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22. März 2023
Makler-Votum zur Weiterbildung: Präsenz oder online bevorzugt?
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Makler-Votum zur Weiterbildung: Präsenz oder online bevorzugt?

Unabhängige Vermittler haben viele Möglichkeiten zur Weiterbildung. Was bewegt sie dazu, zu einer Präsenz-Veranstaltung zu fahren, und wann eignet sich eher ein Online-Event? Wie viel Zeit wenden Makler für ihre Weiterbildung auf und wie viel zahlen sie dafür? Diesen und weiteren Fragen ist die AssCompact TRENDS-Studie nachgegangen.

Das Fachmagazin AssCompact hat vor Kurzem bereits die aktuelle Vertriebsstimmung in der Maklerschaft präsentiert. Dazu wurden die unabhängigen Vermittlerinnen und Vermittler sowie Mehrfachagentinnen und -agenten im Rahmen der aktuellen Studie „AssCompact TRENDS I/2023“ befragt. Außerdem haben sich die Studienautorinnen und -autoren im Sonderthema dieses Mal mit der Frage „Präsenz oder Online?“ befasst. Dabei geht es darum, ob unabhängige Vermittlerinnen und Vermittler ihren Bildungs- und Veranstaltungsbedarf lieber über Präsenz- oder Online-Veranstaltungen decken.

Deswegen sind Online-Veranstaltungen bei Vermittlern beliebt

Die Ergebnisse zeigen: Sehr gerne werden etwa IDD-konforme Fachschulungen, IDD-konforme Schulungen zu Vertriebs- und Beratungsansätzen sowie Produkteinführungen bzw. -schulungen online getätigt. Gründe dafür, Online-Veranstaltungen den Präsenzformaten vorzuziehen, sind laut Studie z. B. der geringere Zeitaufwand, die Möglichkeit der ortsunabhängigen Teilnahme und reduzierte Kosten. Zudem wird daran geschätzt, dass es möglich ist, kurzfristig – etwa zwischen Kundenterminen – an ausgewählten Vorträgen teilzunehmen. Auch aufgrund des breit und vielfältig angebotenen Themenspektrums oder der direkten Verfügbarkeit weiterer Informationen (z. B. via Second Screen) bevorzugen die Befragten Online-Veranstaltungen. Fast 65% finden außerdem, dass eine einheitliche digitale Plattform für die Versicherungsbranche die Netzwerk- und Dokumentationspflege erleichtert.

Wie lange sollten Online- und Präsenz-Veranstaltungen dauern?

Zudem wurden die Studienteilnehmerinnen und -teilnehmer befragt, wie viel Zeit sie in solche Veranstaltungen investieren würden. Wie lange sollten die jeweiligen Events dauern? Und gibt es Unterschiede zwischen den Formaten? 59% geben an, dass sie Online-Events mit einer Dauer zwischen einer und zwei Stunden besuchen würden. Weitere 26% wählen Online-Veranstaltungen, die bis zu einer Stunde dauern. Für immerhin noch 12% dürfte es schon mal einen halben Tag dauern, 2% setzen sich für die Teilnahme auch einen ganzen Tag vor den Bildschirm.

Vergleicht man nun die Präsenz-Veranstaltungen damit, so zeigt sich, dass diese den Befragten nach länger dauern sollten. Die Mehrheit (64%) hält hier eine Dauer von einem Tag für angemessen, während für 28% die Vor-Ort-Veranstaltung einen halben Tag in Anspruch nehmen sollte. 8% meinen sogar, auch zwei Tage wären in Ordnung.

Darum gehen Makler zu Präsenz-Events

In Präsenzform sind etwa Fachkongresse und Symposien, Veranstaltungen renommierter Anbieter, Persönlichkeitsworkshops sowie Netzwerkveranstaltungen besonders beliebt – nicht zuletzt wegen des persönlichen Kontakts mit Ansprechpartnern bzw. Maklerbetreuern von Produktgebern oder auch aufgrund des direkten Erfahrungsaustauschs mit Kollegen. So meinen auch rund 75% der Befragten, dass die auf Präsenz-Veranstaltungen erlebten Emotionen nicht auf Online-Veranstaltungen übertragen werden können.

Das sollte eine Präsenz-Veranstaltung bieten

Was bringt Vermittlerinnen und Vermittler dazu, ihren gewohnten Arbeitsplatz zu verlassen, um an einer Präsenz-Veranstaltung teilzunehmen? Was muss diese bieten? Damit die Befragten ein Vor-Ort-Event auch besuchen, ist für 76,5% eine kurze Entfernung zum eigenen Büro bzw. Wohnort ausschlaggebend. Für rund 68% spielt die Erreichbarkeit, also z. B. via ÖPNV und die Parkplatzsituation, eine große Rolle. Übernachtungsmöglichkeit sowie -kosten werden ebenfalls als wichtig angesehen. Auch interessant: Rund 23% würden eine Präsenz-Veranstaltung gerne in einer besonderen Örtlichkeit, z. B. der Loge eines Bundesliga-Stadions, verbringen. Lediglich ein Drittel (33,5%) ist der Meinung, Präsenz-Veranstaltungen zeichnen sich durch eine inhaltlich deutlich höhere Qualität aus. Da können Online-Events anscheinend erfolgreich mithalten.

Geringe Zahlungsbereitschaft: So viel dürfen Veranstaltungen kosten

Weiterbildungen und andere Veranstaltungen sind üblicherweise mit Kosten für Teilnahme, Anfahrt, Übernachtung etc. für die Maklerinnen und Makler verbunden. Geld in die Hand zu nehmen für die Teilnahmegebühr sowohl von Online- als auch von Präsenz-Veranstaltungen, sind allerdings eher wenige bereit, auch wenn insgesamt mehr Befragte etwas für eine Vor-Ort-Veranstaltung ausgeben würden. Immerhin 27% würden für ein Vor-Ort-Format bis zu 50 Euro zahlen, bei bis zu 100 Euro sind noch 18% dabei, 11% könnten sich eine Teilnahmegebühr bis zu 200 Euro vorstellen.

Bei einem Online-Format würden einige (22%) noch bis zu 50 Euro zahlen, 9% bis zu 100 Euro. Hier ist die Zahlungsbereitschaft also noch geringer. Für das Rahmenprogramm einer Online-Veranstaltung wäre die Mehrheit nicht bereit, etwas auszugeben.

Vor Ort würden allerdings rund 38% noch bis zu 100 Euro in ihre Reisekosten, also z. B. Hotel, Auto und Nebenkosten, investieren. Fast die Hälfte (48%) würde auch bis zu 50 Euro für Essen und Trinken zahlen.

Bei wem weiterbilden?

Und welche Gesellschaften oder Bildungsträger halten die Befragten nun für den persönlichen Weiterbildungsbedarf geeignet? Hier sind Maklerpools und -verbünde ganz vorne mit dabei, ebenso wie Produktgeber. Auch unabhängige Bildungsanbieter sowie Berufsverbände werden der Studie gemäß gerne für den Weiterbildungsbedarf genutzt. Aber auch z. B. Kolleginnen und Kollegen und andere Maklerinnen und Makler werden genannt.

Über die Studie

Die Online-Befragung zur Studie „AssCompact TRENDS I/2023“ wurde vom 03.01.2023 bis 13.01.2023 durch­geführt. Nach einer Qualitätsprüfung flossen die Stimmen von 482 Vermittlerinnen und Vermittlern aus der Finanz- und Versicherungsbranche in die Stichprobe ein, die ein sehr gutes Abbild der Assekuranz- und Finanzvermittlerinnen und -vermittler hinsichtlich der Alters- und Geschlechtsstruktur darstellt. Sie können diese Studie hier kostenpflichtig bestellen.

Informationen zu allen weiteren AssCompact Studien sind unter asscompact-studien.de zu finden. (lg)

Bild: © jittawit.21 – stock.adobe.com