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2. Oktober 2020
Nach TV-Schlacht und Corona-Schock: Das bedeutet die US-Wahl für Anleger

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Nach TV-Schlacht und Corona-Schock: Das bedeutet die US-Wahl für Anleger

„Ein denkwürdiges Umfeld“

Auch das US-Investmenthauses American Century Investments (ACI) rät zur Gelassenheit. Die Präsidentschaftswahlen in den USA erhitzen zwar auch die Gemüter der Investoren. De facto steige die Volatilität aber nur vorübergehend, während die längerfristige Wertentwicklung der Märkte von den Wahlen kaum beeinflusst wird. „Die US-Präsidentschaftswahlen finden in einem denkwürdigen Umfeld statt. Unsere Untersuchungen zeigen jedoch, dass die Wahlergebnisse die Ergebnisse auf den Finanzmärkten nicht über einen längeren Zeitraum beeinträchtigen. Es lohnt sich also nicht, Investments an den Wahlen auszurichten“, sagt Rich Weiss, CIO Multi Asset bei American Century Investments.

Ausstieg vor der Wahl lohnt sich nicht

Auch ACI untermauert die eigene These mit Zahlen. Die Experten haben die Marktentwicklung in allen Wahljahren seit 1932 analysiert. Wer sechs Monate vor der Wahl in den S&P 500 investiert hatte und bis sechs Monate nach der Wahl investiert blieb, erwirtschaftete demnach im Durchschnitt einen Wertzuwachs von rund 10%. Wer hingegen vor oder nach der Wahl aus dem Markt ausstieg, fuhr im Durchschnitt erheblich schlechter. Am schwächsten fiel der Wertzuwachs für Anleger aus, die von sechs Monaten vor der Wahl bis sechs Monate nach der Wahl in 1-monatige US Treasury Bills statt in den Aktienmarkt investiert hatten.

Wahl ist enger als es scheint

Die Experten von Amundi haben sich ebenfalls mit den möglichen Folgen der US-Wahl auf Wirtschaft und Märkte beschäftigt. Didier Borowski, Head of Global Views, Marco Perondini, Head of Equities, Christine Todd, Head of Fixed Income und Paresh Upadhyaya, Director Currency Strategy sehen das Rennen um die US-Präsidentschaft enger als es scheint. So liege der Vorsprung Bidens gerade in den Swing States gerade einmal innerhalb der Fehlergrenze. Genau dort werde aber die Wahl entschieden.

Das sind die Konsequenzen für die Anleger

Wegen des erneuten Doppeldefizits, rasant steigender Staatsschulden und der langfristigen (Fast-)Nullzinspolitik der US-Notenbank Fed erwartet Amundi mittelfristig einen schwachen Dollar. Sollten Trumps Siegchancen steigen, könne der US-Dollar kurzfristig aufwerten, da die Märkte in diesem Fall wachsende Handelsspannungen und geopolitische Unsicherheit befürchten müssten. In jedem Fall erwarten Didier Borowski und seine Kollegen unmittelbar vor den Wahlen eine steigende Volatilität. Das größte Risiko für die Märkte gehe allerdings kurzfristig von einem unklaren Wahlergebnis aus.