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19. Juni 2023
Maklermarkt im Wandel: Die Chancen und Risiken laut Makler-Votum

Maklermarkt im Wandel: Die Chancen und Risiken laut Makler-Votum

Für unabhängige Vermittler zeigt sich der Wandel im Maklermarkt ganz konkret in ihrem Arbeitsalltag. Wie schätzt die Maklerschaft diese Veränderungen ein? Und was sieht sie noch auf sich zukommen bzw. wie bereitet sie sich vor? Ein aktuelles Stimmungsbild ist im Sonderthema der AssCompact TRENDS II/2023 festgehalten.

Der Maklermarkt steckt im Wandel, davon liest und hört man ständig. Konsolidierung, Fachkräftemangel und nicht zuletzt neue Technologien wie Künstliche Intelligenz (KI) verändern den Markt und die Arbeit. Doch was bedeutet das für Makler eigentlich konkret? Also, wo spüren sie diesen Wandel besonders? Und wie nehmen sie ihn wahr? Mit einer Reihe von Fragen rund um das Thema „Maklermarkt im Wandel“ haben sich die Studienautorinnen und -autoren im Sonderthema der AssCompact TRENDS II/2023 beschäftigt. Vor Kurzem berichtete AssCompact bereits über die Vertriebsstimmung unter unabhängigen Versicherungsvermittlern, die ebenfalls in der Studie ermittelt wurde.

Wie schätzen Makler die Veränderungen ein?

Auch wenn manchmal der Teufel an die Wand gemalt wird: Insgesamt scheinen die Befragten dem Wandel doch eher gelassen bis positiv entgegenzublicken. Denn die Entwicklungen im Maklermarkt schätzen 41% als „neutral“ ein. Positiv oder sehr positiv werden die Veränderungen von insgesamt 34% gesehen, während – dennoch – fast ein Viertel (24%) sie als negativ oder sehr negativ bewertet.

Das sind die fünf größten Herausforderungen der Maklerbetriebe

Alternde Mitarbeiter und Vermittlerstrukturen, den schnellen technologischen Wandel, die Regulierung, den zunehmenden Verwaltungsaufwand sowie die Nachfolgeplanung zählen die befragten unabhängigen Vermittler zu den größten Herausforderungen. Sie gehen davon aus, dass diese Themen in den nächsten fünf Jahren im Alltag unabhängiger Versicherungsvermittler eine Rolle spielen werden.

Was ist Chance und was Risiko?

Aus diesen Top 5 Herausforderungen nehmen die Befragten den technologischen Wandel und die Nachfolgeplanung als Chance wahr, den zunehmenden Verwaltungsaufwand, die Regulierung sowie die alternden Mitarbeiter- und Vermittlerstrukturen sehen sie eher als Risiken. Interessant: Für 60%, also die Mehrheit der Maklerschaft, überwiegen die Chancen, nicht die Risiken. Für 12% stehen eher die Risiken im Vordergrund.

Zu wenig Fachkräfte und schlechtes Image

89% der Befragten sind sich der Studie gemäß eines Mangels an Fach- bzw. Nachwuchskräften im Maklermarkt allgemein bewusst. Für das eigene Unternehmen sieht die Einschätzung allerdings anders aus: Hier sehen ungefähr 43% einen Fach- bzw. Führungskräftemangel. Generell wird der Mangel darauf zurückgeführt, dass es insgesamt zu wenig qualifizierte Kräfte auf dem deutschen Arbeitsmarkt gibt. Aber auch das schlechte Image des Maklerberufs wird als Grund angegeben. Um dem Fachkräftemangel im eigenen Unternehmen entgegenzuwirken, greifen laut Studie viele zu Weiterbildungsmaßnahmen.

Und einen weiteren Grund können die befragten Vermittler ausmachen: Berufsmöglichkeiten im Maklermarkt seien schlicht nicht ausreichend bekannt, meinen sie. 50% würden den Beruf weiterempfehlen.

In den Maklerbetrieben werden laut Studie Fachkräfte mit ausgeprägt verkäuferischen Fähigkeiten oder auch mit kaufmännischer Ausbildung oder IT-Kompetenz besonders gesucht. Um Fachkräfte anzulocken, wird allgemein oft über New Work und Work-Life-Balance gesprochen. Allerdings sehen der Studie zufolge nur 2% der Befragten New Work und 4% flexible Arbeitsmodelle als ein Alleinstellungsmerkmal ihres Betriebes.

Als „digitaler Vorreiter“ bezeichnen sich 4%, als „digital fortgeschritten“ 27%. Die Mehrheit (52%) ordnet sich im digitalen Mittelfeld ein. Der Rest sieht sich als Anfänger (14%) oder sogar Nachzügler (3%)

Nachfolge bei vielen ungeklärt

Beim Thema Nachfolge haben die AssCompact TRENDS II/2023 ebenfalls Interessantes herausgefunden: Rund 43% der Befragten haben sich demnach mit der Unternehmensnachfolge in eigener Sache bisher gar nicht beschäftigt; 32% haben erste Überlegungen angestellt. Lediglich 2% geben an, bereits Verträge abgeschlossen zu haben, dank derer die Nachfolge oder eine Übertragung geregelt wurden.

Welche Geschäftsmodelle gewinnen an Bedeutung?

Nach den Geschäftsmodellen im Maklermarkt gefragt gehen die Befragten davon aus, dass vor allem Online-Makler und Spezialmakler zukünftig an Bedeutung gewinnen werden. Für Einzelmakler sowie firmenverbundene Vermittler sehen sie eher einen Rückgang der Bedeutung.

Über die Studie

Die Online-Befragung zur Studie „AssCompact TRENDS II/2023“ wurde vom 29.03.2023 bis 14.04.2023 durchgeführt. Nach einer Qualitätsprüfung flossen die Stimmen von 426 Vermittlern aus der Finanz- und Versicherungsbranche in die Stichprobe ein, die ein sehr gutes Abbild der Assekuranz- und Finanzvermittler hinsichtlich der Alters- und Geschlechtsstruktur darstellt. Sie können diese Studie hier kostenpflichtig bestellen.

Informationen zu allen weiteren AssCompact Studien sind unter asscompact-studien.de zu finden.

Bild: © VaLDIVIA – stock.adobe.com