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12. Februar 2018
Ladungsklau aus Lkw: Diebe schlagen alle 20 Minuten zu

Ladungsklau aus Lkw: Diebe schlagen alle 20 Minuten zu

Jährlich werden Ladungen von fast 26.000 Lkw gestohlen und Güter im Wert von 1,3 Mrd. Euro entwendet. Statistisch gesehen machen sich Langfinger in Deutschland also alle 20 Minuten an einer Lkw-Ladung zu schaffen. Dies zeigen erstmals erstellte Berechnungen von Wirtschaftsverbänden und den Versicherern.

Pro Jahr werden Ladungen von nahezu 26.000 Lkw entwendet, statistisch betrachtet schlagen Kriminelle in Deutschland somit alle 20 Minuten zu. Dies geht aus erstmals erstellten gemeinsamen Berechnungen mehrerer Wirtschaftsverbände unter Beteiligung des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) hervor. Zum Ausmaß von Ladungsdiebstählen in Deutschland gab es bisher keine konkreten Zahlen. Zum einen führt die Polizei keine Statistik, zum anderen sind viele der hierzulande ausgeraubten Lastwagen im europäischen Ausland registriert und dort versichert.

Diebesgut im Wert von 1,3 Mrd. Euro

Allein die gestohlenen Güter haben den Berechnungen zufolge einen Wert von 1,3 Mrd. Euro. Auf 900 Mio. Euro belaufen sich weitere Schäden durch Konventionalstrafen für Lieferverzögerungen, Reparaturkosten sowie Umsatzeinbußen und Produktionsausfälle bei den eigentlichen Abnehmern.

Verbände fordern höheren Fahndungsdruck

Angesichts dieser Zahlen haben die Wirtschaftsverbände eine gemeinsame Initiative ins Leben gerufen. Die „Arbeitsgemeinschaft Diebstahlprävention in Güterverkehr und Logistik“ hat zum Ziel, die Sicherheit der Transportlogistik insbesondere durch höhere Sicherheitsstandards und Investitionen in Ortungstechnik, Diebstahlwarnanlagen, Wegfahrsperren und gesicherte Parkplätze zu erhöhen. Von den Behörden fordern die Verbände einen höheren Fahndungsdruck auf die internationalen kriminellen Organisationen.

Mehr Polizei-Präsenz auf den Rastplätzen

So solle die Polizei auf den Rastplätzen entlang der Autobahnen mehr Präsenz zeigen. Spezialisierte Polizeieinheiten und Schwerpunktstaatsanwaltschaften könnten eine länderübergreifende Strafverfolgung optimieren helfen. Um gezielte Maßnahmen ergreifen zu können, müssten die Ermittlungsbehörden „Ladungsdiebstahl“ als Delikt besser statistisch erfassen und die Voraussetzungen für eine bundesweit einheitliche Anzeigenaufnahme schaffen. (tk)