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17. April 2022
Kommentar: Game of GAFA(M)
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Kommentar: Game of GAFA(M)

Auch wenn Firmen wie PayPal, Mastercard oder Visa bald anderen Sektoren zugerechnet werden, bleibt der Tech-Sektor bestimmend für Aktienmärkte und -indizes. Und da endet der Hype nicht. Fondsgesellschaften legen sogar Metaverse-ETFs auf. Wer wird von diesem Trend profitieren? Ein Kommentar.

Ein Kommentar von Tom Kufner, AssCompact

Sagt Ihnen das Akronym GAFA etwas? Es steht für die großen US-Plattform-Unternehmen – die Giganten unserer Zeit: Google (mittlerweile Alphabet), Amazon, Facebook (mittlerweile Meta Platforms) und Apple. Manchmal wird das Software-Urgestein Microsoft noch dazugezählt und dementsprechend ein M ergänzt.

Diese Tech-Riesen ziehen wegen ihrer Marktmacht immer wieder Kritik auf sich, insbesondere wenn sie miteinander kooperieren. Die mutmaßliche Absprache zwischen Meta und Alphabet rund um die Versteigerung von Online-Werbung ist nur das jüngste Beispiel.

Doch die Plattform-Konzerne konkurrieren auch miteinander. Und Meta könnte das erste Opfer in diesem Game of GAFA sein. Seit Anfang des Jahres hat die Meta-Aktie fast 40% an Wert eingebüßt (Stand: 21.02.2022). Die Gründe: Die Konkurrenz-Plattform TikTok ist bei jungen Nutzern beliebter, Facebook schrumpft, WhatsApp lässt sich kaum monetarisieren und es ist kaum vorstellbar, wie aus Instagram noch mehr Werbegeld herausgequetscht werden könnte.

In diese für Meta schwierige Situation hinein zog Apple 2021 die Zügel in puncto Datenschutz an. Dieser Schlag traf das Zuckerberg-Imperium besonders hart. Sein Heil sucht Ex-Facebook nun im Metaverse. Der Traum, mithilfe einer digitalen Zweitwelt wieder zu alter Macht zurückzufinden, klingt wie aus einem Fantasy- oder Science-Fiction-Roman entlehnt – tatsächlich gilt der Roman Snow Crash von Neal Stephenson als konkrete Blaupause für die Vision vom Metaverse. Und diese Vision lässt sich Zuckerberg einiges kosten. 2021 waren es 10 Mrd. US-Dollar, die ins Metaverse flossen.

Vielleicht wäre es das Klügste, GAFA in GAMA umzutaufen. Selbst wenn Meta dann untergehen sollte, könnte Microsoft das Meta-M schlicht ersetzen, ohne dass ein neues Akronym nötig wäre. Der Software-Konzern aus Redmond setzt nämlich auch auf das Metaverse. Im Gegensatz zu Meta hat Microsoft aber einige Pfeile im Köcher. Zuckerberg hingegen muss alles auf eine Karte setzen.

Anderer Meinung? Schreiben Sie an kufner@asscompact.de.

Diesen Kommentar lesen Sie auch in AssCompact 03/2022, S. 58, und in unserem ePaper.

Bild: © zef art – stock.adobe.com