Der nachhaltige Anlagemarkt in Deutschland ist 2014 erneut deutlich gewachsen. Insgesamt hat sich ihr Marktvolumen im vergangenen Jahr um 59% auf insgesamt 127,3 Mrd. Euro erhöht. Dies zeigen die neuesten Marktstatistiken des Forums Nachhaltige Geldanlagen (FNG). „Der Trend, dass Anleger neben finanziellen Kriterien zunehmend auch soziale, ökologische und governance-bezogene Aspekte berücksichtigen, hat sich damit ein weiteres Mal bestätigt“, kommentiert der FNG-Vorstandsvorsitzende Volker Weber.
Marktanteil deutlich erhöht
Besonders positiv entwickelten sich nachhaltige Investmentfonds und Mandate. Laut dem FNG-Marktbericht haben Sie ihr Volumen 2014 um 70% gesteigert und dadurch den Anteil am Gesamtmarkt von 1,5 auf 2,2% verbessert. Damit spielt der nachhaltige Anlagemarkt zwar immer noch eine vergleichsweise kleine Rolle. „Der anhaltende Aufwärtskurs lässt aber einen allmählichen Eintritt in den Mainstream erkennen“, so Weber.
Ausschlusskriteren gewinnen an Bedeutung
Auch der Trend, einzelne Ausschlusskriterien auf das gesamte oder Teile des Vermögens von Asset Managern anzuwenden, hat sich 2014 fortgesetzt. Bei mittlerweile 1,96 Bio. Euro werden Streumunition und Antipersonenminen ausgeschlossen. Bei 291 Mrd. Euro gilt darüber hinaus das Ausschlusskriterium ABC-Waffen. Bei den nachhaltigen Anlagestrategien sticht mit einem Plus von 93% vor allem der Integrationsansatz hervor. Ökologische, sozialen und governance Kriterien sowie Risiken in die traditionelle Finanzanalyse einzubeziehen, ist mittlerweile die zweitbeliebteste Anlagestrategien. Mit Ausnahme des Best-in-Class-Ansatzes konnten auch alle anderen Anlagestrategien im zweistelligen Prozentbereich hinzugewinnen.
Siegel in Planung
Der Markt Nachhaltiger Geldanlagen wird dem FNG zufolge vielfältiger und komplexer. Um Anlegern eine Entscheidungshilfe an die Hand zu geben, will das FNG deshalb in diesem Jahr ein Qualitätssiegel für nachhaltige Publikumsfonds auf den Markt bringen. Zu den Einstiegskriterien des Siegels zählen neben kontroversen und geächteten Waffen auch die Bereiche Menschen- und Arbeitsrechte, Umwelt, Korruption sowie Kernkraft. (mh)
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