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27. April 2023
Nachhaltigkeit: Versicherer machen Fortschritte

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Nachhaltigkeit: Versicherer machen Fortschritte

Versicherer schränken Ressourcenverbrauch ein

Der Bericht beleuchtet wie bereits erwähnt auch ganz konkrete Maßnahmen innerhalb der Unternehmen, so etwa die Verringerung des Ressourcenverbrauchs. Den Unternehmen, die sich bei allen drei bisherigen Umfragen beteiligt haben, bescheinigen die Analysten hierbei Fortschritte. Das sind AXA, Barmenia, Debeka, die Bayerische, ERGO, Generali, HUK-Coburg, SIGNAL IDUNA, Swiss Life, Talanx, VOLKSWOHL BUND, W&W und Zurich. Diese Unternehmen konnten laut Franke und Bornberg in den vergangenen drei Jahren in Summe ihren Verbrauch stetig zurückfahren. Sieben von neun Versicherern, für die Angaben zum Wasserverbrauch vorliegen, haben ihren Wasserverbrauch gesenkt. Ähnlich positiv verlaufe die Entwicklung beim Strom.

ESG-konforme Gestaltung der Produkte

In der dritten Auflage des ESG-Reports wurden die Versicherer erstmals dazu befragt, wie und bei welchen Produkten sie auf eine nachhaltige Gestaltung setzen. Insgesamt bieten 17 von 28 Versicherern ESG-konforme Produkte an. Am weitesten verbreitet sind demnach ESG-Aspekte in der Lebensversicherung. 21 Versicherer haben ihre Lösungen im Hinblick auf ESG-Kriterien angepasst.

Elf Versicherer stuften das Sicherungsvermögen zum Zeitpunkt der Befragung vom 16.09. bis 28.10.2022 nach Artikel 8 oder 9 der Offenlegungsverordnung ein und/oder hatten entsprechende Fonds im Portfolio. Um sich nicht dem Greenwashing-Vorwurf auszusetzen, seien manche Lebensversicherer laut Franke und Bornberg hier mittlerweile deutlich zurückhaltender.

Auch im Bereich Komposit gibt es Produktansätze für mehr Nachhaltigkeit. Bei nachhaltigen Wohngebäudepolicen werden Mehrkosten für energieeffizienten Schadenersatz übernommen und Photovoltaikanlagen oder Wallboxen für Elektrofahrzeuge standardmäßig versichert. Bei einer nachhaltigen Hausratversicherung erstattet die Gesellschaft zusätzliche Kosten für energieeffiziente Haushaltsgeräte sowie Reparaturen statt Neukauf. Nachhaltige Kfz-Versicherungen belohnen umweltbewusstes Verhalten.

Es braucht neue Ideen, kein Business as usual

„Die Assekuranz muss Produkte von Grund auf neu denken. Frische Ideen sind hier wichtiger als Taxonomiekonformität, zumal die jüngsten Entwicklungen im Bereich Taxonomie viele Fragen aufwerfen“, betont Michael Franke, Geschäftsführer der Franke und Bornberg GmbH und Initiator des ESG-Reports. Generell appelliert Franke: „Der Zustand der Welt erfordert entschlossenes Handeln. Business as usual hat ausgedient. Die Assekuranz kann und muss einen spürbaren Beitrag für eine intakte Umwelt und vor allem ein menschenwürdiges Leben leisten.“