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24. Dezember 2021
Klima und Extremwetter – Thema für Versicherungsmakler

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Klima und Extremwetter – Thema für Versicherungsmakler

Maßnahmen zur Schaden­verhütung im Detail

In der Praxis gibt es die verschiedensten Schadenverhütungsmaßnahmen, die Unternehmen ergreifen können. Grob lassen sie sich in langfristige und kurzfristige Maßnahmen wie Investitionen in bauliche Veränderungen und kurzfristige Notfall- und Business-Continuity-Pläne unterteilen.

Die Maßnahmen zur Prävention von Sachschäden unterscheiden sich grundsätzlich und folgerichtig durch die an einem Standort vorherrschenden Risiken. Über die Umsetzung individueller schadenverhütender Maßnahmen sollte auf der Grundlage der individuellen Risikobereitschaft des Unternehmens sowie in Abhängigkeit von der Bedeutsamkeit des betreffenden Gebäudes oder der entsprechenden Anlage entschieden werden. In diesem Zusammenhang ist letztendlich immer eine Kosten-Nutzen-Abwägung erforderlich, bei der Makler ihre Kunden mit ihren Erfahrungen unterstützen können und sollten.

Als konkrete Prävention gegen Hochwasserschäden können Unternehmen beispielsweise ortsfeste Hochwasserbarrieren installieren, die das Eindringen von Wasser in wichtige Gebäudebereiche verhindern. An welchen Standorten diese Barrieren tatsächlich erforderlich sind, muss zunächst auf der Basis von aktuellen Hochwasserkarten in Kombination mit ingenieurtechnischen Bewertungen vor Ort individuell festgelegt werden. Als ersten Schritt zum Verständnisder eigenen potenziellen Überschwemmungsgefährdung hat FM Global beispielsweise eine interaktive globale Online-Überschwemmungskarte erstellt, die frei zugänglich ist und kostenlos zur Verfügung steht.

Bei extremer Hochwassergefährdung an sensiblen oder strategisch bedeutsamen Standorten sollten Unternehmen zudem die Verlegung von Produktionsanlagen oder Lagerbeständen in höher gelegene Gebäude oder Gebäudeteile in Betracht ziehen. Außerdem gilt es, die Gebäudehülle regelmäßig zu überprüfen, instand zu halten und bei Bedarf zu reparieren, um das Eindringen von Wasser oder Trümmern ins Gebäudeinnere zu verhindern.

Zusätzlich zu diesen langfristigen Maßnahmen sollten Pläne vorbereitet werden, die im Notfall sofort greifen. Anhand derer sollten beispielsweise klare Rollen verteilt werden, sodass Mitarbeiter direkt wissen, was sie persönlich tun müssen, um das Gebäude noch vor Schadeneintritt bestmöglich zu sichern. Diese Pläne müssen so gestaltet sein, dass Personen, die vor Ort sind, auch tatsächlich Entscheidungsbefugnisse haben. Außerdem sollten bei derartigen Planungen mögliche Unterbrechungen von Lieferketten einkalkuliert werden. Unternehmen sollten Maßnahmen ergreifen, die es ihnen ermöglichen, den Geschäftsbetrieb auch bei möglicherweise in Mitleidenschaft gezogenen Lieferbeziehungen zumindest teilweise aufrechtzuerhalten, um ihre eigenen Kundenbeziehungen bestmöglich vor Beeinträchtigungen zu schützen.

 
Ein Artikel von
Achim Hillgraf