Im ersten Quartalsbericht von MarshBerry für das Jahr 2025 fiel eine Verschiebung des M&A–Markts in mehreren europäischen Ländern hin zu kleineren Transaktionen besonders auf. Daher ist es nun interessant, die Einschätzung von MarshBerry zum zweiten Quartal zu betrachten. Die „Q2 2025 M&A Trends – Update zum europäischen Markt für Versicherungsmakler“ sind nun veröffentlicht und verkünden einen vorsichtigen Optimismus, von dem „das Klima für Fusionen und Übernahmen (M&A) in Europa“ im zweiten Quartal 2025 geprägt war. Die Akteure bewegten sich demnach in einem komplexen makroökonomischen Umfeld und verfolgten zugleich strategische Wachstumschancen, heißt es. Insgesamt befand sich der M&A-Markt im zweiten Quartal 2025 irgendwo zwischen Zurückhaltung und Handlungsbereitschaft.
Zurückhaltung bei Investitionen
Die Kosten für Fremdkapital hielten sich im Vergleich zu den Vorkrisenniveaus vor dem Jahr 2022 trotz Zinssenkung durch die EZB relativ hoch. Auch die Kerninflation blieb über dem Ziel von 2%, das die EZB gesetzt hatte. In Ländern wie Deutschland und Frankreich hatte etwa das zögerliche Wachstum des Bruttoinlandsprodukts (BIP) vorsichtigere Kapitalallokation und M&A-Investition zur Folge. Auch anhaltende geopolitische Spannungen sowie Handelskonflikte sorgten für Vorsicht bei Investitionen.
M&A-Aktivität in der Branche „resilient“
Doch auch wenn das Umfeld derzeit herausfordernd ist, bezeichnet MarshBerry die M&A-Aktivität in den Bereichen Finanzdienstleistungen, Technologie und Versicherungsvermittlung als resilient. Strukturelle Treiber werden hier als stärker als wiederkehrende Gegenwinde erachtet. Strategische Käufer erweiterten ihre Plattformen in Europa durch Zukäufe. Private-Equity-Unternehmen (PE) waren eher selektiv unterwegs mit ihrem Kapital.
Konsolidierung hält an
Insgesamt bescheinigt MarshBerry einen anhaltend stärker konsolidierten Markt für Versicherungsvertrieb in Europa. Dieser strukturelle Wandel findet statt, obwohl sich MarshBerry zufolge die Bewertungsmultiplikatoren im zweiten Quartal moderater entwickelten, Zeiträume sich verlängert haben und Anforderungen an Due-Diligence-Prüfungen höher wurden.
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