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8. Januar 2020
Lifetime-Partner: Die SDK und ihre Pläne für Makler und Kunden

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Lifetime-Partner: Die SDK und ihre Pläne für Makler und Kunden

Sie sprechen das Thema Ökosysteme an?

OE: Wir machen hier alle die ersten Gehversuche. Wir bieten beispielsweise als Gesundheitsexperte Ergonomie-Programme an, schulen ein besseres und aktiveres Sitzen. Warum sollten wir nicht mit Produzenten von Bürostühlen zusammenarbeiten? Der Fantasie sind da keine Grenzen gesetzt.

Sind aber die Vermittler nicht noch weit weg von diesen Themen?

OE: In der Tat ist der Makler oft noch etwas weiter weg von den Themen. Unsere Ausschließlichkeitsorganisation und natürlich vor allem unsere Spezialistenorganisation ist schon etwas näher dran. Gerade deshalb wollen wir die Makler dabei unterstützen und ihnen aufzeigen, welche Potenziale sich hierbei bieten.

ES: Aber ich finde das ganz normal und das ist auch jetzt nicht so disruptiv. Versicherungen und Zusatzprogramme gab es immer schon, jetzt entwickeln wir uns nur weiter in diese Richtung. Der Reifegrad wird sich daher immer weiterentwickeln und Kooperationen werden eine größere und wichtigere Rolle einnehmen.

Auch in der Pflegeversicherung ist das ein Thema. Welche Entwicklungen sehen Sie da?

OE: Pflege ist natürlich ist ein riesiges Thema und letztlich für uns ein gesellschaftlicher Auftrag. Wir kümmern uns darum und finden die Ideen unseres Gesundheitsministers gut, was den Aufbau von Personal, Gehaltsstrukturen usw. angeht. Aber das bringt natürlich auch Kosten mit sich. Und so kommt es unumgänglich zu Beitragsanpassungen in GKV und PKV. Umso wichtiger ist es daher, das Bewusstsein der Menschen für eine mögliche Pflegebedürftigkeit im Alter zu schärfen.

Sind die Beteiligten bei dem Thema nicht auch desillusioniert?

OE: Nein, das kann man so nicht sagen. Es gibt einige positive Entwicklungen. Es werden bereits Pflegeversicherungen online angeboten und sind auch online abschließbar. Es gibt auch Tarifverträge, bei denen eine betriebliche Pflegeversicherung festgeschrieben wurde. Wir finden den Ansatz gut und es ist doch auch eine gute Sache, wenn sich auch Arbeitgeber des Themas annehmen.

ES: Wir dürfen da auch nicht nachlassen. Wir wissen, dass sich Leute lieber ein Smartphone kaufen als eine Pflegeversicherung abzuschließen. Wir müssen deshalb das Thema immer weiterspielen und in die Köpfe der Bevölkerung bringen, um hier Aufklärung zu schaffen und zu sensibilisieren.

Wie gehen Sie denn mit Vergleichsportalen um?

OE: Wir werden uns hiermit sicherlich stärker auseinandersetzen müssen. Gerade bei der neuen Zusatzversicherungsproduktpalette stellen wir diesbezüglich Überlegungen an.

ES: Wir sind offen für alle Vertriebswege und müssen das als Mittelständler auch sein. Wir werden natürlich schauen, wie wir wen prozessual am besten unterstützen können. Wir müssen daher in eine offene Systemarchitektur kommen, sodass wir jeden, der den künftigen Weg mitgehen will, unterstützen können – das gilt für Vergleichsportale, Pools und auch Einzelmakler.

Wohin geht es denn in Ihrem Haus sonst noch in Sachen Digitalisierung?

OE: Wir haben im letzten Jahr eine Kunden-App gestartet, die SDK-App. Der erste Baustein war eigentlich nur die Pflicht, nämlich das Einreichen von Leistungsabrechnungen. Aber sie ist für uns nicht nur eine reine Schaden-App, sondern eine echte Kunden-App. Sie kann inzwischen bereits den Bearbeitungszustand anzeigen. In der Weiterentwicklung sind Gesundheitstipps und Vertragsauskünfte geplant. Vielleicht können wir die App auch vertrieblich nutzen und den Kunden über die App mit Spezialangeboten ansprechen. Wir werden sie auf jeden Fall stetig weiterentwickeln und neue Funktionen hinzufügen.

Gibt es aber nicht auch schon Zurückhaltung bei den normalen Schaden-Apps?

OE: Beim Einreichen von Leistungen? Das läuft super! Wir hatten nach dem ersten Launch rein über die Ansprache unserer Vermittler innerhalb von ein paar Wochen 7.000 Nutzer auf der App. Danach gab es einen offiziellen Launch, bei dem die Kunden direkt informiert wurden, dass sie Rechnungen per App einreichen können. Wir hatten am Ende des Jahres ungefähr 30.000 Nutzer.

Bild: © ASDF – stock.adobe.com