche man gute Prozesse, dann könne man diese mit KI einfacher automatisieren.

Ritter selbst nutzt für sein Institut Ritter neben ChatGPT diverse Tools, bspw. Loom AI. In einer Live-Demonstration zeichnete er mit Loom AI während des Workshops ein Video von sich auf, in dem er erklärte, wie man in ChatGPT einen Chatassistenten einrichtet, der auf bestimmte Themen und Aufgaben ausgerichtet. Loom AI machte aus der Aufzeichnung, in der Ritter lediglich in die Kamera gesprochen hatte, ein Video mit Untertiteln, Zeitstempeln für die einzelnen Kapitel des Videos und entfernte bspw. auch Füllwörter.

KI bewegt die junge Maklerbranche

KI in der Praxis

Die Möglichkeiten, die KI in der Maklerbranche bietet, vertiefte Ritter auch in einem weiteren Ritter am zweiten Veranstaltungstag, als aus dem Publikum der Einwurf geäußert wurde, dass Mailbearbeitung eine große Baustelle im Makleralltag sei, die viel Zeit fressen würde. Ritter demonstrierte im Folgenden in einem Dialog mit ChatGPT, wie schnell man sich eine Schritt-für-Schritt-Anleitung geben lassen kann, die darlegt, wie man mithilfe von KI die Mailbearbeitung effizienter gestalten kann. Die Begeisterung unter den Workshop-Teilnehmerinnen und -Teilnehmern war deutlich spürbar.

Der Bedarf nach technischer Unterstützung zeigte sich auch bei den interaktiven Workshops, bei denen die Jungmakler auch dazu aufgefordert wurden, eigene Themen in Einzelgruppen zu bearbeiten. So leitete z. B. Christoph Steinberger von Steinberger Finanzberatung, 2024 Gewinner des Sonderpreises Baufinanzierung beim Jungmakler Award, einen Workshop zur Prozessoptimierung im Customer-Relationship-Management. Und auch Moritz Heilfort gab Einblicke in die DSGVO-konforme Nutzung von KI in der Dokumentation von Beratungsgesprächen.

Und auch bei den Versicherern steht die KI groß im Fokus – manchmal vielleicht aber nicht auf die richtige Weise. Frederik Wulff, Vorstandsvorsitzender bei Markel, Förderer des Jungmakler Awards, war ebenfalls auf der MasterClass anwesend und stellte sich in einer ca. 45-minütigen Fragerunde den Fragen der Jungmaklerinnen und -makler, in der KI ebenfalls zur Sprache kam. Für ihn sei KI für die Finanzbranche so etwas wie die industrielle Revolution in der Produktion und werde dementsprechend ein sehr wesentlicher Bestandteil der weiteren Branchenentwicklung. Man dürfe sich jedoch, sowohl bei den Versicherern als auch in den Vermittlerbetrieben, nicht verzetteln. Viele würden das 101. Pilotprojekt zum Thema KI starten, von denen jedoch keines das Licht der Welt erblicke – weswegen Markel hier nun dem Motto „Stop starting, start finishing“ folge.