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15. Oktober 2020
Krankenversicherungen für Expats – Ein Geschäftsfeld für (fast) jeden Makler

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Krankenversicherungen für Expats – Ein Geschäftsfeld für (fast) jeden Makler

Welche Auswirkungen hat Corona?

Wir merken eine gewisse Reduktion der Versicherten im Ausland, weil auslaufende Entsendungen im Moment nicht erneuert werden. Und wir sehen eine starke Reduktion der Expats in einzelnen Segmenten wie dem Tourismusbereich oder auch bei den Airlines. Wovon wir aber auch betroffen sind, und wozu wir sehr viele Anfragen bekommen, sind Covid-19-Behandlungen und Tests. Und natürlich haben sich auch Versicherte infiziert und mussten sogar beatmet werden oder sind in wenigen Fällen auch gestorben. Wir haben insofern ein erhöhtes Leistungsaufkommen, was Covid-19-bedingt ist, allerdings haben wir relativ gesehen wenig Covid-19-Fälle, wenn man bedenkt, dass wir knapp eine Million Versicherte haben. Für die Zukunft glauben wir zudem, dass die Internationalität der Konzerne erhalten bleibt und entsprechend Bedarf auch in Zukunft vorhanden ist.

Wie sehen die Vertriebskanäle aus?

Wir arbeiten mit Direktkunden, firmenverbundenen Vermittlern, Maklern und der Ausschließlichkeit zusammen. Wir sehen auch, dass vermehrt Unternehmen an Makler herantreten. Vielsprachigkeit, Direktabrechnung, unterschiedlichste Währungen, rechtliche Anforderungen, lokale Lösungen – das sind Themen, die mittlerweile auch den Mittelstand betreffen und somit auch den mittelständischen Makler erreichen werden. Und dann braucht man eben Versicherungspartner, die das internationale Know-how besitzen.

Wie sieht die Maklerstruktur dann aus?

Die „Global Broker“ spielen natürlich eine wesentliche Rolle. Sie haben Fachabteilungen für den Bereich, also einzelne Health-and-Benefit-Abteilungen oder auch Employee-Benefit-Abteilungen, die sich nur mit den Themen der betrieblichen und internationalen Lebens-, Kranken- und BU-Versicherung beschäftigen. Wir arbeiten auch mit den großen internationalen Netzwerken, mit Maklerpools und den Verbünden wie beispielsweise Ecclesia, Martens & Prahl oder auch dem Dortmunder Kreis zusammen. Zudem gibt es eine kleine Anzahl an Spezialmaklern, die sich auf diesen Bereich fokussiert haben – beispielsweise auch auf den Bereich Einzelkunden im Ausland. Ich glaube, dass auch der mittelständische Makler mehr und mehr mit der Thematik konfrontiert wird und sich mit dem Thema wird beschäftigen müssen.

Bisher haben wir über die Krankenversicherung gesprochen. Welche Rolle spielen BU und Risikoleben?

Die Krankenversicherung hat natürlich für Allianz Care die größte Bedeutung und eine Risikolebensversicherung kann in Deutschland beispielsweise auch über die deutsche Allianz Leben abgeschlossen werden.

Ein bisschen spannender ist es im Bereich BU, weil viele Firmen Mitarbeitern eine firmenfinanzierte Berufsunfähigkeitsdeckung für die Zeit der Entsendung anbieten. Das ist keinesfalls als Ersatz zu dem zu sehen, was die Person selbst bis zum Rentenalter in Deutschland abgeschlossen hat, aber es ist ein nettes Add-on, was die Firmen ihren Mitarbeitern gerne anbieten. Das Ganze auch wieder im Gruppenvertrag ohne Gesundheitsprüfung. Vorteil bei Allianz Care ist auch hier der schlanke Prozess.

Und wie funktioniert das?

Wir bieten hier eine Einmalzahlung an. Eine klassische BU-Rente in dem Sinne bieten wir nicht an. Aber wir können das Tagegeld bis zu zwei Jahren in die BU integrieren, sodass die Person für zwei Jahre eine vergleichbare Rente bekommt oder auch die BU als Einmalzahlung ausbezahlt bekommt. Interessant ist, dass wir in dem Zusammenhang auch eine Gruppenunfallversicherung mit anbieten. Da ist der wesentliche Vorteil, dass wir die Gruppenunfall mit Unfalltod in die Lebensversicherung integrieren und damit keine Versicherungssteuer anfällt, da Basis eine Lebensversicherung ist.

Das Interview lesen Sie auch in AssCompact 10/2020, Seite 36 ff., und in unserem ePaper.

Bild: © Song_about_summer – stock.adobe.com

 
Ein Artikel von
Michael Baltes